Full text: Deutsches Kolonialblatt. IV. Jahrgang, 1893. (4)

Am 20. August 6 Uhr nachmitkags wurde von 
der Kriegsschiffsbucht aus in See gegangen, am 
21. August 8 Uhr vormittags auf der Rhede von 
Kribi geankert, am 22. 11 Uhr vormittags dieser 
Ort verlassen und am selben Tage 3 Uhr nachmittags 
in der Campobai geankert. 
Die Höhe des Alouetteberges ist auf der englischen 
Karte Titel VI, Nr. 157, zu groß angegeben. Der 
Berg ist bedeutend kleiner als der Elefantenberg und 
kaum von den übrigen Hügeln zu unterscheiden. Der 
Berg Les Mamelles konnte überhaupt nicht aus- 
gemacht werden. 
Am 24. August 11½/ Uhr vormiktags wurde die 
Reise nach Gabun fortgesetzt und am 25. August um 
10 72 Uhr vormittags vor Libreville geankert. 
Im mittleren Theile der Bucht, von der Kamerun= 
mündung bis etwa 2° nördl. Br., herrschten leichte 
Winde und Stille vor. Im südlichen Theile bis 
Säo Thomc wurden regelmäßig steife südwestliche 
Winde bis Stärke 5 angetroffen. Nördlich der 
Kamerunmündung herrsche steiser Nordwestwind bis 
Stärke 5 mit Regen vor. 
Strom wurde auf der Fahrt von Campobucht 
bis Gabun und von Gabun bis Söo Thom, in 
Stärke von / Sm. stündlich nach Nord setzend, 
beobachlet. 
(„Annalen der Hydrographie“, 21. Jahrg., Heft XI.) 
  
Doststatistik. 
Die „Statistik der Deutschen Reichspost= und 
Telegraphenverwaltung für das Kalenderjahr 1892“ 
enthält auch Einiges über die Thätigkeit der Post 
in den Schutgebieten. Die betreffenden Angaben 
sind allerdings schon in früheren Aufsähen unseres 
Blattes veröffentlicht worden, mögen aber hier noch 
einmal in übersichtlicher Zusammenstellung Platz 
finden. 
Unter der Aufführung der im Jahre 1892 ge- 
troffenen Verkehrserleichterungen lesen wir: Eröff- 
nung deutscher Postagenturen in Kilwa am 14. April 
1892, in Saadani am 25. Mai 1892, in Pangani 
am 15. Juni 1892 — Herstellung einer Land- 
telegraphenlinie von Bagamoyo über Saadani und 
Pangani nach Tanga in der Zeit von Dezember 
1891 bis Oktober 1892 (erste oberirdische Tele- 
graphenlinie in Deutsch-Ostafrika, 184 Kilometer) — 
Eröffnung deutscher Telegraphenanstalten in Saadani 
am 5. Mai 1892, in Pangani am 10. August 1892, 
in Tanga am 8. Oktober 1892 —. Einführung 
eines Postpacketdienstes im Verkehr mit der deutschen 
Postagentur in Windhoek vom Jannar 1893 ab — 
Zulassung von Postfrachtstücken ohne Werthangabe 
im Gewicht über 5 bis 10 Kilogramm (außer den 
schon bisher zulässigen Packeten bis 5 Kilogramm) 
im Verkehr zwischen Deutschland und westafrikanischen 
  
579 — 
Hafenplätzen mittelst Woermann-Dampfer über 
Hamburg vom 1. Juli 1892 ab. 
Als Postanstalten in den Schutzgebieten werden 
genannt: das Postamt in Dar-zes-Saläm, die Agen- 
turen in Bibundi, Kamerun, Viktoria, Klein-Popo, 
Lome, Windhoek, Bagamoyo, Kilwa, Lindi, Pangani, 
Saadani, Tanga, Friedrich-Wilhelmshafen, Herberts- 
höh, Stephansort und Jaluit. 
Befördert wurden an Briefen, Postkarten, Druck- 
sachen, Geschäftspapieren und Waarenproben 
1. nach dem Reichspostgebiet aus den deutschen 
Schutzgebieten in Afrika 38 3090 Stück 
(0,0 26 pCt.); aus den deutschen Schußgebieten 
in Australien 2070 Stück (0,001 pCt.); 
aus dem Reichspostgebiet nach den deutschen 
Schubgebieten in Afrika 89 190 Stick 
(0.053 pCt.); nach den deutschen Schutzgebieten 
in Australien 2080 Stück (0,001 pCt.); 
im Durchgang durch das Reichspostgebiet nach 
den deutschen Schutgebieten in Afrika 6050 Stick 
(0,004 pCt.); nach den deutschen Schutzgebieten 
in Australien 160 Stück. 
An Zeitungen wurden durch Vermittelung der 
Reichspost bezogen in den deutschen Schutgebieten 
in Afrika 157 Exemplare mit 39 254 Nummern; 
in den deutschen Schußgebieten in Australien 
9 Exemplare mit 1755 Nummern. 
An Packeten und Baarsendungen wurden be- 
fördert 
1. nach dem Reichspostgebiet aus den deutschen 
Schutzgebieten in Afrika 398 Stück (darunter 
7 Packete mit Werthangabe) im Gesammt- 
gewicht von 1420 Kilogramm zum Gesammt- 
werthbetrag von 700 Mark; aus Deutsch-Neu- 
Guinea 39 Stück im Gesammtgewicht von 
110 Kilogramm; 
2. aus dem Reichspostgebiet nach den deutschen 
Schuhgebieten in Afrika 1267 Stück (darunter 
34 mit Werthangabe) im Gesammtgewicht von 
4790 Kilogramm zum Gesammtwerthbetrag von 
4200 Mark; nach Deutsch-Neu-Guinea 52 Stiick 
im Gesammtgewicht von 200 Kilogramm; 
3. im Durchgang durch das Reichspostgebiet nach 
den deutschen Schutzgebieten in Afrika 300 Stück 
(darunter 10 Briefe mit Werthangabe) im Ge- 
sammtgewicht von 1000 Kilogramm zum Ge- 
sammtwerthbetrag von 18 500 Mark; nach 
Deutsch-Neu-Guinea 10 Stück im Gesammt-= 
gewicht von 40 Kilogramm. 
S 
  
An Postanweisungen wurden befördert: 
1. nach dem Reichspostgebiet aus den deutschen 
Schußgebieten in Afrika 2827 Stück zum Ge- 
sammtbetrag von 499 586 Mark; aus Deutsch- 
Neu-Guinea 71 Stück zum Gesammtbetrag von 
10 578 Mark;
	        
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