unũberwindlich. Das Gebiet ist mit dichtem Wald
bestanden und außergewöhnlich regenreich. Die Gold-
sucher, deren Zahl sich durchschnittlich auf 150 be-
lief, leiden in ihren primitiven Hütten schwer an der
Gesundheit, und die Zahl der Todesfälle ist erschreck-
lich. Die Sterblichkeit war noch bedeutend höher
unter den Eingeborenen, die von anderen Theilen
der Kolonie sich hierhee verdungen hatten, um
Trägerdienste zu verrichten. Infolge dieser Verhält-
nisse hat das Mambaregebiet einen schlechten Ruf
bei den Eingeborenen bekommen und die Anwerbung
von Trägern wird von Tag zu Tag schwieriger.
Die Ausbeute von Gold im Mambaregebiet wird
von Wardein auf 10 000 Unzen geschätzt.
Der Bericht spricht die Ansicht aus, daß günstigere
Erfolge nur zu erzielen sein würden, wenn mit mehr
Kapital und System der Goldgewinnung näher ge-
treten würde.
Bemerkenswerth ist der Plon, von Port Moresby
einen Landweg nach dem Mambaregebiet anzulegen.
Zu diesem Zweck unternahm der Landmesser des
Gouvernements von Ende April bis Ende Juli eine
Expedition. Er drang von Port Moresby in nord-
nordöstlicher Richtung vor und überschritt den Haupt-
gebirgsstock der Insel Neu-Guinea südöstlich des
Victoriaberges in der Owen Stanley Kette. Dem-
nächst passirte er den Fluß Yoda, der zum Gebiet
des Mambareflusses gehört, fand sich dann aber
durch die feindliche Haltung der dort zahlreichen
Eingeborenenbevölkerung zur Rückkehr genöthigt.
Der Plantagenbau hat im Berichtsjahr eine
nennenswerthe Vergrößerung nicht erfahren.
Die Einnahmen und die Ausgaben der Kolonie
haben sich dem Vorjahr gegenüber vergrößert:
1897/98 1898/99
Einnahmen 2 10 280 11 682
Ausgaben 2 14990 15 582
Die Ausgaben, die der Betrieb des Regierungs-
dampfers „Merrie England“ erforderte, sind in den
allgemeinen Ausgaben nicht enthalten.
Französisch= Guinea im Jahre 1398.
Dem anmtlichen Jahresbericht über Französisch-
Guinea für das Jahr 1898 entnehmen wir Folgendes:
Die Gesammteinnahmen betrugen 1 769 086 Frcs.
gegenüber 940 800 Frcs. des Vorjahres, die Aus-
gaben 1 345 134 Frcs. gegen 936 575 Frcs. im
Vorjahre. Der diesmalige hohe Einnahmeüberschuß
ist zum großen Theile auf das unvorhergesehene
Ergebniß der Kopfsteuer zurückzuführen. Im Budget
auf 120 000 Frcs. veranschlagt, hat sich diese Ein-
nahme auf 515 293 Frcs. belaufen. Von den Aus-
gaben entfallen 540 714 Frcs. auf öffentliche Ar-
beiten.
Der Handel weist einen mächtigen Fortschritt
auf. In den Jahren 1893 bis 1897 hielt sich der
Jahreswerth der gesammten Ein= und Ausfuhr auf
468
ungefähr gleicher Höhe. Im letztgenannten Jahre
stieg er plötzlich um 4 Millionen und im Jahre 1898
um weitere 2½ Millionen: eine Zunahme von
65 pCt. Der Werth der Einfuhr belief sich in
diesem Jahre auf 9 019 871 Frcs., der der Ausfuhr
auf 7799 968 Frcs. Mit den Hauptziffern waren
bei ersterer betheiligt: England mit 5 187 169,
Frankreich mit 1 485 551, Deutschland mit 1 141 646
Fres. Von der Ausfuhrsumme entfallen auf Eng-
land 4921618, auf Frankreich 664 609, auf Deutsch-
land 1 119 339 Frcs. Bedeutenderen Einzelantheil
sowohl an der Einfuhr als an der Ausfuhr hatte
außerdem nur noch Sierra Leone. Der Hauptaus-
fuhrgegenstand war Kautschuk — nahezu 6 000 000
Fres. Nennenswerth ist im Uebrigen noch die Rind-
viehausfuhr.
Der Schiffsverkehr bewerkstelligte sich nach fol-
genden Antheilen der einzelnen Länder:
England 515 Schiffe mit 127 484 t
Frankreicch 93 44081 t
Deutschland 44 k 52 568 t
andere Länder 20 : 17 ll t
Den niederen Verkehr verrichteten 359 der Kolonie
angehörige Küsten= und Binnenfahrzeuge mit 2507 t.
Umfang und Zunahme des Post= und Telegraphen=
verkehrs erhellen daraus, daß im Berichtsjahre die
durch denselben erzielten Einnahmen 18 158 Frcs.
betrugen gegenüber 10 644 Frcs. Einnahme des
Vorjahres. Ende 1897 besaß das Schutzgebiet
Telegraphenlinien in einer Gesammtstrecke von
478,7 km. Durch den Bau der Linie Conakry —
Boké sind 287 km hinzugekommen.
Die Eingeborenen-Miliz, an deren Spitze zwei
weiße Offiziere stehen, zählte 4 Sergeanten, 14 Kor-
porale und 122 Milizsoldaten.
Guinea hat 9 Schulen mit 14 Lehrern. Drei
hiervon sind in Conakry, darunter eine Mädchen-
schule. Diese zählte im Laufe des Jahres 66 Schüle-
rinnen. Die übrigen Schulen waren von 297 männ-
lichen Schülern besucht.
Im Krankenhaus zu Conakry kamen 246 Er-
krankungsfälle zur Behandlung. Die Hälsfte dieser
Zahl entfällt auf Europäer. Am häufigsten waren
Sumpffieber vertreten. Von den im Schutzgebiet
befindlichen nahezu 300 Europäern starben drei.
Ein Versuchsgarten, welcher im Mai 1897 un-
weit Conakry angelegt worden ist, hatte schon Ende
des Berichtsjahres vortheilhafte Ergebnisse zu ver-
zeichnen. Das Gleiche gilt von einer ungefähr um
dieselbe Zeit in Timbo errichteten Versuchsfarm,
welche nicht nur mit dem schulmäßigen Anbau von
inner= und außertropischen Nutzpflanzen, sondern auch
auf dem Gebiete der Viehzucht Versuche anstellt und
außerdem die Anleitung der Eingeborenen in den
verschiedensten Zweigen der Landwirthschaft sich zur
Aufgabe stellt.
Die Landungsbrücke im Hafen von Conakry
wurde bedeutend vergrößert und mit zwei Lasthebe-
werken versehen.