etwa 300 m genähert, durch einige Salven verscheucht.
Als sie eine halbe Stunde später wieder austauchten,
warf ich mich mit acht Mann ins Gras und gab
auf etwa 100 m Schnellfener auf sie ab, worauf sie
endgültig verschwanden.
Am Abend kam eine Friedensgesandtschaft der-
selben an, der ich einen Theil der Gefangenen und
das Bieh wiedergab. Einen Theil verschenkte ich an
die uns befreundete Ortschaft Nsasa und an die
durch Kigole zwei Tage vorher angegriffene Kara-
wane. Am nächsten Morgen zahlten die Wagogo
Ipalas als Strafe einen Elefantenzahn, den ich
dem Belutschen als Ersaß für seine verlorenen Laslen
überwies. Den Rest der Gefangenen und des
Viehes gab ich nunmehr den Wagogo zurück und
stellte auf ihre Bitte hin dem gezüchtigten Ipala
einen Schutzschein aus.
(Lez.) Prince, Lieutenant.
Ueber die verhältnisse in Pangani
wird Folgendes berichtet: Die Stadt, die vielfach
aus alten, beim Ausstand beschädigten Steinhäusern
besteht, nimmt allmählich, dank den Bemühungen des
stellvertretenden Bezirkshauptmanns, ein civilisirteres
Ansehen an. Der Karawanenverlehr wie der Handel
ist wieder in erfreulichem Zunehmen begriffen, und
es zeigen die Zolleinnahmen hier wie in Sadani in
den letzten Monaten eine erhebliche Steigerung.
In Pangani waren einige 60 Masais, größten-
theils kleine Kinder, in einem höchst bedauerns-
werthen Zustande durch Karawanen, denen sie wegen
der in ihrer Heimath herrschenden Hungersnoth
gefolgt waren, zur Küste gebracht worden. Die
Leute wurden der französischen Mission in Baga-
moyo auf deren Wunsch übergeben. Es ist zu
befürchten, daß die Zahl der zur Küste kommen-
den Masai-Kinder sich in nächster Zeit noch sehr
vermehren wird, und es soll versucht werden,
auch die anderen Missionen zu deren Aufnahme zu
bewegen. Da den Missionen hierdurch erhebliche
Kosten erwachsen, würde es mit Dank zu erkennen
sein, wenn es gelänge, heimische Kreise zu einer Bei-
siener für dies Samariterwerk zu bewegen.
Der Zustand der dicht bei Pangani gelegenen
Baumwollenpflanzung der Deutsch-Ostafrikanischen
Gesellschaft Kikogwe ist ein recht erfreulicher. Der
dortige Leiter, Herr Lauterborn, giebt sich große
Mühe mit der Bewirthschaftung. So pflügt er, um
ein Beispiel anzuführen, mit bestem Erfolge wie zu
Hause mit Ochsen und läßt Wagen von Eseln ziehen,
was Beides bisher hier für unmöglich betrachtet
wurde. Die Baumwolle steht anscheinend gut, das
bepflanzte Areal hat sich seit ½ Jahr verdreifacht,
an Arbeitern ist kein Mangel.
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Dandelsniederlassungen an der afrikanischen Westrüsle.
In dem in Nr. 14 des D. Kol. Bl. vom 15. Juli
1892 S. 375 ff. veröffentlichten Verzeichniß von
Handelshäusern an der Westküste Afrikas sind einige
irrthümliche Angaben enthalten. Nach dem Ergebniß
der zu ihrer Richtigstellung herbeigeführten Ermitte-
lungen sind in Kamerun folgende Handelsfirmen
vertreten, und zwar in Rio del Rey die schwedische
Firma Knntson Valdau & Heilborn, in Bi-
bundi die deutschen Firmen Jantzen, Thor-
mählen & Dollmann und Kuntson Valdau &
Heilborn, in Victoria die englische Firma
Ambas Bay Trading Comp., im Kriegs-
schiffshafen die Deutsche Land= und Plan-
tagen-Gesellschaft, in Kamerun die deutschen
Firmen Woermann & Comp., Jantßen & Thor-
mählen, die englischen Firmen Rider Son &
Andrew, N. & W. King, Lucas Brothers &
Comp., John Holt & Comp., David Jones &
Comp., Adolph Herschel und die Firma Kunt-
son Valdau & Heilborn, in Malimba (Sanaga)
Woermann & Comp., in Klein-Batanga
Woermann & Comp. und Janßen & Thor-
mählen, in Londje die deutschen Firmen
Randad & Stein, Karl Maaß und Janten &
Thormählen, in Plantation die deutschen Firmen
A. Lubcke und Janben & Thormählen, in
Kribi Karl Maaß und die englische Firma
Hatton & Cookson, in Groß-Batanga Woer-
mann & Comp., Janßen & Thormählen,
A. Lubcke, Randad & Stein, R. & W. King,
John Holt & Comp., in Campo Jantzen &
Thormählen, Woermann & Comp., Hatton
Cookson.
Von den im Togogebiet aufgeführten Firmen
ist die von S. B. Cole in Lome nicht vorhanden.
In Grand-Popo hat die deutsche Firma E.
Kenßler eine Zweigniederlassung errichtet, während
die deutschen Firmen Wölber & Vrohm, Trau-
gott Söllner & Comp. und Barth, Joß &
Comp. ihren Betrieb in Grand-Popo und
Weidah haben einstellen müssen.
Ausbildung von Namerun-egern.
Die vier Dualla-Neger, welche von der Firma
F. H. Schmidt in Altona in verschiedenen Hand-
werken ausgebildet werden, haben weitere gute Fort-
schritte gemacht. Leider war der Schlosserlehrling
Johannes Fuller längere Zeit an Lungenentzündung
krank, so daß er in der Werkstätle gar nicht, im
Hause nur für die Unterrichtsstunden des Lehrers
Johnsen, die er zeilweise besuchte, arbeiten konnte.
Jeßt befindet er sich auf dem Wege der Besserung.
Der Tischlerlehrling Yoki Dikonge war fleißig
und machte gute Fortschritte. Beide Knaben zeigen
ein sehr gutes Betragen.