der Bestand an Kokospalmen im Wesentlichen nicht
verändert.
Berlinhafen.— Die Unternehmungen am Berlin-
hafen und in dessen Umgebung sind nach dem Vor-
bilde von Herbertshöhe zu einer dem Vorsteher
Lücker unterstehenden „Administration Seleo“ ver-
einigt worden. Seleo ist dem Verkehre durch Er-
richtung einer Agentur des Norddeutschen Lloyd und
einer Postagentur eröffnet worden; es wird durch
den Dampfer der Neu-Guinea-Linie des Norddeutschen
Lloyd fahrplanmäßig angelaufen.
Fertiggestellt ist eine 105 Fuß lange Landungs-
brücke, an welcher ein Hebekrahn mit einer Trage-
kraft von 500 kg errichtet worden ist. Eine größere
Boje zur Verankerung der bei Seleo anlegenden
Schiffe ist vom „Vulkan“ in Vegesack bezogen und
ausgesendet worden.
Die Station Seleo besitzt einen eigenen Palmen-
bestand von 5500 Palmen.
Händlerstationen wurden eingerichtet: auf der
Bertrandinsel, in Wokau und Lalliep, in Suwain,
Arrop, Valise, Forr, Dallmannhafen, Tarawai und
Cham. Außerdem wurde auf der Insel Angél eine
Fischereistation angelegt.
An Produkten gelangten zum Export: Perl-
schalen, Trepang, Grünschneckenscheiben und Schildpatt.
Die Kopraausfuhr betrug vom Dezember 1897
bis Juli 1898 zusammen 65,5 Tons. Die Oktober=
verschiffung betrug 20 Tons. Im Mai und Juli
brachte die Administration Proben von Trepang
und Schildpatt zum Export, welche in Singapore
befriedigende Bewerthung fanden. An Grünschnecken-
schalen wurden 3027 Stück im Gewichte von
5477 Pfund ausgeführt.
Herbertshöhe. — Die Vereinigung von Station
und Pflanzung Herbertshöhe unter eine Administration
hat sich bewährt.
Stand der Pflanzung. Ende Oktober 1897
waren 502½ ha bepflanzt; Ende Juli 1898
626½ ha, was eine Zunahme der bepflanzten Boden-
fläche von 124 ha ergiebt.
Der Bestand an Kokospalmen war September
1898: 57 500 ha. -
Viehstand. Ende Juli 1898 waren vorhanden:
Pferde 5 Stück, Zuchtvieh 35 Stück, Zugochsen
8 Stück, Schwarzvieh 16 Stück.
Ernte. Die Gesammternte des Jahres 1897
betrug nur 24 300 Pfund und auf den Hektar nur
56½ Pfund; ein Resultat, welches als eine Miß-
ernte anzusehen ist. Dagegen ergab, obgleich die
Baumwollpflanzung nur noch 382 hua umfaßt, die
erste Ernte des Jahres 1898 bereits ein Erträgniß
von 17 000 Pfund Lintbaumwolle.
Die eigene Kokospalmenpflanzung ergab vom
Oktober 1897 bis zum September 1898 für den
Export 10 Tons Kopra. Das Erträgniß wird von
jetzt ab rascher zunehmen.
Handelsstationen. Der Handelsbetrieb hat neuer-
dings stärkeren Aufschwung erfahren. Bis zum
89
Juli 1898 waren im Bereich der Administration
folgende Handelsstationen mit der Neu-Guinea-
Kompagnie verpflichteten Händlern besetzt worden:
1. auf der Gardner Insel die Plätze Tiripax
und Sagannza;
2. im Hinterlande von Herbertshöhe
Handelsstation Taptavul und
3. in der Nachbarschaft von Herbertshöhe
(Pflanzungsabtheilung Raniolo) die Handels-
und Pflanzungsstation Gunanur;
4. an der Westküste von Neu-Mecklenburg die
Stationen Bohm und
5. Kondalik an der Kurapbucht;
6. die Handelsstation auf der Insel Kabotheron,
Nordwestküste von Neu-Mecklenburg (diese
Station betreibt auch die Kultur von Kokos-
palmen in eigener Pflanzung);
. eine Niederlassung auf der Schröderinsel;
. die Handelsstation Kerawara auf der Insel
Kerawara;
. die Handelsstation Paperatawa;
die Handelsstation Fassana;
. eine Handelsniederlassung auf den French-
inseln.
Die meisten dieser Handelsniederlassungen sind
erst in jüngster Zeit errichtet worden; Ergebnisse
ihrer Thätigkeit in der Kopraausfuhr sind daher
noch nicht bekannt.
Der erste kleine Ertrag aus diesem Betrieb ist
im August 1897 in Singapore mit 536 Pfund ver-
kauft worden. In der Zeit vom Oktober 1897 bis
Juli 1898 beliefen sich die Verkäufe auf insgesammt
70 Tons. Von der kräftigen Entfaltung dieses
Geschäftszweiges legt die Thatsache Zeugniß ab, daß
pro August und September 1898 allein 96½ Tons
verschifft und in Singapore zum Verkauf gebracht
worden sind.
Der Markt von Kopra in Singapore lag bei
Beginn des Exports im August v. Is. schwach.
Infolge des Ausbruches des spanisch-amerikanischen
Krieges blieben die sonst reichlich von den Philip-
pinen in Singapore eingehenden Zufuhren an Kopra
aus, was zur Befestigung des Marktes beitrug und
eine stetig steigende Tendenz desselben herbeiführte.
(Niedrigster Preis in der Berichtsperiode 193 Mk.,
höchster 244,85 Mk. pro Tonne.)
die
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Viehstand insgesammt.
betrug der Viehstand:
In Stephansort:
an Pferden: 12 Hengste, 1 Wallach und
15 Stuten 28 Häupter;
an Rindvieh: 10 Stiere, 62 Zuchtkühe, 33 Mast-
ochsen und 24 Zugochsen = 129 Hänupter.
In Friedrich-Wilhelmshafen:
1 Pferd;
an Rindvieh: 7 Stiere, 5 Zug= und Schlacht-
ochsen, 7 Kühe, 8 Kälber = 27 Hänupter.
Ende September