wird zur Pombebereitung verwerthet, letzterer soll
bei etwaiger Hungersnoth eine Reserve bilden. Mais
wird hauptsächlich in Ussuwi gepflanzt. Die Erdnuß
wird zur Herstellung von Del, das zum Einfetten
des Körpers gebraucht wird, gepflanzt. Bohnen und
Erbsen findet man im ganzen Bezirk in den ver-
schiedensten Sorten vertreten; sie werden von der
Bevölkerung gern gegessen. In Mopororo haben
Bohnen und Erbsen die Banane fast vollständig ver-
drängt; daneben werden noch Bataten, Mtama und
Mais gebaut. Tabak findet man überall im Bezirk;
eine gute Sorte gedeiht in Mpororo. Auf den
Kaffeebau verwendeten die Sultane besondere Sorg-
falt. Die wild wachsenden Bäume wurden freigelegt
und beschnitten, auch besondere Saatbeete angelegt,
aus welchen die Pflänzchen in regelrechte Kaffee-
schamben ausgepflanzt wurden. Es steht zu hoffen,
daß mit der Zeit die Qualität des Kaffees durch
sorgfältige Behandlung gut wird. Schon jetzt wird
er von den Europäern und Arabern des Bezirks
gern getrunken, auch nach Muanza und Ushirombo
ausgeführt. Die Eingeborenen essen die Bohnen roh.
Mit Weizen und Reis wurden befriedigende Erfolge
erzielt. Ersterer gedeiht in Karagwe, letzterer in
Kifsumbiro an der Kagera. Der Anbau von euro-
päischen Kartoffeln wurde mehreren Sultanen zur
Pflicht gemacht; die Kartoffel gedeiht fast überall im
Bezirk. Die Stationsbesatzung konnte in eigenen
Schamben ihren Jahresbedarf ernten. Die im Vor-
jahre begonnenen Anforstungen mit Nutzhölzern
wurden fortgesetzt. Die Station hat in Saatbeeten
eine Viertelmillion Schambiabäumchen gezogen, welche
zum Theil an die Sultane abgegeben, zum Theil
bei der Station ausgepflanzt wurden. In Kyanga,
Kyamtura und Kisiba wurden regelrechte Anforstungen
gemacht. Diese Anforstungen werden von den Sul-
tanen unterstützt, da das Schambiaholz den Bohr-
würmern und Termiten widersteht und mit Vorliebe
zum Hüttenbau verwendet wird. In Kanyosa an
der Kagera wurde ein kleiner Bestand von Sandel-
holzsträuchern gefunden. Zur Erlangung und Er-
haltung eines guten Holzbestandes wurde dem Ab-
brennen des Grases und Unterholzes nachdrücklich
entgegengearbeitet. In der Stationsschambe wurden
an europäischem Gemüse gepflanzt: Kohlrabi, Roth-
und Weißkohl, rothe Rüben, Salat, Gurken, Erbsen,
Bohnen, Tomaten, Mohrrüben und Zwiebeln. An
Früchten: Ananas, Papayen, Kapstachelbeere, Magera
und Citronen. Ein Versuch mit dem Anbau von
arabischem Kaffee scheint einzuschlagen. An die Sul-
tane wurde Samen von europäischem Gemüse ab-
gegeben.
Es passirten vom 1. April 1899 bis 31. März
1900 die Station 590 Karawanen mit 8419 Trä-
gern. Nach Uganda wurden hauptsächlich Tausch-
artikel, vor Allem Zeugstoffe, ausgeführt, nach
Tabora Elfenbein eingeführt. Die Elfenbein-
einfuhr hat sich fast um das Doppelte gesteigert.
Das Elfenbein stammt zum größten Theil aus Toru
486
und Ungoro. Zum Transport desselben wird imwer
noch, so lange die Unruhen in Uganda fortbestehn.
der sichere Weg durch das deutsche Gebier vorgezogen
werden. Wenn aber von Ungoro und Tom guu
und sichere Verbindung nach der Bahnstation Kami-
rondo am Victoria-See vorhanden sein wird, dem
wird auch die jetzt noch bestehende Elfenbeineinfubr
ihren Weg auf der englischen Bahn nach Mombefi
nehmen. Von Uganda nach dem deutschen Gebe.
wird der Handel dann auf den nothwendigen Lelal-
handel beschränkt werden. Zur Förderung und Er
leichterung des Karawanenverkehrs im Bezirk wurde
das vorhandene Straßennetz in gutem Zustand er
halten und erweitert. An den meisten Lagerplößzen
befinden sich offene Unterkunftsräume, in welchen die
Karawanen Schutz gegen Wetter und Wind finden.
An fahrbaren Straßen sind im Bezirk etwa 500 kn
vorhanden. Diese Straßen sind mit Brücken urd
Abflußgräben versehen und stellenweise mit Bäumer
bepflanzt. In Angriff genommen sind weiter-
160 km.
Die Einziehung der Hüttensteuer bereitet kein:
Schwierigkeiten. Jeder Sultan hat monatlich er:
der Größe seines Landes und der Anzahl seiner
Unterthanen entsprechende Summe auf der Statm
abzuliefern. Dieses ist um so leichter durchzuführe
als die Sultane auch von ihren Unterthanen für #er
Hütte eine monatliche Steuer von einigen Peso ver
langen. Der Mangel an Bargeld verhindert indeh#er
die Einziehung der ganzen Steuer in Bar; die sed
lenden Beiträge werden daher durch Lieferung der
Naturalien, Elfenbein und durch Arbeitsleistunge-
eingebracht. Mit der Zeit wird sich die Bareinnad#.
an Steuern im Bezirk erhöhen, wenn die Sulur#
den Werth des Geldes erst kennen gelernt hoben.
Alle Sultane haben im letzen Halbjahr bereits ent
Steigerung der Barablieferungen zu verzeichnen.
Die Stellung der Sultane in ihren Bezirer
wurde von der Station unterstützt und gesorden
Die Eingeborenen sind mit der Regierungsweise id'#e#-
Sultane zufrieden. Sämmtliche kleine Schauris er
ledigen die Sultane innerhalb ihres Bezirks selber
Schauris der Sultane gegen einander, Klagen de-
Eingeborenen gegen ihre Sultane sowie Schaar:
zwischen Eingeborenen verschiedener Sultane wurde:
stets von der Station erledigt. Zur ständigen Ver
bindung zwischen der Station und den Sultanen ###
jedes Land einen Katikiro ständig in Buloba wohner
dem etwaige Befehle zur sofortigen Weiterbeförderur
an seinen Sultan übertragen werden. Diese Ern
richtung, die sich in jeder Hinsicht bewährt hat,
von dem Lande Mpororo abgesehen, auf alle Sultea#mn
des Bezirks ausgedehnt worden. Von den Sultave-
sind alle, mit Ausnahme von Kassussura von L'-
Ussuvi, der am weitesten entfernt wohnt, ein oder
mehrere Male auf der Station erschienen.
Dem Sklavenhandel, dem sich durch die Unruder
in Uganda ein günstiger Boden zu bieten schier
wurde seitens der Station mit Nachdruck entgeger