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Bevölkerung ist ganz außerordentlich spärlich, und,
wie ich glaube und mir die Handelsagenten auch
bestätigten, recht wenig produktiv. Zwar giebt es
in den ausgedehnten Urwäldern, die die wenigen
kleinen Dorfkomplexe tagemärscheweit trennen, recht
vielen Baumgummi, doch verbietet die Spärlichkeit
der Bevölkerung dessen rationelle Ausnutzung. Nach
meinem Dafsürhalten läßt sich das Ndsimugebiet mit
Bombassa oder Bangandu jedenfalls auch nicht ent-
fernt vergleichen, zumal der Verkehr zwischen den
einzelnen Dorfkomplegen in der Regenzeit theilweise
außerordentliche Schwierigkeiten bereiten dürfte.
So wenig ergiebig demnach diese kleine Expedition
bezüglich des Oeffnens neuer Gebiete für den Handel
auch war, so hat sie betreffs der Landesaufnahme doch
einige Resultate ergeben. Durch ein ziemlich aus-
gedehntes Netz kleiner Routenaufnahmen ist das Gebiet
wohl fast erschöpfend behandelt, und sind damit für
die Grenzregulirung weitere Anhaltspunkte gewonnen.
Im Allgemeinen ist das passirte Gelände sehr
flach mit größeren, der Ueberschwemmung ausgesetzten
Strecken. Es sind vom Ssanga bis auf etwa einen
Tagemarsch an den Djah heran wohl kaum Niveau-
differenzen von über 50 bis 80 m vorhanden. In diesem
letzten Tagemarsch steigen die relativen Höhen bis
etwa 150 m an. Der ausgedehnte Urwald, der das
Gebiet bedeckt, ist von dem übrigen Urwald Süd-
kameruns nur durch durchschnittlich geringere Ueppig-
keit, wohl eine Folge des schlechten angeschwemmten
Bodens, verschieden. Die Fauna ist wohl die gleiche.
Es wäre noch zu bemerken, daß ich einen breiten
Raphiasumpf, der in auffällig eingeschnittenem Bett
sich vom Ssanga zwischen Diembe und Rdsimu weit
ins Inland fortsetzt, für eine mögliche Verlängerung
der in meinem früheren Bericht erwähnten Lagune,
die vom Djah abzweigt, halte. Genaueres darüber
wird die am 16. Februar von hier wegen der nie-
drigen Wasserverhältnisse zu Lande nach Bangandu
abgehende Expedition ergeben, die ja diese Lagunen-=
bildung irgendwo kreuzen müßte.
Westafrikanische Pflanzungsgesellschaft „Victoria“.
Nach dem Geschäftsbericht für 1900 waren am
Schluß des Geschäftsjahres in Kultur genommen
bezw. gerodet etwa 1080 ha, wovon auf Bauplätze,
Weiden, Gemüsegärten, Maisfelder, Wege 2c. etwa
80 ha entfallen, während etwa 1000 ha mit
450 000 Kakaobäumen bepflanzt waren. Auf diese
450 000 Bäume wurden bis Ende 1900 nach Aus-
weis der Bilanz Mk. 1 150 225,55 verwendet.
Somit steht der Baum mit durchschnittlich etwa
Mk. 2,55 zu Buche. In der Arbeiterfrage trat
gegen Ende des Jahres 1900 eine wesentliche Besse-
rung ein, und namentlich kamen die Bali zahlreicher
wieder zur Küste. Durch Einrichtung eines größeren
Krankenhauses, successive Anpflanzung von etwa
400 000 Bananen, Vergrößerung der Arbeiter-
häuser 2c. 2c. glaubt die Gesellschaft, in der Besserung
der Lage ihrer Arbeiter wieder einen Schritt vor-
wärts gethan zu haben. Abgesehen davon, daß das
Saatgut für die Neupflanzungen zum Theil von
eigenen Bäumen geerntet wurde, wurden 230 Sack
Kakao auf den Markt gebracht, für welche nach
Abzug von Fracht, Assekuranz rc. 2c. Mk. 13 825,60
vereinnahmt wurden. Gegen das Vorjahr ergiebt
dies eine erhebliche Steigerung. Neben dem Plan-
tagenbau wurde auch dem Handelsgeschäfte größere
Aufmerksamkeit geschenkt und neben dem Handelshause
in Busa auch Faktoreien in Molyko und Bali er-
richtet. Durch diese Faktoreien ist es gelungen, in
nähere Berührung mit den Eingeborenen zu treten.
Sowie die Eingeborenen die Möglichkeit erkannten.
ihren Monatslohn in für sie brauchbare Waaren
umzusetzen, stellte sich auch Arbeitslust ein, und all-
mählich lernen sie, mit steigenden Bedürfnissen, den
Werth der Arbeit bezw. des Geldes kennen. Der
Gewinn der Handelsabtheilung nach Abschreibung
der Unkosten beträgt nur Mk. 14 862,58, da die
Gesellschaft im Interesse der Beamten und Arbeiter
einen sehr geringen Aufschlag auf alle Artikel nimmt
Die Gesellschaft verfügte am 31. Dezember 1900
über Mk. 373 112,75 liquide Mittel.
Westafrikanische Panzungsgesellschaft „Bibundt“.
Die in der letzten Hauptversammlung beschlossene
Erhöhung des Stammkapitals hat durch die Ausgabe
von 600 Vorzugsaktien à 1000 Mk. ihre Erledigung
gefunden. Vorgesehen war die Erhöhung des Grund-
kapitals von 1 500 000 Mk. auf 2 250 000 Ml.,
also um 750 000 Mk. Von den zur Ausgabe ge-
langten 600 Vorzugsaktien sind 25 péCt. baar ein-
gefordert.
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Wißenschaftliche Kammlungen.
Der Oberleutnant v. Bülow, Stationschef von
Ebolova in Südkamerun, sandte der zoologischen
Sammlung des Königlichen Museums für Naturkunde
in Berlin folgende Objekte ein:
5 Säugethierschädel, 10 Reptilien und Amphi-
bien, 1 Käfer, 1 Fliege, 3 Spinnenthiere, 2 Krebse.
Die Konservirung der Thiere war gut. Unter
den Säugethierschädeln waren besonders willkommen
der eines ziemlich erwachsenen Drill (Papio leuco-
phaeus) und vier Schimpansenschädel. Besonderen
wissenschaftlichen Werth haben die Reptilien und
Amphibien. Die Fliege war für das Museum neu.
Die Krebse gehören einer anscheinend neuen Spezies an.
Togo.
PDantage Rpeme.
Die Gesellschaft hielt im April zu Berlin ihre
ordentliche Generalversammlung ab, in welcher seitens
der Geschäftsleitung für das Jahr 1900 Bericht