Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

er großen Apotheke und Instrumentar, wie es in 
kinschland Lazarethe von 70 bis 100 Betten haben, 
Sindhoek, Swakopmund, Outjo und Keetmanshoop. 
Els Sanitätsstationen zweiter Klasse mit Feld- 
#reth, Baracke oder Lazarethstuben von durch- 
rantlich zehn Betten nebst einer großen Doppel- 
Septheke in Rehoboth, Gobabis, Epukiro, 
-handja, Omaruru, Otjimbingwe, Karibib, Gibeon, 
Sarmbad, Grootfontein und Franzfontein. 
32 Sanitätsstationen dritter Klasse mit einer 
beinen Kofferapotheke bezw. einem Nothverbands- 
zzien sowie mit Krankenproviant und Stärkungs- 
auteln, über das ganze Schutzgebiet vertheilt. 
Em Loazarethdepot und eine Quarantäneanstalt 
ir Swakopmund. 
—. — — 
Telegraphische Verbindung Windhoek—Swakopmund. 
Nach einer am 2. August hier eingelaufenen 
Tepesche aus Windhoek ist die telegraphische Ver- 
eindung Windhoek—Swakopmund fertig gestellt und 
en dem genannten Tage dem Betrieb übergeben 
vorden. 
bGeschäftsnmfang der Dostagentur in Swakopmund. 
Der Geschäftsumfang der jetzt von einem Post- 
cisistenten verwalteten Postagentur in Swakopmund 
dat derart zugenommen, daß es nothwendig geworden 
m. die Vorstehergeschäfte in die Hände eines Post- 
sekretärs zu legen; der Postsekretär Thomas wird 
daher zur Uebernahme dieser Geschäfte noch in diesem 
Monat sich nach Swakopmund begeben (vergl. auch 
Personal-Nachrichten). 
Bericht über das Auftreten eines Rometen. 
Vom 4. bis 22. Mai d. Is. wurde in Deutsch- 
Südwestafrika ein Komet beobachtet. Der Vorstand 
des Kaiserlichen Hafenbauamts, Regierungsbaumeister 
Ortloff in Swakopmund, berichtet über denselben, 
wie folgt: 
Der Komet wurde zuerst hier am 4. Mai abends 
beobachtet. Derselbe war anfangs nur klein, hatte 
einen Lichtschein von geringer Länge, welcher nach 
linls oben (Süden) gerichtet war. Am 6. Mai 
konnte man aber schon einen schwachen zweiten Licht- 
schein unterhalb des ersten bemerken, auch blieb 
dieser bis zum Verschwinden des Kometen sichtbar 
und war etwa dreimal so lang wie der obere. Die 
beiden genau getrennten Schweife verschärften sich 
in den ersten Tagen sehr schnell, nahmen aber dann 
nach dem 13. Mai wieder ab und verschwanden am 
22. Mai gänzlich. 
An der Spitze des Kometen war eine feste, 
glänzende Kugel deutlich erkennbar. 
Der Komet stand anfangs unterhalb des Rigel, 
kam dann dem Gürtelbande des Orion näher, 
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passirte diesen und war zuletzt oberhalb der Beta- 
geuze sichtbar. Wie es schien, war der Komet zu- 
erst sehr weit entfernt, kam dann der Erde näher, 
wodurch sein Licht bedeutend verstärkt wurde, und 
verschwand vom 13. Mai an wieder allmählich, bis 
er am 22. Mai mit bloßem Auge nicht mehr zu 
sehen war. 
Hamva. 
Rundschreiben an die Misstonen des Schutzgebietes. 
In dem „Samoanischen Gouvernementsblatt“ vom 
15. Juni 1901 erläßt der Kaiserliche Gouverneur 
das folgende Rundschreiben an die Missionen des 
Schutzgebietes: 
Den Missionen des Schutzgebietes habe ich kurz 
nach der Flaggenhissung im März v. Is. zu erkennen 
gegeben, daß es das Bestreben des Gouvernements 
sein müsse, dem Uebelstande entgegen zu arbeiten, daß 
in einer deutschen Kolonie in den Schulen für Ein- 
geborene fremde europäische Sprachen der deutschen 
vorgezogen würden. 
Mit Rücksicht auf die ehemalige gemischt-nationale 
Verwaltung der Inseln habe ich aus Gründen der 
Billigkeit einen sofortigen Wechsel in dem Lehrplan 
der samoanischen Schulen nicht eintreten lassen. Nach- 
dem den Missionen zur Anpassung an die veränderten 
Verhältnisse ein Jahr Frist gewährt worden ist, be- 
stimme ich nunmehr, daß vom 1. Juli d. Is. ab die 
Unterrichtssprache in den Schulen für die Eingebo- 
renen die samoanische ist urd daß im Uebrigen außer 
der deutschen eine andere europäische Sprache in den 
Lehrplan dieser Schulen nicht aufgenommen werden 
darf. 
Von der Veröffentlichung dieser Bestimmung in 
Form einer Verordnung und von der Festsetzung 
von Strafen bei Zuwiderhandlungen nehme ich zu- 
nächst Abstand. Ich habe das Vertrauen, daß die 
Missionen, die bisher dem Gouvernement fördernd 
zur Seite gestanden, auch in der Sprachenfrage den 
Absichten des Gouvernements Genüge thun werden. 
Bezüglich der Auslegung des Begriffs „Schulen 
für die Eingeborenen“ gebe ich die Auffassung des 
Gouvernements dahin bekannt, daß mit Ausnahme 
der deutschen Schule, der Malifaschule, der Maristen- 
schule in Mulivai und der Schwesternschule für weiße 
Mädchen in Savalalo sämmtliche gegenwärtig in 
Samoa unterhaltenen Schulen unter diesen Begriff 
fallen. 
Den Empfang dieses Rundschreibens bitte ich 
ergebenst zu bestätigen. 
Die FNelbstverwaltung der Samoaner. 
Für die Samoaner ist unter dem 31. Mai d. Is. 
eine weitere Proklamation, betreffend die Matten- 
vertheilung, erlassen worden, in der zur Vermeidung 
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