Die Uebungen 1 bis 3 find im ersten Semester
zu beginnen; sie werden durch 4. fortgesetzt. Die
Uebungen 5. und 6. währen je zwei Semester und
können beliebig im ersten oder zweiten Jahre gehört
werden.
Empfohlen werden fremdsprachliche Uebungen,
insbesondere in französischer und englischer Handels-
korrespondenz, sowie in Italienisch, Spanisch und
Russisch bei den Herren Lektoren der Handelshoch-
schule. Sprachliche Kurse sind am besten im ersten
Semester zu beginnen. Auch können Kurse in Steno-
graphie und Maschinenschreiben bei den von der
Handelshochschule hierzu zugelassenen Lehrern belegt
werden. Diese können in jedem beliebigen Semester
genommen werden.
V. Pädagogische Vorlesungen.
Für Studirende, die sich zum kaufmännischen
Lehrfach ausbilden wollen, ist der Besuch pädago-
gischer Vorlesungen und die Theilnahme an päda-
gogischen Uebungen wünschenswerth.
Diese Herren werden gut thun, sich von vornherein
für das Handelsschullehrerseminar einzuschreiben.
VI. Allgemein bildende Vorlesungen.
Es wird den Studirenden empfohlen, von den
an der Universität gehaltenen Vorlesungen über
Geschichte, Litteratur= und Kunstgeschichte, neuere
Sprachen und Naturwissenschaften Gebrauch zu machen,
indessen stets den Gesichtspunkt im Auge zu behalten,
daß sie sich in keinem Semester zu stark mit Vor-
lesungen belasten, da sie nicht bloß Lernstoff auf-
nehmen, sondern auch geistig beherrschen sollen.
Jeder Vertreter der vorstehend aufgeführten Fächer
wird gern bereit sein, über seine Vorlesungen und
Uebungen persönliche Auskunft zu geben, ebenso über
die zum häuslichen Studium zu empsehlenden Bücher,
Karten und anderen Hälfsmittel.
Um Auskunft allgemeiner Art wende man sich
an den Studiendirektor Professor Raydt, Leipzig,
Löhrstraße 3/5 (Sprechstunden an den Wochentagen
von 11 bis 12 Uhr).
–.
Das ägoptische Telegraphennetz
wird durch eine Linie von Chartum nach Abu Haras
am blauen Nil und von dort einerseits nach Gedaref,
andererseits nach Sennaar erweitert. Eine weitere
Linie ist von Sennaar nach der Aba-Insel im weißen
Nil und von da nach Faschoda und Sobat geplant.
— —
Tikterakur.
Th. Rehbock: Deutsch-Südwestafrika. Seine wirth-
schaftliche Erschließung unter besonderer Berück-
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sichtigung der Nutzbarmachung des Wassers. Mit
28 Tafeln und Karten. Berlin 1898. Dietrich
Reimer (Ernst Vohsen).
Der Verfasser, ein erprobter Baumeister und
Ingenieur, hat Südwestafrika im Auftrage des Syn-
dikats für Bewässerungsanlagen bereist und legt in
dem vorliegenden stattlichen Bande Rechenschaft von
seinen Beobachtungen und Studien ab. Herr Rehbock
hat seine Arbeit in der Kapkolonie begonnen, wo er
zunächst sich soweit als möglich über die dortigen
Erfahrungen mit Stau= und Bewässerungsanlagen
durch Augenscheinnahme und Litteratur unterrichtet
hat. In Begleitung eines erfahrenen Kapländers,
des Chemikers Watermeyer, hat er alsdann das
deutsche Schutzgebiet bereist. Sein Weg fäührte ihn
von Swakopmund nach Otjimbingue, von da über
Aukas und Usakos nach Omaruru, Okahandja, Oka-
puka und Windhoek. Letzterer Platz diente mehrere
Monate als Mittelpunkt für Studien in der Um-
gegend. Später reiste der Verfasser über Gobabis,
Kowas, Hatsamas, Rehoboth, Hoachanas, Gibeon,
Bersaba, Keetmanshoop, Warmbad, Bethanien, Kubub
nach Lüderitzbucht, von wo er die Heimreise antrat.
Seine Erfahrung befähigt den Verfasser, für eine
Reihe von Plätzen Verbesserungen durch Brunnen-
bauten, Staudämme 2c. vorzuschlagen und auch weitere
Maßnahmen von allgemeinem Interesse zu empfehlen.
Wegen des Näheren muß auf das werthvolle Werk
verwiesen werden, dessen Studium nicht nur für die
Bewohner der Kolonie von großem Nutzen sein wird.
Dr. Max Frhr. v. Oppenheim: Vom Mittelmeer
zum persischen Golf. Durch den Hauran, die
syrische Wüste und Mesopotamien. Erster Band.
Berlin 1899. Dietrich Reimer.
In einem mit wahrhaft verschwenderischer Fülle
prächtiger Abbildungen und nicht weniger als fünf
Originalkarten, die Dr. R. Kiepert gezeichnet hat,
ausgestatteten Bande berichtet der Verfasser hier über
seine Reisen und Forschungen in Kleinasien. Freiherr
v. Oppenheim, welcher seit einigen Jahren dem
deutschen Generalkonsulat in Kairo beigegeben ist,
begnügt sich nicht, eine Reisebeschreibung zu geben,
sondern schildert auf der Grundlage umfangreicher,
tiefgreisender Studien Land und Leute in ihrer ge-
schichtlichen Entwickelung, Lebensweise, Sitte, Religion.
Die Litteratur ist von der ältesten Zeit bis zur
Gegenwart eingehend berücksichtigt. Eine Reihe her-
vorragender Fachmänner, von denen nur die Pro-
fessoren Ascherson, Schweinfurth, Moritz und
Hartmann genannt sein mögen, haben den Verfasser
in Spezialfragen mit ihrem Rath unterstützt. Der
vorliegende erste Band schildert das Libanon-Gebiet,
Damaskus, den Hauran, Palmyra und die syrische
Wüste bis zum Euphrat. Jeder Leser des werth-
vollen Werkes wird mit großem Interesse dem Er-
scheinen des zweiten Bandes entgegensehen.
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