der Mission aus erreichen, andere haben zum gleichen
Zweck oft sogar zwei bis drei Tagereisen in ihren
Barken zu machen. Am 15. August firmte dort
Bischof Hirth an 300 Neophyten; am 6. September
empfingen 97 Katechumenen nach Vollendung ihrer
vierjährigen Probezeit die hl. Taufe, an Allerheiligen
15 andere und 71 am Feste Mariä Lichtmeß. Diese
Mission zählt trotz des kurzen Bestehens bereits
600 Getaufte, welche großen Eifer zeigen.
Damit hätten wir den Gang durch die drei
deutschen Vikariate vollendet. Die Freunde und
Wohlthäter unserer Missionen dürften den Eindruck
gewonnen haben, daß in diesen Gebieten die Ernte
von Jahr zu Jahr reicher wud, wenn auch die Er-
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folge keine derartig großartigen sind, wie wir sie in
unserer Ugandamission, die allein 200 000 Bekehrte
zählt, aufzuweisen haben. Wenn man aber bedenkt,
daß der Ausschwung der Mission in Deutsch-Ostafrika
erst in den 90er Jahren nach der Niederwerfung
der arabischen Sklavenhändler durch die Deutschen
begann, sind die bereits erhaltenen Erfolge zufrieden-
stellend und versprechen noch mehr für die Zukunft;
weist ja das Berichtsiahr in den drei Vikariaten auf:
Bekehrte Neger: 17 400, davon sind
bereits getauft: 4 100.
Die übrigen 13 300 sind noch Katechumenen,
d. h. solche Bekehrte, welche die vierjährige Probe-
und Unterrichtszeir noch nicht vollendet haben.
Dem „Monateblatt der Norddeutschen Missions-
gesellschaft“ entnehmen wir folgende Uebersicht über
deren Thätigkeit in Togo und der Goldküstenkolonie:
dem Missionsgebrauch, bei dem echten Evrhenamen
Keta. Zu dieser Station gehören oder werden doch
hoffentlich bald gehören acht Außenstationen, wenn
wir nach Osten hin einen Halbkreis um die Station
ziehen, Agbosome, Klenomadie, Vhute, Sadame, Atoko,
We, Dschelukovhe und etwas nördlich von Keta
Anyako. Am 31. Dezember 1898 waren in diesem
Stationsdistrikt 483 Seelen in die christliche Gemeinde
gesammelt. Auf der Hauptstation Keta geschieht viel
für die Erziehung des Ephevolkes beiden Geschlechts.
Die Diakonissen, Schwester Hedwig Rohns und
Sophie Schmidt, arbeiten unter kleinen Kindern,
Mädchen und Jungfrauen, während Missionar Sal-
kowski der Stationsschule mit ihren Knaben und
Missionar Härtter der Mittelschule vorstehen. In
Keta werden auch die äußeren Angelegenheiten für
die ganze Mission durch Missionar Beck besorgt.
Die Seelsorge und die Reisen zu den Außenstationen
in dem weiten Distrikt haben auf den Schultern von
Missionar Spieß gelegen.
Auch von den Stationen in Deutsch-Erhe unserer
Kolonie Togo liegt eine, Lome, die jüngste, am
Meeresstrande. Sie hat bisher nur eine Außen-
station, das eine Tagereise nördlich liegende Tove,
in welchem der Katechist Albert Binder arbeitet.
Durch Gottes Fügung sind wir zum Eyphevolk
auf der Sklavenküste in Westafrika geführt worden.
Wie groß das Volk ist, wissen wir noch nicht; man
hat von zwei Millionen gesprochen, aber es können
auch noch mehr sein. In dem Lande, über welches
sich dies Eohevolk ausgedehnt hat, wohnen auch
Afrikaner anderer Zungen, wie in dem Küstengebiet
in Agotime und Avatime, und weiter im Innern
wohnen noch viel mehr. Aber wir hoffen, daß wir
mit unserer Evphesprache und Eohebibel in dem weiten
Gebiet das Missionswerk ausführen können.
Das Evhevolk hat früher als ein freies Volk
unter seinen kleinen Fürsten gelebt. Wenn man
Dahome auch zum Eohevolk rechnet, hat es allerdings
auch Tyrannenherrschaften im Evhevolk gegeben.
Das ist also unser Arbeitsplatz, und um ihn recht
zu bearbeiten, haben wir vier Enropäerstationen ge-
gründet; daß wir nach einer fünften begehren, davon
ist an einer anderen Stelle dieses Blattes die Rede.
Von den vier Stationen liegen zwei im Innern, Ho
30 Stunden und Amedschovhe 50 Stunden von der
Küste. Drei liegen in Deutsch-Evhe, und nur Keta
in Englisch-Eohe.
Keta ist die älteste Station, an der Küste liegend.
Die Portugiesen haben aus Keta, wie die Emgebo-
renen den Ort nennen, Quitta gemacht. Später hat
die Regierung Kwite geschrieben. Wir bleiben bei
– "
... — .—
— —
Doch ist davon die Rede, daß Adafianu, nach dem
Westen gelegen, besetzt werden sollte. Lome würde
freilich sich damit ins englische Gebiet ausbreiten,
aber auch, was sehr wünschenswerth ist, wird es so
mit den Arbeitsplätzen der Station Keta in nähere
Verbindung kommen. Das eigentliche Arbeitsgebiet
der Station dehnt sich nach Norden und Osten aus
und ist unermeßlich. In Lome arbeiten Andreas
Aku und Elia Awuma, beide sind wie Binder zu
ihrer Ausbildung in Deutschland gewesen und daher
manchen unserer Freunde persönlich bekannt. Der
europässche Missionar, nur ein einziger, ist Ohwald,
der aus ernstlicher Krankheit gänzlich wieder herge-
stellt zu sein mit Dank berichtet. Am 31. Dez. 1898
zählte die Gemeinde dieses Stationskreises 93 Seelen.
Die beiden anderen müssen wir im Innern des
Landes suchen. Zunächst etwa 30 Stunden von der
Küste nordwärts Ho, welches gleichfalls nach Osten
hin einen unbegrenzten Arbeitskreis hat. Die Station
steht in ihrem 41. Jahr, und zu ihrem Arbeitskreis
gehört jetzt mehr als die Halfte der von uns im
Eoheland gesammelten Christen; am 31. Dez. 1898
waren es 1351. Es ist etwas schwierig, die 19
Außenstationen nach irgend einer Ordnung aufzu-
zählen. Ganz in der Nähe der Station liegen
Kpengoe und Akovievhe. Im Süden sind Arbeits-
stätten besetzt in den beiden Stämmen Adaklu und
Agotime. In Adaklu sind es Waya, Kpatove und
die Hauptstadt Abuadi. In Agotime, das eigentlich
kein Stamm des Cphevolkes ist, sondern ein von der
Goldküste eingewandertes Völkchen, haben wir kürzlich
Kpetoe besezt. Wenden wir uns nach dem Westen,
so kommen wir zu den Außenstationen Sokode, Abuatia=
Kloe und in dem Stamme Awudome Tschito und