Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

— 780 
Gegenden zu finden ist, wird das vorliegende Werk 
bei Geographen und Kolonialpolitikern auf gleiches 
Interesse zu rechnen haben. Neben den politischen 
und wirthschaftlichen Verhältnissen hat der Verfasser 
auch der Ethnographie, Botanik und Zoologie der 
durchsorschten Gegenden große Aufmerksamkeit ge- 
widmet. 
Die Handelspolitik des Deutschen Reiches 
vom Frankfurter Frieden bis zur Gegenwart. 
Berlin 1899. E. S. Mittler & Sohn. 
Noch trennt uns eine Reihe von Jahren vom 
Termin des Ablaufes der Handelsverträge, aber die 
Vorbereitungen für ihre Erneuerung sind schon längst 
im Gange, und lebhafte Erörterungen für und wider 
erfüllen die Tagespresse. Während die Einen die 
Politik der Handelsverträge und die segensreichen 
Wirkungen der sogenannten mitteleuropäischen Ab- 
kommen nicht hoch genug zu rühmen wissen und den 
Fortbestand der Blüthe Deutschlands davon abhängig 
machen, legt ihnen eine große Partei die Schuld am 
Niedergang des Ertrages der Landwirthschaft zur Last 
und versucht mit allen Mitteln, ihre Verlängerung 
oder Erneuerung zu hintertreiben. Das große Pu- 
blikum dagegen scheint in der Mehrheit nicht recht 
zu begreifen, daß seine wichtigsten Interessen auf dem 
Spiele stehen. Man begegnet vielfach großer Unklar- 
heit über Entstehung, Zweck und Wesen der Handels- 
verträge und -politik des Deutschen Reiches. Die 
Vorgänge, welche seit Begründung des neuen Reiches 
sich auf diesem Gebiete abgespielt haben, der lebhafte 
Kampf, die vielfache Verschicbung der Parteien, der 
Wechsel der Auffassungen und Ziele, welche dabei 
sichtbar wurden, sind vielfach bei der jungen Genc- 
ration in Vergessenheit gerathen. In weitesten Kreisen 
wird daher die vorliegende Schrift willkommen sein, 
welche berechnet ist, das Gedächtniß der älteren Mit- 
bürger aufzufrischen, den jüngeren ein Bild der Ver- 
gangenheit vorzuführen. Ohne Voreingenommenheit, 
in rein sachlicher Weise werden darin die Vorgänge, 
welche für Deutschlands Handelspolitik bestimmend 
waren, an der Hand der besten Quellen vorgeführt. 
Es wird nachgewiesen, in welcher Weise die heutigen 
Verträge und die dabei maßgebenden Gesichtspunkte 
entstanden sind. Ihre Wirkung wird beleuchtet und 
die Aufgaben der Zukunft werden nüchtern dargelegt. 
Die Darstellung ist durchaus gemeinverständlich ge- 
halten und für alle Kreise des Publikums berechnet, 
so daß das Werk zu weitester Verbreitung zu 
empfehlen ist. 
Prof. Z. Ritter Schubert v. Saldern: Bochara. 
—. — Die Baudenkmalc von Samarkand. 
Wien 1899. Spielhagen & Schurich. 
Die beiden hübsch illustrirten Abhandlungen 
sind Früchte einer Studienreise des Verfassers. Sie 
gewähren einen sehr lehrreichen Blick in die Zustände 
des russischen Centralasiens. 
  
Ch. Römer: Kamerun, Land, Leute und Mission. 
Basel 1899. Missionsbuchhandlung. 
Die kleine, aber hübsch ausgestattete und lehr- 
reiche Schrift liegt jetzt bereits in achter Auflage vor. 
Von Broschüren, betreffend die brennenden süd- 
afrikanischen Fragen, liegen neuerdings vor: 
W. Fred Rogan: England und der Transvaal. 
Nach dem englischen Original umgearbeitet und 
vervollständigt von R. O. Füßlein. Leipzig, 
Berlin, Rostock. W. Süsserott. 
Karl Hron: Der Kampf um Süsdafrika. Eine 
militärisch -politische Studie. Mit einer Karte. 
Wien 1899. F. Schalk. 
Das von Dr. C. Mense herausgegebene Archio 
für Schiffs= und Tropenhygiene, Leipzig, J. A. Barth, 
bietet in Heft 5 des dritlen Bandes u. A. folgende 
Aussätze: 
F. Plehn: Reise nach Ceylon und Indien; 
Portengen: Zur Sanitätsstatistik der Kriegs- 
marinen; 
Rasch: Anwendung der Beelfrucht bei Dysenterie. 
–– 
Kehr und Schlimbach: Der deutsche Sprachunter- 
richt im ersten Schuljahre. Neunte Auflage. 
Gotha 1898. E. F. Thienemann. 
Ooiges Buch bietet in seinem ersten Theile eine 
kurze, bis auf die Gegenwart fortgeführte Geschichte 
der Methodik des ersten Leseunterrichts, der als An- 
hang ein Verzeichniß von Hülfsmitteln für den Sprach- 
unterricht im ersten Schuljahre beigegeben ist. Der 
zweite Theil bringt eine theoretische Begründung der 
Normalwörtermethode, und der dritte zeigt die prak- 
tische Gestaltung des Unterrichts nach dieser Methode. 
Die „Pädagogische Zeitung“ (XXVIII. 1899) urtheilt 
über das Buch: Wir begrüßen es mit Freuden, daß 
der Verleger das bekannte Lehrbuch nicht eingehen 
ließ und seine Bearbeitung für eine neue Auflage 
Männern übertrug, von denen von vornherein zu 
crwarten war, daß sie dieselbe ganz und gar im Sinne 
und Geist der Urheber fortführen würden. 
Auch die im gleichen Verlag erschienene, jetzt schon 
in etwa ½2 Million von Exemplaren verbreitete 
Schlimbachsche Fibel erfreut sich des Beifalls der 
pädagogischen Welt, wie Notizen in der pädagogischen 
Rundschau, dem pädagogischen Litteraturblatt, der 
preußischen Lehrerzeitung r2c. beweisen. 
Frederic Bryon Norman: English Grammar 
with numerous ogercises. Vienna 1879. 
A. Pichlers, Witow & Son. 
Gesenius = Regel: Englische Sprachlehre. Aus- 
gabe B. neu bearbeitet von Prof. Dr. E. Regel. 
Unterstufse. Halle. H. Gesenius. 
Zwei für Erlernen und Studium der englischen 
Sprache empsehlenswerthe Bücher.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.