Full text: Sächsische Geschichte.

30 Die Bildung des meißnisch-sächsischen Staatswesens. 
garethas von Hohenstaufen, einer Tochter Kaiser Fried— 
richs II., erhielt Heinrich für seinen jungen Sohn Albrecht 
1213 (von Constantia von Osterreich) 1243 das Pleißnerland 
(um Altenburg, Chemnitz und Zwickau), eine Reichsdomäne, 
die seitdem (zunächst als Pfand) fast ununterbrochen bei 
Meißen verblieb, als Entschädigung für seinen Verzicht auf 
seine Ansprüche an das Erbe der österreichischen Baben- 
berger nach dem Falle Friedrichs des Streitbaren 1246 
1251 von seinem Schwager König Wenzel I. von Böhmen 1251 
Sayda und Purschenstein im obern Erzgebirge. Endlich 
1264 fiel ihm 1247, endgültig 1264 wegen seiner Verwandtschaft 
mit dem thüringischen Landgrafenhause und auf Grund 
einer kaiserlichen Anwartschaft (Eventualbelehnung) vom 
Jahre 1242, allerdings erst nach schweren Kämpfen, 
Thüringen- mit der Pfalz Sachsen (um Goseck) zu. So 
wurde das sorbische Kolonialland mit dem deutschen Mutter- 
lande politisch wieder aufs engste vereinigt und die Macht 
des Hauses Wettin von der mittlern Oder bis an die Werra 
ausgedehnt, also in die mannigfachsten Beziehungen mit 
dem ganzen Mitteldeutschland gesetzt. · 
« Thüringen hatte sich im 11. Jahrhundert allmählich aus 
der engen Abhängigkeit von Sachsen gelöst und wurde von 
einem Grafen Hett 1129 „Landgrafen") mit herzoglicher Gewalt 
selbständig regiert. Er erstreckte seine Amtsbefugnisse auch über 
die übrigen Grafen des Landes (Hohenstein, Mansfeld, Gleichen, 
Käfernburg-Schwarzburg, Weimar-Orlamünde, Arnshaugk 
u. a. m.), obwohl diese Reichsvasallen blieben, und hielt das 
große Landding in Mittelhausen bei Erfurt ab. Das mainzische 
Erfurt war Immunität. Schon unter den Grafen aus dem 
Hause Winzenburg war das fränkische Grafengeschlecht Ludwigs 
des Bärtigen emporgekommen, das. um 1056 ansehnliche Güter 
um Eisenach an der westlichen Pforte Thüringens und an der 
untern Unstrut erwarb und diesen Besitz unter Ludwig dem 
Springer (1 1123) durch die Erbauung der Wartburg bei 
Eisenach und der Neuenburg über Freyburg an der Unstrut 
befestigte, 1086 auch Reinhardsbrunn als Hanskloster stiftete.
	        
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