Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

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kleinen Gefecht kam es im äußersten Westen Bendias stember wiederum nach Ndjabo auf, um von da aus 
schon nahe der Vangerigrenze. Ein Erfolg wurde den Nordwestvorstoß auf Doß anzusetzen. Der Marsch 
insofern hier erzielt, als der Häuptling Dia von auf Doß führte durch eine größere unbewohnte Ur- 
Betakora und Gesandte von Tungu, beide etwas waldstrecke. Auf dem gesamten Marsche wurde die 
weiter itn Norden an der hier noch gemeinsamen Expedition sehr lebhaft mit vergifteten Pfeilen be- 
Route von Gamane nach Tibati und Kunde, im schossen. Nur durch schließliches sprungweises Vor- 
Lager erschienen, die Bitte aussprachen, ihre kürzlich gehen wurde eine größere Anzahl Verwundungen 
von Gamane entflohenen Landsleute, die Bertun vermieden. Die Mbiabi zeigten in allem eine große 
früher geraubt habe, behalten zu dürfen, und der Ahnlichkeit ihrer Kampfweise mit den Bakoko. Nur 
Verwaltung in allen Stücken Gehorsam zu leisten # an einem Sumpfe in nächster Nähe der Dörfer und 
versprachen. Ich habe die Leute am folgenden Tage in diesen selbst hielten sie auch geschlossen stand, sonst 
mit nach Gamane genommen, ihre Angelegenheit mit beschossen sie ganz aus Bakokoart aus allernächster 
dem Veruma geordnet und sie mit Flaggen und Nähe alle Teile der Marschkolonne auf das lebhaf- 
Schutzbriesen versehen dann in ihre Heimat entlassen. teste einzeln. Das außerordentlich große Dorf Doß 
Bis jetzt sind sie ihren Versprechungen durchweg (etwa doppelt so groß wie Ngulemakong) wurde ge- 
nachgekommen. Sie wußten Inforo zu bewegen, stürmt, das dort neu angelegte Lager Bertuas war 
nach Gamane zu kommen, riefen die in der Rich= jedoch abermals ganz frisch verlassen. Sofort aus- 
tung der Mpandi entflohenen Gadshis wieder über gesandte Aufklärungspatrouillen konnten auch hier die 
den Kadsl zurück und bewachten die Landschaft # Fluchtrichtung nicht feststellen, hatten in allen Rich- 
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Bendia auf ein etwaiges späteres Auftreten Bertuas tungen aber noch geringen Widerstand zu berechen. 
hin gründlich, worüber sie von Zeit zu Zeit Nach= Verschiedene kleinere Dörfer und ein ebenso außer- 
richt sandten. Durch letzteren Umstand wurde auch ordentlich großes Dorf Dyemba im Westen wurden 
von Osten her die Operationsfläche gegen Bertua ebenfalls genommen. Den ganzen Abend über wurde 
bedeutend verengert. das Lager noch einzeln beschossen, doch war Tags 
Als ich von dem Zuge nach Osten und Nordosten darauf weithin die gesamte Umgegend verlassen, und 
am 14. September nach Gamane zurückkam, fand ich sämtliche Fußspuren führten in die großen Wälder 
wiederum die Bevölkerung des Ortes durch Flüchtige # im Nordwesten. 
von allen Seiten stark vermehrt, im übrigen aber Da es mir sehr wenig opportun erschien, diese 
alles in Ordnung und den Veruma nun völlig! Mbiabiangelegenheit weiter zu verfolgen und damit 
widerspruchslos als Oberhäuptling. Am 15. hielt eventuell in die Lösung der gesamten Makafrage ein- 
sich die Expedition in Gamane auf, einesteils um zutreten, beschloß ich zu versuchen, ob mit den Mbiabi 
weitere Nachrichten über den Aufenthalt Bertuas jetzt eine friedliche Einigung zu erzielen sei. Da 
einzuziehen, dann aber auch um Boten der Berri= einige Gefangene übereinstimmend aussagten, Bertua 
faktorei abzuwarten, die in der Nähe signalisiert sei mit den Mbiabihäuptlingen im Unfrieden vor 
waren. Die Nachrichten über den Heäuptling zwei Tagen auseinander gegangen und habe sich in 
lauteten diesmal bestimmter, da das Bestreben aller den Wäldern der vorgeschobenen Baialandschaften 
größeren Baiachefs sehr bemerkbar wurde, den Krieg Tibati und Goima (NO) neu eingerichtet, ließ ich 
baldmöglichst zu beendigen und die Beliebtheit des ein gefangenes Weib zurück, um die Mbiabihäuptlinge 
Veruma im Gegensatz zu seinem sehr grausamen und über die Lage aufzuklären, und brach nach dem nicht 
gefürchteten Vater in stetem Wachsen war. Allerdings sehr weit entfernten großen Baiadorfe Nara auf. 
habe Bertua, nach Unterbringung des größten Teiles! Von den Mbiabi unbeschossen, ließ ich auf diesem 
seiner Weiber und der Mehrzahl seines Anhangs, Marsche zum weiteren Beweis meines nur gegen 
seiner Habe und seines letzten Pferdes weiter nord= Bertua gerichteten Vorgehens ein größeres, vorge- 
westlich innerhalb des Mbiabilandes unter Führung schobenes Mbiabidorf an der Baiagrenze unbehelligt 
seines zweiten Sohnes Abu, versucht sehr nahe nörd= und begann erst beim Eintritt in den Narakomplex 
lich Gamane die Landschaft Bendia zu gewinnen, wieder die Feindseligkeiten. Immer unter geringem 
sei aber, überflügelt von den in steter Tätigkeit be= Feuer wurde das große Dorf Nara besetzt und auch 
griffenen Patrouillen und in Erkenntnis der Unzu= hier wiederum durch Patronillen weitgehende Auf- 
verlässigkeit seiner meist nach Gamane geflohenen klärung angestrebt. Es wurde hierbei eine Verpfle- 
Landsleute in Bendia, sehr schnell nachts nach Nord= gungskarawane für Bertua aus einem der Goima= 
westen in die dichten Mbiabiwälder zurückgegangen dörser überrascht und ein altes Mbiabiweib, das in 
Sein wahrscheinlichster Aufenthalt sei jetzt das außer= der direkten Umgebung Bertuas zur Bereitung der 
ordentlich große Mbiabidorf Doß, das bei den in Pfeilgifte rc. stets beschäftigt war, aufgegriffen. Unter 
Frage kommenden Mbiabiunterstämmen eine führende Führung dieses Weibes wurde das mitten im Urwald 
Nolle einnehme. in einer verlassenen Farm gelegene neue Versteck 
Nachdem ich eine zufällige Gelegenheit benutzt Bertuas, dessen Macht jetzt nur noch aus seiner per- 
hatte, auch den Oberleutnant Dominik in Garua sönlichen Umgebung und den Kriegern von Tibati 
von den Grenzverhältnissen des südlicheren Teiles und Goima nebst einigen Leuten von Goffi und 
Der Ostgrenze zu verständigen, brach ich am 16. Sep= Vangeri bestand, am 19. unter lebhaftem Gefecht 
  
 
	        
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