merksam gemacht. Um auf alle Fälle aber die
spätere Errichtung einer Handelsstation vorzubereiten
und auch das Klären des Platzes zu einer solchen
den Eingeboren später nicht als etwas besonders Auf-
fallendes erscheinen zu lassen, suchten wir den Platz
für dieselbe aus und gingen dann gemeinschaftlich
in Begleitung von Matrosen und Polizeijungen an
Land und schlugen im Beisein der Insulaner ein
Dutzend größerer Bäume, darunter eine prachtvolle
Kasuarine und Stämme von Cordia subcordala
nieder. Das Baumzfällen schien den Eingeborenen,
die die Wirkung unserer Aexte mit Staunen be-
trachteten, nichts Unangenehmes zu sein. Einer der-
selben ließ sich sogar dazu herbei, gegen einen Fetzen
rothen Tuches als Entgelt selbst einen Baum um-
zuschlagen.
Bei unserer Abfahrt blieb die „Mascotte“ mit
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den Händlern noch zwei Tage in St. Matthias, um
die angeknüpften Beziehungen fortzusetzen und den:
reichen Waldbestandes der Inselgruppe ermöglicht,
St. Matthias, auch wenn dessen Bewohner sich
friedlich erweisen, noch lange eine verlorene Welt-
ecke bleiben wird. Die schönen, schlankgebauten,
aber nicht kräftigen Leute werden gutes Arbeiter-
material nicht liefern, mangels Kopra wird eine
dauernde Betreibung von. Handelsstationen daselbst
nicht möglich sein, und der Boden ist anscheinend
zur Anlage ausgedehnter tropischer Pflanzungen zu
steinig. Die große Insel scheint auch, wie wir auf
einer Rundfahrt, die der „Seeadler“ am Tage der
Abreise um dieselbe machte, feststellen konnten, wenig
bewohnt zu sein, während die vorgelagerten kleinen
Inseln anscheinend eine zahlreiche Bevölkerung haben.
Daß unser Aufenthalt in St. Matthias einen so
befriedigenden friedlichen Verlauf hatte und hoffentlich
nun auch für die Entwickelung des Handels daselbst
eine gute Wirkung haben wird, schreibe ich in erster
Linie der Anwesenheit S. M. S. „Seeadler“ zu.
Landungöbrücke in Seleo.
Händlern genügende Gelegenheit zu geben, den
Reichthum der Gruppe an Trepang, Perlschalen 2c.
weiter festzustellen. In einiger Zeit beabsichtigt die
Firma Hernsheim & Co. dann wieder einen Schuner
nach St. Matthias zu schicken, um vielleicht, wenn
einige Wochen vom Schuner aus mit Erfolg mit
den Eingeborenen verkehrt ist, die Händler zur
Fortsetzung des Handelsbetriebs in der Inselgruppe
zurückzulassen.
Ich möchte wohl annehmen, daß, falls nicht der
spätere direkte Handel mit China die Ausbeutung
des großen an werthvollen Hölzern anscheinend sehr
Die Bewohner von St. Matthias scheinen den
Manusleuten der Admiralitätsinsel sehr nahe zu
stehen. Die Polizeijungen glaubten auch einige Worte
wieder zu erkennen, die sie in den Admiralitätsinseln
gehört hatten. Viele Gegenstände, wie Kalkbüchsen,
Kalklöffel, Penismuscheln, sind denen der Admirali-
tätsinsulaner gleich oder doch sehr ähnlich. Die auf
allen benachbarten Inseln gänzlich unbekannte Weberei
der St. Matthiasleute wird wohl zu ihnen durch
verschlagene Schiffer, vielleicht von Kusaie, ge-
kommen sein.
Die Weiterfahrt von St. Matthias brachte uns