Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

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für das Ritterkreuz des Königlich Belgischen Löwen-Ordens: dem Oberleutnant Cramer — von 
der Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika; 
für das Ritterkreuz 2. Klasse mit Schwertern des Herzoglich Sachsen-Ernestinischen Haus-Ordens: 
  
dem Leutnant Bensen von 
der Schutztruppe für Südwestafrika. 
  
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Nichtamtlicher Theil. 
Personal · Nachrichten. 
Deutsch-Ostafrika. 
Der Hauptmann v. Kleist, der Zahlmeister- 
aspirant Klinkert und der Sergeant Münzner 
sind mit Heimathsurlaub in Deutschland eingetroffen. 
Der Sergeant Schubert und der Zahlmeister- 
aspirant Ruhnau sind in das Schutzgebiet abgereist. 
Der Govuvernementsbeamte Steinhäuser ist 
nach Dar-es-Saläm abgereist. 
  
Der kommissarische Bezirksrichter Dr. Schultz 
und der kommissarische Büreauassistent Mall haben 
die Heimreise angetreten. 
  
Ramernn. 
Der Kaiserliche Richter Horn hat einen Heimaths- 
urlaub angetreten. 
Der Landmesser Loeptien und der Techniker 
Andritzke sind in Kamerun eingetroffen. 
Der Landwirth K. Steinw eg ist nach Kamerun 
abgereist. — 
Der Sanitätssergeant Baumann ist in das 
Schutzgebiet wieder abgereist. 
Cogo. 
Der Gouvernementsbeamte Karnetzki und Sani- 
tätsunteroffizier Schölle sind in Lome eingetroffen. 
  
Rachrichten aus den deutschen Schungebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
  
Deutsch-Dltafrika. 
Ueber die Expedition behufs Vertheilung von Saatgut 
anläßlich der Bungersnoth 
berichtet der Bezirksamtssekretär Michels aus Dar- 
es-Saläm unter dem 11. April d. Is., wie folgt: 
Nachdem seitens der Plantage Mohorro 45 Chisla 
Mais, in 270 Trägerlasten verpackt, fertig gestellt 
und nach dem nächsten Orte am Rufiyi, Kilindi, ge- 
schafft waren, begab ich mich am 18. dorthin, um 
die Verladung der Lasten in Einbäume zu über- 
wachen, da Kapitän Beck mir mitgetheilt, daß er die 
Fahrt nicht machen könne. Was an Einbäumen 
vorhanden war, hatte ich bereits einige Tage vorher 
nach Kilindi bringen lassen. Von diesen suchte ich 
13, die besten, aus, von denen einige vier bis fünf 
Chisla faßten. Von Kilindi ging die Fahrt zunächst 
nach Mtanange (Jumbe Jumakuno Mtovea) am 
Rufiyi, welches Dorf um 2 Uhr nachmittags erreicht 
wurde. Infolge des eingetretenen Regens und der 
starken Strömung — der Rufiyi war in den letzten 
Tagen sehr gestiegen — ging die Fahrt nur langsam 
und mit Mühe vorwärts. Die Mais= und Mtama- 
felder bei Mtanange selbst waren vertrocknet, während 
die weiter entfernten, die Regen bekommen hatten, 
gut standen. Von Mtanange brachen wir morgens 
um 5⅛ Uhr auf; der Weg führte über Ndundu 
(Oberjumbe Nekea), Nkaugaua (Landschaft Pilemba) 
nach Ugema am Rupiyi. 
  
durchwanderten Felder versprachen eine gute Ernte. 
Der in den letzten Tagen gefallene Regen hatte auf 
das Wachsthum des Mais und Mtamas günstig ge- 
wirkt. Der Weg selbst führte fortgesetzt durch Ort- 
schaften unmittelbar am Rufiyi entlang. Die Ein- 
bäume unter Askaribedeckung kamen nachmittags 5 Uhr 
in Ugema an. Von Ugema gelangten wir über 
Muhinga (Oberjumbe Menge), Kigengua nach Kipei 
(Jumbe Kombayaya) am Rufiyi. Auch auf diesem 
Wege bot der Stand der Saaten ein einigermaßen 
erfreuliches Bild. Jalingua selbst liegt etwa 1½ 
Stunden landeinwärts. Die Lasten wurden gelöscht 
und die Jumben der Umgegend im Schauri ange- 
wiesen, gegen Abgabe von einigen Lasten Saatgut 
die Kanda nach dem sieben Stunden entfernten Dorf 
Ngaro in den Magongobergen zu schaffen. Anderen 
Morgens brach ich mit den Leuten auf. Von Kipei 
führte der Weg in direkt nördlicher Richtung über 
Bunju (Jumbe Natali Mbunju) nach der Landschaft 
Ngaro in den Magongobergen. Die Schamben bei 
Bunju waren fast vertrocknet. Der Jumbe erhielt 
daher einige Kanda Saatgut. Dagegen standen die 
Mtamaschamben in der Umgegend von Ngaro infolge 
des eingetretenen Regens gut. Ernte ist indessen 
erst in vier bis sechs Wochen zu erwarten. Ngaro 
selbst ist ein schöner großer Ort und zeugt für einen 
gewissen Wohlstand der Eingeborenen. Kautschuk- 
handel wird hier eifrig betrieben, vier Läden sorgen 
Die auf diesem Wege für die Bedürfnisse der Gegend. Dem Oberjumben
	        
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