Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

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Statistik der (Leipziger) Dschagga-Mission. Ende 1899. 
Gottes. Theilnehmer Schüler, g ül 
dienst= am Gotteodienst 4 ausschließlich ostschüler 
Nr. Station GCL einschließlich Ge= Seelen-Katechu- Kostschülerr M 
chul- Kostichüler. taufte zahlmenen Durch- 1.. 
räume Durchschnittozahl 6 1 schnittszahl Knaben # Mädchen 
« I 
1 Madschnee 3—1 l) 622) 1 3 3 2 17 2 
2 Mamba.. . . . ... 4 150 9 12 9 150 ½) 6 22 6 
3 Mosch 3 82 — 6 3 20 — 
auf der Station 
4 Schira.. . 0411) — — — 1 — — — — 
Zusammen 10—27/ 2694 „P 2115 no 5659 8 
  
1) Predigtplatz. 
2) Ausschließlich 200 Frauen auf dem Markt. 
  
3) Davon auf der Station etwa 30. 
(Evang. lutherisches Missionsblatt.) 
  
Auf der Missionsstation Mamba am Kilima- 
ndjaro ist der Missionar Krause (Leipziger Evang. 
Mission) Ende vorigen Jahres eingetroffen. 
(Ev. lutherisches Missionsblatt.) 
Der Missionszeitschrift „Gott will es“ zufolge 
ist der Missionar der Weißen Väter P. Grapin in 
St. Peter Claver (Rukwasee) an den Pocken ver- 
storben. (Der Tod ist bereits Ende v. Js. erfolgt.) 
—. 
  
Die Frau des Missionars der Rheinischen Mif- 
sionsgesellschaft Hanke in Kaiser Wilhelmsland ist 
gestorben. 
  
„Kreuz und Schwert“ berichten, daß ein Priester 
(P. Halbing), zwei Laienbrüder und fünf Schwestern, 
sämmtlich der Pallottinermission angehörig, nach Ka- 
merun abgereist sind, desgleichen folgende Missionare 
der Mission der Weißen Väter nach Unyanyembe 
(Präfektur Süd-Nyanza): PP. Pfeffermann, 
Weckerle, Meier, Grün, Welling, Zumbiehl, 
Hamberger. 
Dasselbe Blatt meldet den Tod des Missionars 
Gosseau (Weiße Väter) in St. Michael (Msalala). 
Sein Nachfolger ist P. van der Wee. 
  
In „Kreuz und Schwert“ wird eine Reise- 
beschreibung über eine Expedirion des Präfekten 
Bücking in das Innere von Togo veröfsentlicht, 
der wir Folgendes entnehmen: 
Wenn man von Lome in nordwestlicher Richtung 
so an die drei bis vier Tage gewandert ist, winkt 
einem freundlich ein vereinzelter Berg von vielleicht 
300 m Höhe entgegen. Es ist der Adaklu. Zwei 
Stunden von da ziehen in nordöstlicher Richtung 
bläuliche Bergreihen sich festungsartig hin und hemmen 
unseren Blick. Dann kamen wir in das Reich der 
grünen Berge und der munteren Berggewässer. 
Unsere Reise bot jetzt Abwechselung. Anstatt der 
schlängelnden Pfade führten uns jetzt breite, oft ker- 
zengrade Wege immer mehr in das Innere des Togo- 
  
landes hinein. Durch Thäler und über steile Höhen, 
durch dichte wilde Urgebüsche und Urwälder läßt der 
thätige und zielbewußte Dr. Gruner, der Koeiserliche 
Bezirksamtmann der Station Misahöhe, von den 
Eingeborenen Straßen schlagen, um so dem Handel 
und Verkehr, den Kaufleuten und Missionaren die 
Wege zu bereiten. Jene Herren Beamten, die wie 
Dr. Gruner den Verkehrswegen ihre volle Aufmerk- 
samkeit angedeihen lassen, verdienen großes Lob und 
Dank; sie sind wahre Pioniere der Kultur. 
Die Wege werden auch nicht theuer, denn ihre 
Herrichtung ist so ziemlich die einzige Abgabe oder 
Steuer, die die Eingeborenen an die Regierung ent- 
richten. Zu Tausenden arbeiten an einigen Tagen 
des Monats die Eingeborenen an der Verbesserung 
der Wege oder Herstellung neuer. 
  
In den „Nachrichten aus der ostafrikanischen 
Mission“ berichtet die Mission Berlin III Folgendes 
aus Usaramo: 
„Sehr stark war der Andrang zur Arbeit bei 
uns in der Zeit, in welcher die Hüttensteuer von der 
Regierung eingezogen wurde. Man kann sich über 
diesen wohlthätigen Einfluß der Steuer nur freuen. 
In der Hungerzeit war die Steuer erlassen worden, 
jetzt können die Leute dieselbe aber gut bezahlen. 
Wir wirken darauf hin, daß die Leute beizeiten an 
die Steuer denken und so allmählich auch ein wenig 
sparen lernen. Die Leute können jetzt fast aus- 
schließlich von ihren Schamben leben. Dieselben 
stehen im Allgemeinen sehr gut.“ 
  
Ueber die Bekämpfung des Mungikultus in 
Kamerun durch die Missionare ist im Kolonialblatt 
vom 15. Dezember v. Is. (S. 852) berichtet worden. 
Jetzt lesen wir über diesen Kultus in der Monats- 
schrift „Afrika“ noch Folgendes: 
Ueber den Gott Mungi hat der Lehrer Flad 
geschrieben: „In den Dörfern und im Busch sind 
Hütten für ihn gebaut. Mehr thier= als menschen- 
ähnlich, ist er mit riesigen Flügeln versehen, deren
	        
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