sonders günstig. Die Wasserstellen an diesem wichtigen
Verkehrswege bedürfen der Verbesserung; die Aus-
sichten, hier mehr Wasser aufzuschließen, sind nicht
ungünstig. An der Wasserstelle Naidans hat der
Stationsvorsteher einen kleinen Garten angelegt; die
Ackererde entbehrt jedoch hier der nöthigen Tiefe.
Auf Ekotoveni, 20 km vor Outjo, haben sich in
letzter Zeit zwei frühere Schutztruppenangehörige
niedergelassen. Sie haben ein gutes Weidefeld und
geben sich große Mühe, einige Hektare Land dem
Ackerbau nutzbar zu machen. Ich fürchte aber, daß
sie wegen Bewässerungsschwierigkeiten dabei wenig
Erfolg haben werden.
Outio liegt auf einer Kalksteinterrasse. Der Kalk-
stein tritt in der Form eines harten, röthlichen
Konglomerats auch als gewöhnlicher Bergkalk auf.
Am Orte selbst ist das zum Ackerbau geeignete Ge-
lände beschränkt, der vorhandene Ackerboden ist nicht
tief. Das wenige Wasser würde auch nicht für eine
größere Berieselung ausreichen.
Unterhalb der Terrasse wird auf gutem Boden
Mais ausgesät. Derselbe hat aber durch Dürre
und Heuschrecken gelitten, so daß die Ernte kaum
nennenswerth ist.
Durch die Anlage von kleinen Dämmen in der
Schlucht, die von Outjo in die Fläche führt, könnte
das in der Regenzeit ablaufende Wasser gesammelt
und zur Berieselung eines beträchtlichen Stückes
Gartenland gebraucht werden.
Für größere Dammanlagen scheint Outjio ge-
eignet. Ein Damm in dem Wasserlauf oberhalb
des Ortes, um die Brunnen zu stärken, und ein
zweiter unterhalb der Schlucht, um Wasser für die
Berieselung zu stauen, würden zweckmäßig sein. Diese
Anlagen würden jedoch mit erheblichen Kosten ver-
bunden sein, die unter jetzigen Umständen sich nur
schwer rechtfertigen ließen.
Zur besseren Wasserversorgung des Ortes ist ein
Thurm gebaut, auf welchem ein Windmotor auf-
gestellt werden soll, um das Wasser hoch genug zu
heben und ein Bassin zu speisen, aus welchem das
Wasser an die amtlichen Gebäude durch aus Kisten-
blech hergestellte Röhren zugeführt werden soll. Es
wird angestrebt, den wenigen Ansiedlern des Ortes
die Wasserleitung zugänglich zu machen. Die nöthigen
Geldmittel stehen jedoch z. Zt. nicht zur Verfügung.
Obwohl das Gebiet von Outjo für Viehwirthschaft
geeignet ist, schritt die Ansiedelung durch Weiße dort
bis jetzt nur langsam fort. Außer den Ansiedelungen
der beiden Deutschen auf Ekotaveni kommen nur
Palafontein, wo ein Bur wohnt, und eine kleine
Farm eines alten deutschen Ansiedlers, in nächster
Nähe von Outjo, in Betracht.
Von Outjo reiste ich am nördlichen Wege über
Nugobais nach Transfontein. Gute Wasserstellen,
in Kalkstein, finden sich zwischen Outjo und Trans-
fontein. Unmittelbar an den Waseerstellen kann
aber nur wenig Ackerbau getrieben werden, da der
Kalkstein stark zu Tage tritt und wenig Ackerboden
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in der Nähe des Wassers ist. In der Nähe von
Outjo tritt starker Baumbestand auf. Er erstreckt
sich nach Westen. Bemerkenswerth war eine Baum-
art, die fast auf der ganzen Strecke zwischen Outio
und Transfontein als Waldung auftritt. Sie ist
ein Copaifer, sehr stark harzig in Stamm, Blättern
und Samen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß das
Harz zu medizinischen Zwecken Verwendung finden
kann. Der Baum ist an seinen eigenthümlichen
doppelten Blättern leicht zu erkennen und tritt zum
ersten Mal ungefähr 10 km westlich von Outjo auf.
Er ist in dem interessanten Aufsatz des Herm
E. Düttmann in der „Deutschen Kolonialzeitung"
vom 15. März d. Is. erwähnt.
Ungefähr halbwegs zwischen Outjo und Trans-
fontein kommt man in granitisches Gebiet, in welchem
auch Dolorit häufig auftritt.
Der Ort Transfontein liegt auf Kalkstein und
ist von Kalkstein umgeben. Gartenbau ist dort nur
in sehr beschränktem Maße möglich, da das vor-
handene Gartenland nicht umfangreich und das
Wasser nicht reichlich ist. Außer dem Stations= und
Missionsgarten sind nur einige von den Eingeborenen
bebaute Grundstücke vorhanden; diese Anlagen bieten
jedoch nichts Erwähnenswerthes. Nach Outjo zurück
wählte ich den südlichen Weg über Tsumamas. An
diesem Wege finden sich mehrere gute Wasserftellen,
auch schien mir die Gegend aussichtsvoller. Die
Wasserstellen liegen im Kalkstein. Es würde aber
möglich sein, auch an anderen Stellen mit gutem
Ackerboden Wasser zu schaffen. Auf Tsumamos haben
die Eingeborenen viel Land unter Kultur, welches
sie sich mühsam durch Wegräumen der losen Steine
urbar gemacht haben. Die Pflanzungen haben stark
durch Heuschrecken gelitten.
Auf dem Wege von Outjo nach Omaruru bis
Ozongombo sowie zwischen Oquaquajavi und Epako
findet sich gutes Weideland. Die Wasserverhältnisse
sind dagegen schlecht, können aber, zwischen Pala-
sontein und Ombonde, verbessert werden. Vor
Ombonde, bei Ozongambo, treten Granit und Dolo-
rit auf. Häufig erscheint auch krystallinischer Kalk-
stein.
Auf Otjikango harrt die Wasserfrage noch der
Lösung. Das Wasser daselbst reicht für einen großen
Frachtverkehr nicht aus. Von Otjikampo näördlich
bis Palafontein und südlich bis Oquaquajavi liegen
in der trockenen Zeit Strecken von 43 km und
51 km ohne Wasser. Es würde nicht zu schwer
sein, diesem Uebelstande abzuhelfen.
In dem granitischen Gebiet zwischen Oquaqugajavi
und Omaruru dürfte dagegen die Wasserfrage mehr
Schwierigkeiten bieten.
Für den Stationsgarten in Omaruru bedarf es
eines besseren Bewässerungssystems. Die Garten-
anlage ist ziemlich umfangreich und kann noch aus-
gedehnt werden. Das Wasser wird jetzt aus Wasser-
löchern im Garten zur Bewässerung getragen. Wasser
ist genügend vorhanden, um eine Becherpumpe zu