Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

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worden. Voraussetzung der Naturalisation ist Dienst 
unter der Regierung oder Aufenthalt im Transvaal 
für fünf Jahre. Dem Lieutenant-Governor steht es 
völlig frei, Naturalisationsanträge zu bewilligen oder 
abzulehnen. 
„ach einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Pretoria.) 
Solltarifänderungen in TCiberia. 
Durch ein Gesetz vom 31. Dezember 1902 ist 
in Liberia der Ausfuhrzoll auf Piassava auf ½ Cent 
für das Pfund herabgesetzt worden. Der Zoll ist 
zur Hälfte in Gold= oder Silbermünze, zur anderen 
Hälfte entweder in gemünztem Gelde, in Papiergeld 
oder in Schuldpapieren der Regierung und der ein- 
zelnen Provinzialverwaltungen, den sogenannten 
Generalgovernment and County cheques, zu zahlen. 
Gemäß einem weiteren Gesetze vom 14. Januar 1903 
werden von dem Erlaß dieses Gesetzes ab statt der 
durch die Gesetze vom Jahre 1890 und 1902 für 
nachstehende Waren festgesetzten Einfuhrzölle die fol- 
genden Einfuhrzölle erhoben: 
Limonade. v. ?. Wert 12½ v. H. 
Ingwerbier 12½ 
Perkussionsgewehre wie Büchs en, 
Musketen und Dänenflinten. Stück 2)50 Dollar 
Hinterlader aller Art. .. = 20,00 = (Gold) 
Schweinefleisch Faß von 200 Pfd. 125 - 
Gewöhnlicher Rum und 
Genever . Gallon von Normalstärke 1,00 (Gold) 
Bauholz soll zollfrei sein, wenn der Einführer 
eine eidesstattliche Erklärung abgibt, daß das Holz 
zu seinem persönlichen Gebrauch und nicht zum Ver- 
kaufe eingeht. 
Ueues Eisenbabnproijekt in der fran zösischen Lenegal- 
Rolonie. 
Die Regierung von Französisch-Westafrika hat 
neuerdings die Vermessung einer in der Kolonie 
Senegal neuprojektierten Eisenbahn angeordnet. Die 
Bahn, deren Länge 750 km betragen wird, soll in 
Thies, einer Station der Dakar — Saint Louis- 
Linie, ihren Anfang nehmen und durch die Distrikte 
Olof, Djolof, Bondu und Bambuk nach Kayes, der 
Kopfstation der den Senegal mit dem Niger ver- 
bindenden Kayes—Bammako-Eisenbahn, weiter ge- 
führt werden. Die Baukosten sind auf etwa 65 Mill. 
Franken veranschlagt. 
Nach The Board of Trade Journal und Journal des 
Transports.) 
Andau von Baumwolle im französischen Sudan. 
In Paris hat sich kürzlich eine Genossenschaft 
gebildet, die den Zweck verfolgt, den Anbau von 
Baumwolle in den französischen Kolonien zu fördern. 
Unter den Mitgliedern befinden sich Großindustrielle, 
Reeder aus verschiedenen französischen Hafenplätzen, 
  
Kaufleute und Publizisten. Seit einigen Jahren 
wird behauptet, daß der französische Sudan sich 
vorzüglich zur Baumwollenkultur eignen soll. Als 
Vorzüge jener Gegend (der französischen Territorien 
des Nigerbassins) für die Baumwollkultur sind an- 
zuführen die periodischen Uberschwemmungen, die an 
befruchtender Wirkung den Nilüberschwemmungen zu 
vergleichen sind, die regelmäßige Regenzeit, die es 
ermöglicht, das Anpflanzen bei vorhandener Feuchtig- 
keit des Bodevs und die Ernte bei trockenem Wetter 
vorzunehmen, das Vorhandensein von Ackerpferden, 
die das Klima vertragen, und endlich der Umstand, 
daß die Eingeborenen an die schon seit langer Zeit 
auf eigene Rechnung betriebene Baumwollkultur ge- 
wöhnt sind. (Nach La Dépeche Coloniale.) 
Außenhandel K#eukaledoniens im Jahre 10902. 
Der gesamte Außenhandel Neukaledoniens bewer- 
tete sich im verflossenen Jahre auf 25729 000 Franken 
gegen 24 737 811 Franken im Jahre 1901. Da- 
von entfielen auf die Einfuhr 13 446 000 Franken 
(1901: 13681 939) und aufdie Ausfuhr 12 283 000 Fr. 
(11 055 872). In den letzten fünf Jahren gestaltete 
sich der Außenhandel der Kolonie folgendermaßen: 
Einfuhr Ausfuhr 
Wert in Franken 
1898 9 752 808 6 736 728 
1899 10 958 198 8913 197 
1900 12 262 251 8 869 716 
1901 13 681 939 1 055 872 
1902 13 446 000 12 283 000. 
Der Export von Nickelerz war ein wenig niedriger 
als im Vorjahr, bewegte sich jedoch immer noch in 
beträchtlicher Höhe. In den letzten sieben Jahren 
wurden an Nickelerz ausgeführt: 1896: 37254000 kg, 
1897: 57 639 424 kg, 1898: 74 613767 kg, 
1899: 101 908 748 kg. 1900;: 100 318 686 kg, 
1901: 132 814 356 kg, 1902: 129 653 090 kg. 
Die Ausfuhr von Kobalterzen, die im Jahre 1901 
nur 3 123 150 kg betrug, erreichte im vergangenen 
Jahre * 512 220 kg. Der Chromoerzexport ist 
dagegen von 17 451192 kg 1901 auf 10 281000 kg 
1902 gesunken. Der Kaffeeversand nimmt merklich 
zu, wie aus den nachfolgenden Ziffern für die letzten 
fünf Jahre hervorgeht: 1898: 141 189 kg, 1899: 
306 197 kg. 1900: 275 929 kg, 1901: 443 726 kg 
und 1902;: 548 305 kg. (La Depeche Coloniale.) 
Perschziedene Mitteilungen. 
Die gesundheitlichen Vverdältnisse der deutschen 
Schutzgebiete. 
Auf Veranlassung der Stuttgarter Abteilung des 
Deutschen Frauenvereins für Krankenpflege in den 
Kolonien hielt der Oberstabsarzt beim Oberkommando
	        
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