1304
1298
bis
1308
1306
1307
1307
1310
1312
1324
42 Die Bildung des meißnisch-sächsischen Staatswesens.
1304 zu gunsten Brandenburgs auf seine Ansprüche an die
Lausitz. Die Wettinische Macht war aufgelöst.
Erst unter Adolfs siegreichem Nachfolger Albrecht I.
von Habsburg (1298— 1308) bemächtigte sich Friedrich I.
der Freidige (d. i. der Tapfere) 1306 der Wartburg und
schlug mit Hilfe seiner Leipziger Bürgerschaft am 31. Mai
1307 bei Lucka unweit von Altenburg ein königliches Heer
aufs Haupt. Nach Diezmanns jähem Tode, am 10. De-
zember 1307, alleiniger Herr von Thüringen und Meißen,
erhielt er von König Heinrich VII. (von Lützelburg), dem
natürlichen Gegner der Habsburger, 1310 die Belehnung
mit beiden Ländern und 1308 auf zehn Jahre auch das
Pleißnerland. Dagegen mußte er gegenüber Brandenburg,
bei Großenhain geschlagen und gefangen, im Vertrage von
Tangermünde 14. April 1312 Landsberg und die Lausitz
aufgeben. In Thüringen gelang es ihm, seine Stellung zu
befestigen und durch die Aussicht auf die Erwerbung von
Ziegenrück, Triptis, Auma und Neustadt an der Orla (aus
dem Erbe seiner zweiten Gemahlin Elisabeth, Erbtochter
des Grafen Otto III. von Arnshaugk) die bessere Verbin-
dung seiner beiden Hauptländer vorzubereiten. Zu Ostern
1322 auf dem Markte in Eisenach bei einem Mysterienspiel
(von den klugen und törichten Jungfrauen) vom Schlage
gerührt, starb er 16. November 1324.
Sein Streben nach Abrundung und Ausdehnung des
Besitzes wurde von seinem nächsten Nachfolger im ganzen
mit großem Erfolge fortgesetzt; namentlich suchten diese die
noch reichsunmittelbaren Herrschaften und die böhmischen
Lehen ihres Bereichs unter ihre Hoheit zu bringen und die
Niederlausitz wiederzugewinnen. Darauf übten zunächst der
neue deutsche Thronstreit zwischen Ludwig von Bayern und
Friedrich von Osterreich seit 1313 und das Aussterben des.
askanischen Hauses in Brandenburg 1319 den größten Ein-