Full text: Sächsische Geschichte.

22 Die Bildung des meißnisch-sächsischen Staatswesens. 
Geros Rücktritt (1 965) traten an Stelle seines großen 
Markbezirks fünf Marken: die Nordmark (Brandenbury), 
die Ostmark (das Land zwischen der untern Saale und der 
Elbe mit der Nieder-Lausitz), für die Sorben zwischen 
Saale und Bober die Marken Zeitz (von der Saale bis 
zur Chemnitz), Merseburg (zwischen Saale und Mulde) und 
Meißen (die Gaue der Daleminzier, Nisaner und Milzener). 
Indem Otto in der Hauptfestung jeder dieser drei Marken 
968 ein Bistum errichtete und diese Stiftungen (mit Aus- 
nahme des eximierten Bistums Meißen) unter das neue 
Erzbistum Magdeburg stellte, legte er zugleich den Grund 
zur kirchlichen Organisation, also zur Bekehrung der Wenden. 
Die Mark war erobertes Reichsland unter der mili- 
tärischen Diktatur des Markgrafen, der zur Verstärkung 
seiner Stellung meist auch über einige deutsche Grafschaften 
diesseits der alten Reichsgrenze (also hier westlich von der 
Elbe und Saale) verfügte. Daher standen Land und Leute 
im Eigentum des Königs, und die Organisation war zu- 
nächst rein militärisch. Die Mark zerfiel in Gaue (oft die 
alten slawischen Völkerschaftsgebiete) unter Grafen, der Gau 
in Burgwartbezirke unter Burggrafen (castellani). Diese 
zugleich militärischen, politischen und kirchlichen Bezirke 
hatten ihre Mittelpunkte in festen Burgen, die das ganze 
eroberte Land mit einem dichten Netze überspannten und 
an beherrschenden Punkten, namentlich an den Flußläufen, 
angelegt waren, so daß, da diese überwiegend von Süden 
nach Norden gehen, das Sorbenland in eine Anzahl leicht 
zu verteidigender Flußabschnitte zerfiel. Das noch fast ganz 
unbewohnte Gebirge wurde von diesem Systeme nicht 
berührt. 
An der Saale lagen Nienburg, Bernburg, Wettin, Gie- 
bichenstein und Merseburg, an oder unweit der Elster: Schkenditz, 
Leipzig, Taucha, Zwenkau, Groitzsch, Zeitz, an der untern Mulde:
	        
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