bessert, mit denen er hier und da einmal im Wasser
„versuft“.
Vier Schwestern vom kostbaren Blut erziehen
die Mädchen, 15 an der Zahl. Ihr Haus steht auf
einem kleinen Grundstück, das jenseits der Missions-
straße gelegen ist. Diese Mädchen werden später an
die erwachsenen Jungen verheiratet — natürlich muß
auch das Herz da mitsprechen; — die junge Christen-
familie zieht sodann ins Bondeland, wo sie in dem
von P. Sup. gegründeten Christendorf anfässig wird.
Unterdessen lernen sie den „Haushalt“ führen, den
Garten bebauen 2c. Das Bondeland liegt etwas
südlich von den Ausläufern der Usambaragebirge.
Die Gegend ist herrlich und soll auch gesund sein
wegen ihrer hohen Lage. In der letzten Woche
meines Aufenthaltes in Tanga machte ich einen Aus-
flug in das zukünftige Christendorf. Das Reisen ist
wenig beschwerlich, da man die Bahn bis wenigstens
drei Viertel des Weges benutzen kann. Ngwi-gweni,
das Bondedorf, zählt an die 20 und mehr Hütten.
Mehrere unserer Missionskinder stammen aus diesem
Dorf. Hier hat P. Sup. eine geräumige Wohnung aus
Holzstämmchen (Makuti) und Lehm bauen lassen. Sie
umfaßt drei große Zimmer, die aber noch nicht verputzt
find. Doch wird das Haus baldmöglichst fertig gestellt
werden. Zwei oder drei junge Christenfamilien be-
wohnen dasselbe, bis ihr eigenes bescheidenes Heim
gegründet sein wird. Bei meinem Besuch waren ihre
Häuschen im Bau und sind zur Zeit fertig. Sie
bilden den Anfang des Christendorfes und gruppieren
sich rund um das Missionsgebäude. Neben diesem
liegt das bereits begonnene Schulhaus. Ein Katechet
und Lehrer ist hier und hält den Kindern des
Heidendorfes, das nicht 20 Schritte abseits liegt,
Unterricht. Ein P. soll hier später stationiert sein.
An vieler, aber tröstlicher Arbeit würde es hier nicht
fehlen. An die 25 Ortschaften sind hier über ein
Gebiet von nur wenigen Stunden verbreitet.
In einem Bericht des Miss. Jessen in Mad-
schame (Bezirk Kilimandscharo) heißt es nach dem
„Ev.-Luth. Missionsblatt:
In Madschame steht gegenwärtig das Schulwesen
im Vordergrunde der Missionsarbeit. Denn diese
hat jetzt mehr und mehr die Form der Schultätig-
keit angenommen. Die Jugend läßt sich aus den
Pflanzungen viel eher zum Lesen versammeln als die
Erwachsenen. Hierbei hat sich eine von uns in den
Außenschulen getroffene Einrichtung gut bewährt, die
ganz der Dschaggasitte entspricht: die Anstellung so-
genannter „Washili“. Dies sind reifere Knaben, die
wir beauftragen, in den einzelnen Bezirken die Jugend
zum Lesen zusammen zu rufen. Sie erhalten dafür
hin und wieder, etwa beim Weihnachtsfeste, ein kleines
Geschenk. Sie sind verantwortlich für etwaiges
Fehlen von Schülern. Viel Mißbrauch treibt die
hiesige Jugend mit dem auch in der Heimat be-
liebten „Kranksein“; am meisten wird vorgeschützt
Kopf= und Leibweh. Zur Aufrechterhaltung der
135
Kontrolle ist es sehr nützlich, sich die Namen der
Kinder aufzuschreiben. Hierdurch wird das Ehr-
gefühl der Kinder ein wenig geweckt; es imponiert
ihnen nicht wenig, daß ihr Name von dem Weißen
in ein Buch eingetragen wird. Der Unterricht dieser
Schüler macht uns viel Freude. Die wenigsten
unter ihnen sind „Lichter“, aber sie lernen und be-
greifen doch viel besser als die Erwachsenen. Wie
die Entwickelung der Dinge jetzt sich anläßt, so scheint
es, daß das Schulwesen in dieser Landschaft noch
eine große Bedeutung erlangen wird. In den ver-
schiedensten Teilen der Landschaft sind Schulen ein-
gerichtet, die von einer großen Anzahl von Schülern
besucht werden. Freilich darf man nicht ohne weiteres
einen großen Erfolg von ihnen erwarten. Wir
zwei Missionare können uns den zahlreichen Schülern
nicht so eingehend widmen, wie es wohl nötig wäre.
In dieser Hinsicht ruht unsere Hoffnung auf den
eingeborenen Lehrern, die wir mit der Zeit zu er-
halten hoffen.
Aus Kamerun berichtet der „Evangelische
Heidenbote“ (evang. Missionsgesellschaft in Basel):
Das Seminar in Buöa, das sich recht günstig
entwickelt, darf die Zahl seiner Zöglinge bis zu 47
erhöhen; eine größere Zahl ordentlich geschulter und
christlich erzogener Lehrer tut unserm stetig wachsenden
Werke recht not. Sechs Zöglinge, die den ganzen
dreijährigen Seminarkurs durchlaufen haben, sind
frisch angestellt worden; sie erhalten alle ein nettes
Zeugnis. — Für eine Mission bei den Bali oder
in Südkamerun ist dem Inspektor eine Gabe von
10 000 Fr. zugestellt worden, außerdem gehen ver-
schiedene größere Gaben mit dieser Bestimmung ein.
Über die Station Lome (Togo) enthält das
Monatsblatt der Norddeutschen Missionsgesellschaft
(Bremen) eingehendere Mitteilungen, aus denen wir
Folgendes entnehmen:
„Lome, die Hauptstadt des deutschen Togo-
landes, ist ein in jeder Beziehung aufstrebender Ort.
Vor wenig mehr als einem Jahrzehnt hatten sich
dort, hart an der englischen Grenze, einige Ein-
geborene niedergelassen, um Schleichhandel zu treiben.
Später kamen Europäer und legten ihre Faktoreien
an, deren Zahl und Bedeutung fortwährend zunahm.
Im Jahre 1901 wurden in Lome und Klein-Popo
für fast 8½ Millionen Mark Waren aus= und ein-
geführt und 144 Schiffe liefen die Reede von Lome
an. Eine weitere Steigerung des Verkehrs wird
erfolgen, sobald die im Bau befindliche eiserne
Landungsbrücke und die Verbindungsbahn zwischen
Lome und Klein-Popo fertiggestellt ist. Bis zur
Inangriffnahme der Eisenbahn nach Agome-Kpalimme,
wohin seit dem 1. Januar d. Is. bereits eine
Telegraphen- und Telephonlinie führt, wird freilich
wohl noch einige Zeit vergehen. Indessen führen
die guten Wege den Handel immer mehr von Keta
nach Lome. Die Verlegung des Regierungssitzes