Full text: Deutsches Kolonialblatt. IV. Jahrgang, 1893. (4)

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Schiffsbewegungen der Afrikanischen Dampfschiffs-Akt.-Gesellsch. Woermann-Linie (Hamburg—Westafrika. 
  
  
  
Posdanper Reise Letzte Nachrichten 
von T nach bis 27. April 1893 
„Adolph Woermann“ Whydah Hamburg 14. April in Accra. 
„Aine Woermann, 2 Cap Lopez 18. April in Gabun. 
„ mna Woermann Liberia Hamburg 19. April in Las Palmas.. 
Worman Walfischbai Hamburg 25. April in Accra. 
„Shuar Bohlen " Cap Lopez Hamburg 21. April in Hamburg. 
„Ella Woermann " Ponta Negra Hamburg 21. April in Accra. 
„Erna Woermann „ Liberia 1 Hamburg 16. April in Hamburg. 
Gertrud Woermann Hamburg Ponta Negra 19. April in Las Palmas. 
„Gretchen Bohlen „ Hamburg Whydah 27. April Dover passirt. 
« edwtå Woermann Hamburg Whydah 22. April in Accra. 
„ mulu ohlen „ ongo Hamburg 21. April in Lagos. 
„Marie Woermann R„ Hamburg Loanda 14. April in Las Palmas. 
„Professor Woermann Hamburg Congo 18. April in Loanda. 
  
2E 
  
  
Perschiedene Wiltheilungen. 
Bericht des Rommandanten S. M. RNreuzer „Falke“ 
über Landungsplätze bei Kap Croß und an der 
Asoakbaub-mündung. 
Nachdem S. M. Kreuzer „Falke“" Loanda am 
19. Januar vormittags verlassen hatte, wurde am 
23., 2 p. m. in der Kap Croß-Bucht geankert, 
um eine Rekognoszirung dieser Gegend vorzu- 
nehmen. Die bei Kap Croß vorspringende Land- 
zunge mußte nach meiner Ansicht einen geschützten 
Landungsplatz abgeben, doch überzeugte ich mich 
durch den Augenschein, daß an der nördlichen Seite 
des Kaps, wo ich den Schutz gegen die See ver- 
muthet hatte, eine derartig starke, um das Kap herum- 
laufende Brandung steht, daß jede Landung aus- 
geschlossen ist, da das Boot quer zu den Brechern. 
fahren müßte. Der Landungsplatz mußte demnach 
weiter ab von dem Kap gesucht werden. Ich ließ 
zu diesem Zweck das Brandungsboot an einer Stelle 
landen, wo, soweit nach der Brandung zu urtheilen, 
war, sich keine Steine befanden. Diese Landestelle 
erwies sich jedoch als nicht günstig, da beim 
zweiten Landungsversuch das Brandungsboot um- 
schlug. Durch den Vormann der schwarzen Boots- 
besatzung ließ ich darauf einen neuen Landungsplatz, 
etwas weiter nördlich, aufsuchen. Dieser war bei 
Weitem besser als der frühere und schien eine 
Landung, falls die See nicht zu stark brandet, stets Ü 
zu gestatten. - 
AmnächstenMorgen,den24.Januar,mn6I-, 
verließS.M·Ktzr.-,Falke«dieKapCroßWnchtJ 
passirteum2IIp·m-dieTioakhaab-Mündung.: 
Hier wurden an dem nördlichen, deutschen Ufer 
drei Wellblechhäuser und ein Flaggenmast und am 
südlichen, englischen Ufer ein weißes Haus, auf 
welchem die Flagge wehte, gesehen. 6 
Um 3½ p. m. wurde dann in der Walfischbai 
geankert. 
Nachdem ich hier erfahren hatte, daß sich der 
Hauptmann v. Frangois weder hier noch an der 
Tsoakhaub-Mündung befände, statt seiner aber der 
zum Kommissariat für Südwestafrika kommandirte 
Assessor Köhler sich an der Tsoakhaub-Mündung 
aufhielte, verließ ich am 26., um 11: a. m., die 
Walfischbai und ankerte mit S. M. Krzr. „Falke“ 
um 15 p. m. vor der deutschen Station an der 
Tsoakhaub-Mündung. Die Station liegt nicht 
unmittelbar an der Mündung des Flusses selbst, 
sondern etwa 1000 m nördlich von ihr. Der Fluß 
hatte Wasser bis zur Mündung und floß sehr stark, 
Alles mit sich reißend und den umliegenden See- 
strand mit Hölzern, wie kleinen Baumstämmen, 
Zweigen u. s. w., übersäend und das Wasser bis 
weit in die See hinein schmutzigbraun färbend. 
Ich sandte das Brandungsbvot an Land, um 
den Assessor Köhler an Bord zu holen. Dieser 
überbrachte mir ein Schreiben d. d. Windhoek, 
2. Januar 1893, in dem der Hauptmann 
v. Frangois mir mittheilt, daß die politische Lage 
in Südwestafrika es ihm leider unmöglich mache, 
persönlich nach der Tsoakhanb-Mündung zu kommen. 
Um eine mit den örtlichen Verhältnissen vertraute 
Person bei der Untersuchung der beiden in Frage 
kommenden Landestellen bei der Hand zu haben, 
schiffte ich den Assessor Köhler, dessen Zeit es 
gestattete, krotzdem er vom Hauptmann v. Frangois 
keine Vollmacht hierzu erhalten hatte, an Bord S. 
M. Krzr. „Falke“ ein. Ich beabsichtigte, zunächst die 
Kap Croß-Bucht genauer zu untersuchen, und dampfte 
daher am nächsten Tage dorthin, vo um 4 p. m. 
geankert wurde. Die Untersuchungen sollten sich 
auf folgende Punkte erstrecken: 
1. Aufsuchen einer guten Landestelle, 
2. ist an Land Trinkwasser? und
	        
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