Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

lienischer und spanischer Sprache unter Berücksich- 
tigung der gebräuchlichsten Redewendungen. Mit 
einer Auswahl von Briefen aus dem täglichen 
Geschäftsleben. Mk. 5,—. F. A. Brockhaus, Leipzig. 
Dieses aus der Praxis hervorgegangene und 
für die Praxis geschaffene Werk ist so zweckmäßig 
eingerichtet, daß es, trotz der Fülle des Materials in 
fünf Sprachen, eine schnelle und leichte Benutzung 
zuläßt. Es enthält in lexikalischer Anordnung eine 
sehr reiche Auswahl kaufmännischer Begriffe und der 
im Geschäftsverkehr am häufigsten vorkommenden 
Redewendungen. Die beigegebenen Musterbriefe sind 
geeignet, an trefflichen Beispielen den verschiedenen 
Sprachgebrauch der vier Nationen zu lehren und 
den Lernenden in den kaufmännischen Briesstil ein- 
zuführen. 
Capitaine F. Bernard: Aménagement des eauxz 
à Java. Librairie Polytechnique Ch. Béranger, 
Paris. 
Java ist arm an ergiebigeren ständigen Fluß- 
läufen. Die Wassermengen, von den tropischen Regen 
plötzlich und reichlich gespendet, fließen ebenso plötzlich 
ab. Hier muß für die Bodenwirtschaft, soweit sie 
neben dem Schutze gegen die Hochfluten der regel- 
mäßigen Wasserzufuhr bedarf, Abhilfe geschaffen 
werden. Dabei kommt in Java vor allem die Reis- 
kultur in Betracht. Seit zwanzig Jahren wird an 
dem Ausbau eines planmäßigen, etwa ¾:Millionen 
Hektar Reisfelder versorgenden Bewässerungsnetzes 
gearbeitet. Das Bernardsche Buch schildert anschaulich 
in Bild und Wort diese sorgfältige technische Kultur- 
arbeit. Wie sich allmählich aus den rohesten Not- 
behelfen der Eingeborenen und aus vielen verfehlten 
Versuchen die heutige verständige Wasserwirtschaft 
entwickelt hat und zu welcher Wohltat für das Land 
sie geworden ist, wird in dem Buche eingehend 
dargelegt. 
Im „Service Gé0ographique des Colo- 
nies“ (M. Camille Guy, chef du Service), dem 
wir in letzter Zeit eine ganze Reihe wichtiger und 
umfangreicher kartographischer Arbeiten, die franzö- 
sischen Kolonien betreffend, verdanken, sind wieder 
drei interessante Karten bearbeitet worden und un- 
längst erschienen: 
1. Carte de la Guinée Française, dressée 
par A. Meunier. 1: 500 000. H. Barrere, Edi- 
teur, Paris, 1902. Die Karte besteht aus vier 
großen Blättern in fünffachem Farbendruck und um- 
faßt außer Guinée Frangaise noch große Teile der 
französischen Kolonien Sénégal und Cöte d'Ivoire 
sowie des portugiesischen Guinea, der englischen 
Kolonie Sierra Leone und der Republik Liberia. 
Die technische Ausführung ist nicht ganz vollkommen, 
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namentlich läßt die Terraindarstellung zu wünschen 
übrig. Da aber die Karte eine Verarbeitung aller 
bisher in diesen Gebieten gemachten Aufnahmen unter 
gleichzeitiger Verwertung der englischen und franzö- 
sischen Seekarten und aller sonstigen offiziellen fremden 
Materialien bietet, so ist sie bei der Detailliertheit, 
die der große Maßstab zuläßt, augenblicklich die beste 
Spezialkarte dieses Gebiets. 
2. Madagascar. Carte dressée sous la 
direction de Mr. Emile Gautier, ancien direc- 
teur de I’Enseignement à Tananarive, d’apres 
les travaux du Service Topographique de Mada- 
gascar, les cartes du Service Hydrographique de 
la Marine, les levés des Missionnaires (P. Roblet 
etc.) et les travanzx des explorateurs Alfred et 
Guillaume Grandidier, Emile Gautier, Douliot, 
Catat, Rd. Baron etc. 1: 1500 000. A. Challamel, 
Editeur, Paris, 1902. Eine große, sorgfältig ge- 
stochene Karte in einem Blatt, in fünffachem klarem 
Farbendruck. Sie zeigt deutlich die ungeheuren Fort- 
schritte der Aufnahmetätigkeit in dieser Kolonie. Leider 
sind von den Wegen nur die großen Kunststraßen, 
die nach Tananarive führen, ausgenommen. Das 
Gelände ist durch Schichtlinien von 200 zu 200 m 
ausgedrückt. Für die weniger bekannten Gebiete, in 
denen gemessene Höhen nur in geringer Zahl vor- 
liegen, ist diese Methode doch wohl noch etwas ver- 
früht. Außerdem erscheint das Terrain bei dem 
Mangel eines plastischen Darstellungsmittels (Schraffen, 
Schummerung) wenig übersichtlich und bei dem Fehlen 
der Höhenzahlen an den Niveaulinien an vielen 
Stellen direkt unverständlich. Das Eisenbahntracé 
Tamatave—Tananarive fehlt. 
3. Tonkin et Haut Laos par le Comman-- 
dant Friquegnon, de l’'Infanterie de Marine. 
Carte dressée d’après les travaux des Cfficiers 
des troupes de I’Indo-Chine; du Service Hydro- 
graphique de la Marine, des membres de la 
mission Pavie, du Pce. H. d'Orleans, du Lient. 
de Vsseau. Roux. 1902. 1: 500000. A. Challamel, 
Editeur, Paris. Diese ebenfalls in fünffachem Far- 
bendruck hergestellte Karte in vier großen Blättern 
ist überaus klar und übersichtlich. Sie giebt ein 
treffliches Bild dessen, was in kartographischer Hin- 
sicht geleistet worden ist, zeigt aber auch, daß noch 
manches zu tun ist. Höchst interessant ist der im 
Maßstab 1:300 000 beigegebene Karton des intensiv 
besiedelten, volllommen erforschten Tonkin-Deltas. 
F#tFF y7775 55 T7 +7V7777 
Titeratur-Herzeichnis. 
Vivat Academial!l Romane aus dem Universitätsleben. 
Band I. Du mein Jena! Roman von Paul Gra- 
bein. Mk. 2,—. Richard Bong, Berlin. 
  
  
Auf den dieser Nummer beiliegenden Prospekt der Firma Gebauer-Schwetschke, Druckerei und 
H„##6 m. b. H., Halle a. S., machen wir hierdurch besonders aufmerksam. 
Die Expedition.
	        
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