— 213 —
worden. Voraussetzung der Naturalisation ist Dienst
unter der Regierung oder Aufenthalt im Transvaal
für fünf Jahre. Dem Lieutenant-Governor steht es
völlig frei, Naturalisationsanträge zu bewilligen oder
abzulehnen.
„ach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Pretoria.)
Solltarifänderungen in TCiberia.
Durch ein Gesetz vom 31. Dezember 1902 ist
in Liberia der Ausfuhrzoll auf Piassava auf ½ Cent
für das Pfund herabgesetzt worden. Der Zoll ist
zur Hälfte in Gold= oder Silbermünze, zur anderen
Hälfte entweder in gemünztem Gelde, in Papiergeld
oder in Schuldpapieren der Regierung und der ein-
zelnen Provinzialverwaltungen, den sogenannten
Generalgovernment and County cheques, zu zahlen.
Gemäß einem weiteren Gesetze vom 14. Januar 1903
werden von dem Erlaß dieses Gesetzes ab statt der
durch die Gesetze vom Jahre 1890 und 1902 für
nachstehende Waren festgesetzten Einfuhrzölle die fol-
genden Einfuhrzölle erhoben:
Limonade. v. ?. Wert 12½ v. H.
Ingwerbier 12½
Perkussionsgewehre wie Büchs en,
Musketen und Dänenflinten. Stück 2)50 Dollar
Hinterlader aller Art. .. = 20,00 = (Gold)
Schweinefleisch Faß von 200 Pfd. 125 -
Gewöhnlicher Rum und
Genever . Gallon von Normalstärke 1,00 (Gold)
Bauholz soll zollfrei sein, wenn der Einführer
eine eidesstattliche Erklärung abgibt, daß das Holz
zu seinem persönlichen Gebrauch und nicht zum Ver-
kaufe eingeht.
Ueues Eisenbabnproijekt in der fran zösischen Lenegal-
Rolonie.
Die Regierung von Französisch-Westafrika hat
neuerdings die Vermessung einer in der Kolonie
Senegal neuprojektierten Eisenbahn angeordnet. Die
Bahn, deren Länge 750 km betragen wird, soll in
Thies, einer Station der Dakar — Saint Louis-
Linie, ihren Anfang nehmen und durch die Distrikte
Olof, Djolof, Bondu und Bambuk nach Kayes, der
Kopfstation der den Senegal mit dem Niger ver-
bindenden Kayes—Bammako-Eisenbahn, weiter ge-
führt werden. Die Baukosten sind auf etwa 65 Mill.
Franken veranschlagt.
Nach The Board of Trade Journal und Journal des
Transports.)
Andau von Baumwolle im französischen Sudan.
In Paris hat sich kürzlich eine Genossenschaft
gebildet, die den Zweck verfolgt, den Anbau von
Baumwolle in den französischen Kolonien zu fördern.
Unter den Mitgliedern befinden sich Großindustrielle,
Reeder aus verschiedenen französischen Hafenplätzen,
Kaufleute und Publizisten. Seit einigen Jahren
wird behauptet, daß der französische Sudan sich
vorzüglich zur Baumwollenkultur eignen soll. Als
Vorzüge jener Gegend (der französischen Territorien
des Nigerbassins) für die Baumwollkultur sind an-
zuführen die periodischen Uberschwemmungen, die an
befruchtender Wirkung den Nilüberschwemmungen zu
vergleichen sind, die regelmäßige Regenzeit, die es
ermöglicht, das Anpflanzen bei vorhandener Feuchtig-
keit des Bodevs und die Ernte bei trockenem Wetter
vorzunehmen, das Vorhandensein von Ackerpferden,
die das Klima vertragen, und endlich der Umstand,
daß die Eingeborenen an die schon seit langer Zeit
auf eigene Rechnung betriebene Baumwollkultur ge-
wöhnt sind. (Nach La Dépeche Coloniale.)
Außenhandel K#eukaledoniens im Jahre 10902.
Der gesamte Außenhandel Neukaledoniens bewer-
tete sich im verflossenen Jahre auf 25729 000 Franken
gegen 24 737 811 Franken im Jahre 1901. Da-
von entfielen auf die Einfuhr 13 446 000 Franken
(1901: 13681 939) und aufdie Ausfuhr 12 283 000 Fr.
(11 055 872). In den letzten fünf Jahren gestaltete
sich der Außenhandel der Kolonie folgendermaßen:
Einfuhr Ausfuhr
Wert in Franken
1898 9 752 808 6 736 728
1899 10 958 198 8913 197
1900 12 262 251 8 869 716
1901 13 681 939 1 055 872
1902 13 446 000 12 283 000.
Der Export von Nickelerz war ein wenig niedriger
als im Vorjahr, bewegte sich jedoch immer noch in
beträchtlicher Höhe. In den letzten sieben Jahren
wurden an Nickelerz ausgeführt: 1896: 37254000 kg,
1897: 57 639 424 kg, 1898: 74 613767 kg,
1899: 101 908 748 kg. 1900;: 100 318 686 kg,
1901: 132 814 356 kg, 1902: 129 653 090 kg.
Die Ausfuhr von Kobalterzen, die im Jahre 1901
nur 3 123 150 kg betrug, erreichte im vergangenen
Jahre * 512 220 kg. Der Chromoerzexport ist
dagegen von 17 451192 kg 1901 auf 10 281000 kg
1902 gesunken. Der Kaffeeversand nimmt merklich
zu, wie aus den nachfolgenden Ziffern für die letzten
fünf Jahre hervorgeht: 1898: 141 189 kg, 1899:
306 197 kg. 1900: 275 929 kg, 1901: 443 726 kg
und 1902;: 548 305 kg. (La Depeche Coloniale.)
Perschziedene Mitteilungen.
Die gesundheitlichen Vverdältnisse der deutschen
Schutzgebiete.
Auf Veranlassung der Stuttgarter Abteilung des
Deutschen Frauenvereins für Krankenpflege in den
Kolonien hielt der Oberstabsarzt beim Oberkommando