messungsbestimmungen sämmtlicher vertretenen Mächte
durch die Hafenbehörde auf eine und dieselbe Dhau
zur Anwendung gebracht werden, um die Ab-
weichungen ihres Resultates festzustellen.
Der Bau des zur Aufnahme des Büreaus be-
stimmten Hauses schreitet rüstig vorwärts, und glaubt
das Gouvernement, dem Büreau die erforderlichen
Räumlichkeiten zu dem Preise von 110 Rup. monat-
lich zur Verfügung stellen zu können.
Bischof Tucker, der nach einer Notiz des
„Chronicle“ jeht wieder auf dem Wege nach England
ist, schreibt in einem vom Church Missionary In-
telligenter veröffentlichten Briefe, daß vom 23. De-
zember bis 30. Mai in Uganda unter Anderem
35 000 religiöse Schriften verkauft, 9 Diakone und
4 Priester geweiht, 153 Erwachsene und 53 Kinder
getauft worden sind. Ein anderer Brief des Bischofs
erzählt folgende bemerkenswerthe Begebenheit. An-
fang März d. Is. entliefen einige Sklaven, die von
ihren mohammedanischen Herren in Uganda schlecht
behandelt worden waren, und flüchteten sich zu
Christen. Auslieferung wurde verlangt, aber ver-
weigert, obgleich der König einen besonderen Befehl
erließ. Auf Angehen berief nun Herr Tucker eine
Versammlung von Häuptlingen in die Kirche, und
die Folge war, daß ein Beschluß angenommen und
von 40 Häuptlingen unterzeichnet wurde, der Ab-
schaffung der Sklaverei verlangt. Von 13 großen
Häuptlingen, die Unganda im Ganzen zählt, sollen
9 die Urkunde unterschrieben haben.
Von französischen Missionen ist zu Mambade
die Station Notre Dame des Anges zwischen dem
Nyasa und Tanganyika, von den Engländern sind
die Stationen Chogde und Lingo in Uganda an-
gelegt worden.
Die Generalversammlung der Missionsgesell-
schaft Berlin 1 hat am 31. Mai d. Is, eine ihr
vorgelegte wichtige Frage entschieden. Schon vor
einigen Jahren (1888) plante die Gesellschaft eine
Ausdehnung ihrer südafrikanischen Mission von
Transvaal aus über den Limpopofluß hinüber in
das Maschonaland (die sogenannte Bonyai-Mission).
Nach einer Untersuchungsreise des Missionssuper-
intendenten Knothe kam es auch schließlich dazu, in-
dem Miss. Benster 1892 die Missionsfamilie Meister
und den ledigen Br. Wedepohl dorthin geleitete. Es
entstand bei Gudu eine Niederlassung und eine zweite
war von Wedepohl geplant. Aber Meister und seine
Frau wurden Beide vom Malariafieber dahingerafft
und auch Wedepohl war von demselben heimgesucht.
Nun erhob sich die Frage, ob die Maschona-Mission
unter diesen Umständen aufgehoben oder doch auf-
recht erhalten werden sollte. Der kürzlich vom. Nyosa-
gebiet zurückgekehrte Missionssuperintendent Merensky,
empfahl Ersteres, damit man sich mit aller Krast
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auf die im Jahr 1891 aufgenommene hoffnungsvolle
Mission im Norden des Nyasa konzentriren könne.
Die klimatischen und finanziellen Verhältnisse im
Maschonaland seien höchst ungünstig; Tausende von
Weißen, darunter Goldgräber, seien neuerdings ein-
gewandert, und ihnen seien drei Missionsgesellschaften
(die kapisch-reformirle, die englisch-bischöfliche und
die wesleyanische) mit der Gründung von 10 Stationen
gefolgt. D. Wangemann trat diesen Gründen mit
einem „Nunquam retrorsum“, das in der Mission
gelte, entgegen. Er sehe in den anfänglichen Ver-
lusten die Bürgschaft des großen Segens, der dem
treuen Ansharren als Lohn zufallen werde; auch
bestimmten ihn die Wünsche der Missionsfreunde, die
voraussichtliche Deckung des Defizits von 60 000 Mark,
die Genesung Wedepohls und endlich die allgemeine
Bestürzung der Nordtransvaal-Missionare über die
Möglichkeit einer Aufhebung der Maschona-Mission
für Fortsetzung derselben. Die Generalversammlung
beschloß nach längerer Berathung, den Miss. Wedepohl
vorerst auf Gudu zu belassen und „die Entscheidung
über Aufgeben und Weiterführung der Mission im
Maschonaland zu vertagen, bis ein Gutachten der
Transvaalsynode eingegangen sei“.
(Evangel. Missions-Magazin Oktb. 1898.)
Wohlbehalten angekommen ist in Kribi (Kamerun)
die am 5. Juli von Hamburg abgegangene Missions-
Expedition der Patres Palloktiner.
Am 20. Juli starb im Kloster der St. Benediktus-
Missionsschwestern St. Maria zu Dar-es-Saläm
in Deutsch-Ostafrika Schwester Maria Helena
Kloppenburg aus Barssel in Oldenburg. Dieselbe
hatte im Juni 1890 das Mutterhaus in St. Ottilien
verlassen und war seitdem unermüdlich thätig in
Afrika bei der Pflege der Kranken und Erziehung
der schwarzen Kinder, bis sie als ein Opfer ihres
schönen Berufes dem Tropenfieber erlag.
Aus Tiberia.
Der Präsident der Republik Liberia hat durch
eine Verordnung vom 27. Juli 1898 den Verkauf
von Biüchsen, verbesserten Feuerwaffen (Präzisions-
und Schnellfenergewehren), sowie von Kugeln, Zünd-
hütchen und Patronen in Liberia verboten. Aus-
genommen hiervon ist nur der Verkauf an das
Militär des Freistoates.
Verschiedene Wittlreilungen.
Mit Beginn des Wintersemesters 1893/94 wird-
das Seminar für orientalische Sprachen an der
Universität Berlin unter seinen Lehrkrästen auch einen
Lektor für Guzerati zählen.