III. Barotseland-Nordwest-Rhodesia.
Dieses Gebiet, welches im Westen an Angola,
im Süden theilweise an unser südwestafrikanisches
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Shutgebiet grenzt, ist bisher noch am wenigsten
migeschlossen. Es ist erst im Jahre 1899 dem
icbiete der Chartered Company einverleibt. Die
ee vorhandenen Stationen sind daher in den beiden
ebien Jahren gegründet. Eine derselben — Sesheke
liegt direkt an unserer Grenze, welche hier durch
een Sambesi gebildet wird. Der Handel ist noch
#ring, er kommt aus dem Innern und geht von
den Victoriafällen den Sambesi abwärts. Vieh, Felle
Die Gesammtausfuhr war im Jahre 1900 um
8 pCt. höher als im vorigen Jahre und hatte einen
Werth von 26 730 E.
Die hauptsächlichsten Gewerbe in der Kolonie
sind Ackerbau und Viehzucht, und die wesentlichsten
Purodukte bestehen in Kopalgummi, Häuten, Palm-
und Burzelkautschuk gelangen zum Eintausch gegen
ellopäische Handelsartikel. Eisen soll in der Nähe
der Fälle und bei Lealul, Kupfer nördlich von
Nonzela, Gold im Batokalande und bei Walkersdrift
zesunden worden sein.
Die Tsetsefliege ist an vielen Stellen heimisch.
die südafrikanische Pferdekrankheit („Sterbe“) tritt
nomentlich im östlichen Barotseland sehr stark auf.
Wirthschaftliche verhältnisse und Außenhandel von
Sierra Leone im Jahre 1000.
Sierra Leone umfaßt ein Gebiet von 4000 engl.
Qdratmeilen, seine wichtigsten Städte sind die
Huptstadt Frcetown, ferner Sherboro, auf einer
Insel gleichen Namens gelegen, und Hastings, Mono
und Bumba im Innern.
in einer günstigen Lage, wie die Einnahmen beweisen,
welche im Jahre 1900 um 282 L höher waren als
i Vorjahre und sich auf 168 168 K beliefen. Ueber
den Außenhandel liegen folgende Daten vor: Die
Eifuhr bezifferte sich im Jahre 1900 dem Werthe
noch auf 558 271 4, d. i. 131 535 K weniger als
im Vorsahre. Die Abnahme ist zum Theil auf die
geriggeren Bezüge der Regierungsbehörden, anderer-
eis auf ungewöhnlich große Eingänge im vorher-
zebenden Jahre zurückzuführen. Der größte Theil
der Einfuhr kam aus Großbritannien; überdies sind
nech Deutschland, Frankreich und die Vereinigten
Slaaten von Amerika als Einfuhrländer zu nennen.
rer Gesammtwerth der aus Großbritannien einge-
uhrten Waaren belief sich im Jahre 1900 auf
1P5 215 P ; die deutsche Einfuhr hatte einen Werth
don 51 987 4, die amerikanische einen solchen von
4474 X, und aus Frankreich wurden Waaren im
Berthe von 7819 #. bezogen. Der Handel Deutsch-
lünds zeigt die gleichmäßigste Entwickelung, haupt-
öchlich kommen für denselben billige Messerschmiede-
wharen, Gin, Rum, Streichhölzer, Parfümerien und
bedruckte Baumwollwaaren in Betracht. Die ameri—
laniche Einfuhr besteht besonders in Kerosenöl,
bekluite Rindfleisch, Schweinefleisch und anderen
Lebensmitteln. Für die französische Einsuhr ist Wein
der Hauptartikel, daneben haben noch Baumwoll=
waren, Reis, Schirme und Seidenwaaren einen
Wozeren Antheil an der Einfuhr.
Die Kolonie befindet sich
Aussichten.
kernen und Kautschuk. Diese Waaren werden meistens
nach Großbritannien und Deutschland exportirt. Die
Landwirthschaft wird in primitiver Weise betrieben,
ist jedoch noch sehr entwickelungsfähig. Auch Mine-
ralien sollen vorhanden sein; es wird aber, trotzdem
Konzessionen ertheilt sind, kein Bergbau betrieben.
Ferner besteht eine Fabrik, in welcher aus euro-
päischem oder im Lande hergestelltem Garn Zeug-
waaren für den inländischen Gebrauch angefertigt
werden. Freetown besaß bis vor kurzer Zeit eine
Mineralwasser= und Eisfabrik, die Gesellschaft ist
jedoch fallit geworden. Für ein derartiges Unter-
nehmen bieten sich, wenn es gut geleitet wird, günstige
Eine einzige Eisenbahn ist jetzt im Be-
triebe; dieselbe durchläuft von Freetown nach Roti-
funk eine Strecke von 55 ¼ Meilen. Man ist bereits
dabei thätig, diese Bahn auf weitere 80 / Meilen
bis Bo fortzusetzen. Von der Eröffnung der Ein-
geborenen-Territorien durch die Bahn werden für
den Handel große Vortheile erwartet.
(Nach The British and Sonth African Export Guzette.
Perschiedene Wikttheilungen.
Ueber die ersten Grundsätze der Rolonisation
hat kürzlich der bekannte Australische Sachverständige
Hedger Wallace in der Londoner botanischen
Gesellschaft einen Vortrag gehalten, dem wir das
Folgende entnehmen:
Einen Hauptfehler beginge man, wenn man die
Landwirthschaft in den Kolonien nur als eine Ab-
art der heimischen ansehe, da die koloniale Land-
wirthschaft meist im Stadium der Versuche stände.
Einen weiteren Fehler würde es bedeuten, wenn
man die Kolonien zu Konkurrenten des Mutterlandes
sich auswachsen ließe. Z
Redner wies hierbei auf Australien und Britisch-
Südafrika hin, die als Mitbewerber der Britischen
Farmer nicht auftreten, da ihre Hauptproduktions=
zeit in den. Winter fällt.
Auch die Produktion Kanadas konkurrire nicht
mit der heimischen, da sie bei dem großen Bedarf
der Bevölkerung Großbritanniens nur als Ergänzung
der begrenzten Erzeugung des Mutterlandes anzu-
sehen sei.
Man müsse sich bei Beurtheilung kolonialer
Wirthschaftsverhältnisse die Fragen vorlegen: „Was
können die Kolonien ins Mutterland senden?“ —
„Was können sie erzeugen?“
Wer sich mit kolonialen Wirthschaftsbetrieben
befassen will, habe Klima, Bodenverhältnisse, Frucht-