Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

2. Zweiter Kursus: täglich außer Mittwochs und 
Sonnabends, 8—9 Uhr vorm., Herr Dr. 
Lippert. 
3. Ethnographie und Geschichte des westlichen 
Sudan: Mittwochs und Sonnabends, —10 Uhr 
vorm., Herr Dr. Lippert. 
4. Praktische Uebungen: täglich außer Sonnabends, 
5—6 Uhr abends, Herr Muhammed Beschir. 
5. Schreibübungen: Dienstags, Freitags, 4—5 Uhr 
nachm., Herr Muhammed Beschir. 
Duala oder Ephe. (Nach Bedarf.) Einführung: 
Mittwochs und Sonnabends, 8—9 Uhr vorm., 
Herr Dr. Lippert. 
Theorie und Praxis der geographisch-astro- 
nomischen Ortsbestimmungen: Dienstags, 
Mittwochs, Freitags, 12—1 Uhr nachm., Herr 
Prof. Dr. Güßfeldt. 
Herr Assistent Professor M. Schnauder wird auf 
dem Gebiete des Königl. Geodätischen Instituts 
bei Potsdam die praktischen Uebungen leiten, 
soweit die Witterungsverhältnisse des Winters 
dies gestatten. 
Ueber Tropen-Hygiene, verbunden mit Demon- 
strationen und praktischen Uebungen: Mittwochs, 
Freitags, 4—5 Uhr nachm. 
Ueber die wichtigsten tropischen Nutzpflanzen 
und deren Verwendung, mit Demonstratio-= 
nen: Montags und Sonnabends, 12—1 Uhr 
nachm., Herr Prof. Dr. Warburg. 
Außerdem wird auf die am Königlichen 
Botanischen Garten und Museum zu Berlin 
eingerichtete Botanische Centralstelle für die 
Kolonien aufmerksam gemacht. 
Landeskunde von Deutsch-Ostafrika: Mon- 
tags und Donnerstags, 10—11 Uhr vorm., 
Herr Dr. Velten. 
Landeskunde der Deutschen Westafrikanischen 
Kolonien (Deutsch-Südwestafrika, Kamerun 
und Togo): Dienstags, Freitags, 10—11 Uhr 
vorm., Herr Dr. Lippert. 
Ueber Kolonien und Kolonialpolitik: Mitt- 
wochs, Sonnabends, 10 —11 Uhr vorm., Herr 
Dr. Helfferich. 
Derselbe wird privatim und unentgeltlich 
eine Vorlesung „Ueber Grundzüge der National-= 
ökonomie“ für junge Kaufleute und Bankbeamte 
in den Abendstunden halten: Dienstags und 
Freitags, 7—8 Uhr. 
Außerdem wird Herr Dr. Köbner, Admiralitätsrath 
im Reichs-Marine-Amt, eine unentgeltliche Vor- 
lesung halten über Deutsches Kolonial= und 
Konsular-Recht: Dienstags, 1/—5 Uhr nachm. 
vertbeilung von lebenden Pflanzen und Saatgut 
an die Schutggebiete. 
Ueber die Thätigkeit der Botanischen Centralstelle 
zu Berlin, soweit sie sich auf eine Vertheilung von 
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lebenden Pflanzen und Saatgut in der ersten Häl 
dieses Jahres bezieht, sind folgende Mittheilung 
zu machen: 
An lebenden Pflanzen sind zur Versendung # 
kommen 69 Arten in 489 Exemplaren, davon 4 
an den Botanischen Garten in Kamerun, der R 
nach Togo. Bei der Auswahl der Arten wur 
einerseits auf die ausgesprochenen Wünsche der l 
treffenden Gartenvorstände Rücksicht genommen, a 
dererseits galt als Direktive, nur solche Nutzgewäch 
zu überführen, deren Gedeihen mit Sicherheit 
erwarten ist, und deren Einbürgerung einen wirklich 
Gewinn für die Kolonie darstellt. Als solche sei 
hervorgehoben von Kautschukbäumen Mascarenhast 
Forsteronia, Castilloa, Hevea, von Guttapercha= un 
Gummiguttbäumen Garcinia in drei Arten un 
Mimusops, von Palmen Phytelephas, Arenga, Li 
cuala, Thrinax, Maximiliana, von Obstarten Mammer 
apfel, Blighia, Persea, Passiflora, Tamarinde, Mang. 
in verschiedenen Varietäten, Icacopalme, Jujuben 
Casimiroa, Pompelmusen, Psidium, Aegle Marmelos 
Meliococca, Achras und Anona, von Nuptzhölzern 
Mahagoni, Hymenaea, Seifenbaum, Murrade, 
Gmelina, Ebenholz, Blauholz. Michelia, Pockhol 
Chrysophyllum, von Medizinalpflanzen Chinabäume 
in den besten indischen Sorten, Perubalsambaum, 
Psychotria, von Gewürzen und Genußmitteln Ingwer. 
Kola aus Jamaica, Canella alba und Coffea laurina. 
Togo erhielt insbesondere Sisalagaven. 
Hierbei ist mit Bezug auf die Versendung leben- 
der Nutzpflanzen auf die großen Vortheile hinzu- 
weisen, die die Gewächshäuser der Botanischen Central- 
stelle als eine Art Zwischenstation darbieten. Es hat 
sich beispielsweise herausgestellt, daß von den großen 
Sendungen, die der Direktor des Botanischen Gartens 
in Victoria, Herr Dr. Preuß, von Südamerika aus 
direkt nach Kamerun gelangen ließ, ein Theil durch 
die lange Dauer der Reise oder durch Unachtsamken 
verloren ging. Diese Verluste war es möglich, setzt 
zu decken, weil dieselben Arten auch der Centralstelle 
zugewiesen und hier am Leben erhalten worden 
waren. Es kommt hinzu, daß von Berlin aus die 
Sendungen immer unter Aufsicht eines vom Urlond 
zurückkehrenden oder neu in den Kolonialdienst tre- 
tenden Gärtners hinausgehen, wodurch allein em 
unversehrtes Ankommen am Ziele gewährleistet wud. 
An Sämereien kamen im Verlauf des lezten 
halben Jahres 819 Prisen zur Vertheilung, daden 
nach Kamerun 307, nach Togo 93, nach Südwen- 
afrika 17, nach Ostafrika 98 und nach den Schuß 
gebieten der Südsee 304. Von größeren Poften. 
die allen Kolonien zugingen, soweit sie sich für de 
betreffende Kultur eignen, seien Teakholz und Chine 
baum genannt, ferner Ramie, von Kautschukpflanzen 
Forsteronia und Ficus elastica, dann Storaxdaum, 
Gambir, Telfairia pedata und Mais in einigen 
ausgewählt guten Sorten. Baumwollsaat in größere 
Menge erhielt Lome in Togo, Dattelkerne Kleu- 
Popo und Windhoek, Samen des Matetheestrauche
	        
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