Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

* 1899/1900 1898/99 
Ernteplätze P25% in 1000 wao 
Oomras 314 1145 
Hingungggt.. 9 12 
Gollera 6363 819 
Broacch 4 123 
Koompta und Dharwar 119 124 
Westerss 28 29 
Bengals. 340 265 
Sind 28 7 
Persien 11 — 
Sonstige Plätze 35 6 
Die Einfuhr von Baumwollabfällen aus Europa 
betrug 29 943 Ballen. Die Anfuhr aus sonstigen 
Plätzen kam hauptsächlich aus Amerika (187 13 Ballen) 
und Aegypten (11 981 Ballen). 
Die Ausfuhr von Baumwolle im Jahre 
1899/1900 vertheilte sich in folgender Weise: 
1899/1900 1898/99 
Menge in 1000 Ballen 
Großbritannien 4 16 
Europäischer Kontinent 113 562 
Japan und China 436 489 
Kalkutta und Küste 8 31 
Gesammtausfuhr. 561 1098 
Rechnet man zu der Ausfuhr noch den Verbrauch 
der Spinnereien, welcher im Jahre 1899/1900 
schätzungsweise 660 000 Ballen gegen 960 000 Ballen 
im Vorjahre betrug, so ergiebt sich für das Jahr 
1899/1900 ein Gesammtabgang von 1221.000 Ballen 
und für 1898/99 von 2 058 000 Ballen. Die 
Gründe für diesen Abfall gegen das Vorjahr liegen 
in der quantitativ geringen Ernte von Oomra, der 
so gut wie gar nicht mitzählenden Golleras = Ernte 
und der die Verkaufsabschlüsse erschwerenden geringen 
Qualität der Broach-Baumwolle. 
Der Bestand an Baumwolle betrug am 30. Juni 
1899, einschließlich 30 000 Ballen Baumwollabfälle, 
1 554 000 Ballen. Dieser hat sich im Jahre 
1899/1900 durch die Ausfuhr um 561 000 Ballen 
und durch den Verbrauch der heimischen Symnereien 
um 660 000 Ballen, also zusammen um 1 221 000 
Ballen vermindertz so daß am Schlusse des Jahres 
1899/1900 nur ein Bestand von 333.000 Ballen 
verblieb. (Nach einem Bericht des Kaiserlichen Kon- 
suls in Bombay.) 
  
Der DPandel Lansibars im Jahre 1899. 
Im Jahre 1899 ist die allgemeine Geschäftslage 
Sansibars ziemlich unverändert geblieben. Die Ein- 
fuhr ist um einen geringen Betrag (etwa 90000 Ru- 
pien, 1 Rupie = 1.40 Mk. im Jahre 1899 und 
1,36 Mk. im Jahre 1898) zurückgegangen, während 
Vereinigten Staaten von Amerika wurden größere 
Mengen Elfenbein, nach Deutschland mehr Kautschuk 
die Ausfuhr eine Zunahme von etwa 440 000 Rupien 
aufweist, was in erster Linie der überaus günstigen 
Nelkenernte des Jahres 1898.99 zuzuschreiben ist. 
Der Werth der Einfuhr betrug 20 339227 Ru- 
pien gegen 20 425 905 Rupien im Vorzjahre. 
838 
Die hauptsächlichsten Einfuhrländer waren: 
1898 1899 
Werth in Rupien 
Indien 7 067 419 7404 547 
Deutsch- Ostafrika 3211 500 2597 573 
Großbritonnien . 1 819 168 2 192 148 
Ver. Staaten von Amerika 1 184 963 1 515 208 
Deutschland — 1 42 737 1 437 491 
Britisch-Ostafrika 893 156 1 290 572 
Belgien . 1 402 920 845 698 
Die Zunahme der indischen Einfuhr ist auf er- 
höhte Zufuhren von gekochtem Fett (Samli), Mehl 
und gemünztem Gelde zurückzuführen. Deutsck- 
Ostafrika behauptete sich auf dem zweiten Platze, bat 
aber einen erheblichen Rückgang durch Ausfall in der 
Kopraausfuhr und in dem Elfenbeinexport erfahren: 
letzterer wendet sich immer mehr nach Mombassa und 
hat die Zunahme der britisch-ostafrikanischen Einfuhr 
herbeigeführt. Großbritanniens Antheil stieg durch 
größere Kohlenzufuhren, derjenige der Vereinigten 
Staaten durch erhöhte Nachfrage nach ungebleichten 
rohen Baumwollenstoffen und nach Petroleum. Die 
Einfuhr aus Belgien, welche zum großen Theil aus 
niederländischen Geweben besteht, ist ebenso wie die 
direkte Einfuhr aus den Niederlanden infolge gerin- 
gerer Nachfrage und fremder Konkurrenz erheblich 
zurückgegangen. 
Der Werth der Ausfuhr betrug 20 528 419 Nu- 
pien gegen 20 082 556 Rupien im Jahre 1898. 
In der Hauptsache richtete sich die Ausfuhr nach: 
1898 1899 
Werth in Rupien 
Deutsch-Ostafrika 
7150 206 6 858 574 
  
Britisch-Ostaf##ka 3 038 720 3 859 609 
Indien . 2 120 895 1 952 404 
Großbritannien 1720740 1 754 458 
Südafrika. einschl. Comoren, 
Madagaskar, Mauritius 
u. Portugiesisch-Ostafrika 1 110 374 1 328 395 
Ver. Staaten von Amerika 856 378 1 266 955 
Frankreich 1 716 259 1 208 866 
Deutschland . 617 111 986 493 
Italienisches Somaliland, 
Benadirküste 893 545 858 923 
Niederlande 374 612 837 927 
Deutsch-Ostafrika sowie Britisch-Ostafrika haben 
sich unter den Ausfuhrländern an erster und zweiter 
Stelle behauptet, haben aber beide einen nicht unbe- 
deutenden Au:sfall infolge der Hungersnoth zu ver- 
zeichnen, welche während der ersten Halfte des ver- 
flossenen Jahres in Britisch-Ostafrika und im nördlichen 
Theile der deutschen Kolonie herrschte. Mit den 
nördlichen Bezirken von Portugiesisch-Ostafrika (Ido 
und Beira) war der Verkehr lebhafter, nach den 
und Nelken exvortirt. Dagegen hat sich die Ausfuhr 
nach Frankreich vermindert, da die Koprazufuhren 
vom Festlande beinahe ausblieben und Nelken wegen
	        
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