Full text: Sächsische Geschichte.

Sachsen bei Begründg. u. Ausbau d. Deutsch. Reichs. 147 
die französischen Provinzialheere mit, unter Werder an der 
Lisaine gegen Bourbaki 15.—17. Januar und unter Göben 
bei St-Quentin gegen Faidherbe am 18. und 19. Januar 
1871. Endlich bildete die Kapitulation von Paris und der 
Waffenstillstand am 28. Januar das Ende des gewaltigen 
Kampfes. Während dieser ganzen Zeit war die Heimat 
nicht müde geworden, für ihre Söhne im Felde durch frei- 
willige Gaben zu sorgen. Besonders der 1867 unter der 
Leitung der Kronprinzessin Carola gegründete Albertverein 
wirkte segensreich für die Pflege der Kranken und Ver- 
wundeten im Felde und daheim. 
Inzwischen hatte Graf Bismarck in schwierigen Ver- 
handlungen, an denen für den Norddeutschen Bund auch 
der sächsische Minister v. Friesen teilnahm, mit den süd- 
deutschen Staaten die Verträge über ihren Anschluß an den 
Norddeutschen Bund und die Erneuerung von Kaiser und 
Reich zustande gebracht. Nachdem der Reichstag diese am 
9. Dezember angenommen, und alle deutschen Regierungen 
der Kaiserwürde zugestimmt hatten, wurde am 18. Januar 
1871 im Königsschlosse zu Versailles inmitten einer glän- 
zenden Versammlung, zu der auch Kronprinz Albert und 
sein Bruder Prinz Georg gehörten, der ehrwürdige König 
Wilhelm von Preußen, der siegreiche Oberfeldherr des 
deutschen Heeres, zum erblichen Deutschen Kaiser aus- 
gerufen. Als solcher unterzeichnete er am 3. März den 
Vorfrieden von Versailles (5 Milliarden Frank Kriegs- 
kostenentschädigung, Abtretung von Elsaß und Deutsch- 
Lothringen mit Metz an das Deutsche Reich) und nahm 
vor seiner Rückkehr am 7. März über das sächsische Armee- 
korps auf dem Schlachtfelde von Brie und Villiers seine 
erste Kaiserparade ab. Kronprinz Albert blieb als nun- 
mehriger Oberbefehlshaber der deutschen Okkupationstruppen 
noch längere Zeit in Frankreich auf Schloß Compiagne 
10* 
1871 
Jan. 
1870 
Dez. 
9. 
1871 
Jan. 
18. 
März 
3.
	        
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