Full text: Sächsische Geschichte.

Politischer Stillstand und wirtschaftlicher Aufschwung. 111 
für die Landesschulden (30 Millionen Rthlr.) fest. In den 
Ausgaben für das Heer und die Hofhaltung möglichst spar— 
sam, gab er doch mit der Begründung der Kunstakademie 
in Dresden (unter Chr. L. Hagedorn) und der ihr unter— 
geordneten Zeichenakademie in Leipzig (unter A. F. Oeser) 
den Anstoß zur Benützung der angehäuften Kunstschätze für 
die heimische Kunst. Nach außen bahnte er ein freundliches 
Verhältnis zu Preußen an. 
Sein rascher Tod (an den Pocken) brachte, da sein Nach— 
folger Friedrich August III. der Gerechte (1763 bis 
1827) noch unmündig war (geb. 23. Dezember 1750), den 
Bruder des verstorbenen Kurfürsten, den Prinzen Xaver 
als Administrator ans Ruder (1763—68). Sein Be- 
mühen, die während des Krieges völlig zerüttete Armee und 
das ganze Kriegswesen nach preußischem Muster wieder— 
herzustellen und neuzugestalten, führte zunächst zum Auf— 
geben aller bisherigen Festungen mit Ausnahme Dresdens 
und des Königsteins, aber auch zu neuen Auflagen auf 
Genußmittel und deshalb zum Streit mit den Ständen. 
Die Armeereform wurde trotzdem durchgeführt, so daß das 
Heer, ungerechnet die Spezialtruppen, auf 6200 Reiter und 
21000 Mann Infanterie gebracht wurde; doch verstimmt 
über die Haltung der Stände, legte der Prinz noch vor dem 
Termin am 13. September 1768 die Regentschaft nieder 
und zog sich ins Privatleben zurück (J 1806 auf seinem 
Gute Zabeltitz bei Riesa). 
Obwohl Friedrich August sehr jung zu selbständiger Re- 
gierung kam, so zeigte er doch von Anfang an in seinen 
Entschließungen große Selbständigkeit, einen unbestechlichen 
Rechtsinn und ehrliches Wohlwollen. Er änderte daher in 
der schwerfälligen, noch halb förderativen Verfassung des 
Kurstaats und an der Stellung der Stände nichts, aber 
innerhalb der ihm gezogenen Schranken suchte er nach den 
1763 
bis 
1827 
1763 
bis 
1768
	        
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