Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

Loureneo Marques und Beira anzulaufen haben. 
Die Höchstdauer der Hin- und Rückreise darf ein- 
schließlich allen Aufenthalts zwischen Lissabon und 
Mogambique 75 Tage nicht überschreiten. Für die 
Personen= und Frachtbeförderung sind bestimmte 
Tarifsätze vorgesehen. Die Gesellschaft erhält aus 
Staatsmitteln als Beihilfe 12 000 Milreis für jede 
der ersten zwölf Fahrten, 10 000 Milreis für jede 
der zweiten zwölf Fahrten, 8000 Milreis für jede 
der dritten zwölf Fahrten, 6000 Milreis für jede 
der vierten zwölf Fahrten und 5000 Milreis für 
jede der folgenden 24 Fahrten. 
(Nach Diario do Governo.) 
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Titeratur. 
Medizinalrat Dr. B. Scheube: Die Krankheiten der 
warmen Länder. Mk. 16,—. Gustav Fischer, Jena. 
Das an dieser Stelle bereits in den ersten Auf- 
lagen besprochene Werk erscheint in dritter Auflage. 
Den Fortschritten der Wissenschaft entsprechend um- 
gearbeitet, bietet sich das Buch in bedeutend er- 
weitertem Umfange dar. Zu den einzelnen neu be- 
arbeiteten Abschnitten sind neue Kapitel über vier 
durch seltener vorkommende Parasiten verursachte 
Krankheiten und über drei äußere Krankheiten hinzu- 
gekommen. Mit Dank ist die Einfügung der von 7 
auf 13 vermehrten Tafeln in den Text selbst zu be- 
grüßen. Die Zahl der Abbildungen ist von 39 auf 64 
erhöht. Die beigegebenen geographischen Karten sind 
ebenfalls durchgesehen, doch dürfte der Verbreitungs- 
bereich des Schwarzwasserfiebers an einzelnen Stellen, 
z. B. in Ostafrika, noch mehr zu erweitern sein. Im 
übrigen bedarf ein derartiges Werk keiner besonderen 
Empfehlung, es empfiehlt sich selbst. 
Dr. R. Fitzner: Deutsches Kolonial-Handbuch, Er- 
gänzungsband 1903. Mk. 3,—. Hermann Poetel, 
Berlin. 
Der Ergänzungsband 1903 zum „Deutschen 
Kolonial = Handbuch“, der soeben zur Ausgabe 
gelangt ist, wird den Kolonialfreunden eine will- 
kommene Gabe sein. In diesem Ergänzungsband 
haben sich Herausgeber wie Verlagshandlung 
bemüht, den guten Ruf des Handbuches durch 
Berücksichtigung aller bis Frühjahr 1903 erfolgten 
und bekannt gewordenen Neuerungen auf seiner 
Höhe zu erhalten. Die weitaus größten Verände- 
rungen finden in kürzester Zeit in dem Personen- 
stande der Kolonien statt, deshalb ist dem Personal-= 
verzeichnis auch diesmal eine ganz besondere Auf- 
merksamkeit und Sorgfalt zugewendet worden, wo- 
durch ein Veralten der beiden ersten Bände vermieden 
ist. Die Anordnung nach Kolonien und Orten er- 
möglicht eine leichte Orientierung über alle auf den 
einzelnen Plätzen anwesende Personen und bietet, 
auf zahlreiche direkte Angaben aus den Kolonien selbst 
gestützt, ein zuverlässiges Hilfsmittel. 
— —— 
  
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Admiralitätsrat Prof. Dr. O. Köbner: Die Organi- 
sation der Rechtspflege in den Kolonlen. Mk. 1,—. 
E. S. Mittler & Sohn, Berlin. 
Der sachkundige Verfasser bietet das gesamte ein- 
schlägige Material in knapper, übersichtlicher Form 
dar und behandelt neben der Europäer-Gerichtsbar- 
keit auch die Rechtspflege für die Eingeborenen aller 
einzelnen Schutzgebiete. Die Darstellung beschränkt 
sich nicht auf eine bloße Wiedergabe der Rechtssätze, 
sondern sucht überall die wirtschaftlichen und kulturellen 
Grundlagen der letzteren aufzuzeichnen. Außer der 
Schilderung der zurzeit bestehenden Organisation der 
Rechtspflege gibt der Verfasser aber auch für deren 
künftige Ausgestaltung eine Reihe bemerkenswerter 
Anregungen. Die Schrift, hervorgegangen aus einem 
Vortrag des Verfassers auf dem deutschen Kolonial= 
kongreß, ist durch Zusätze und Anlagen erweitert, ins- 
besondere auch durch eine tabellarische Ubersicht der 
Gerichtsbezirke der einzelnen Kolonien. 
B. Manassewitsch: Die Kunst, die arabische 
Sprache durch Selbstunterricht schnell und leicht 
zu erlernen. Dritte Auflage. Mk. 2.—. A. Hart- 
leben, Wien und Leipzig. 
Das als 23. Teil der „Bibliothek der Sprachen- 
kunde“ erschienene Buch stellt eine theoretisch-praktische 
Sprachlehre für Deutsche auf grammatischer und 
phonetischer Grundlage unter besonderer Berücksichti- 
gung der vulgär-arabischen Sprache dar und ist mit 
einer arabischen Chrestomathie mit deutscher Übersetzung 
und einem deutsch-arabischen Glossar ausgestattet. 
  
Sven Hedin: Meine letzte Reise durch Inner-Asien. 
Mk. 1,50. Gebauer-Schwetschke, Halle a. S. 
Der berühmte Forscher, dessen Name seit Ab- 
schluß seiner letzten dreijährigen Reise durch Inner- 
asien in aller Munde ist, gibt uns soeben eine 
ungemein interessante Schilderung seiner Reise in 
der knappen Form eines Heftes, das als das fünfte 
der „Angewandten Geographie“, Hefte zur Verbrei- 
tung geographischer Kenntnisse in ihrer Beziehung 
zum Kultur= und Wirtschaftsleben, erscheint. Das 
Bildnis des Verfassers und eine Karte mit einge- 
zeichneter Reiferoute sind dem Text beigegeben. Der 
Herausgeber der Hefte, der Geograph Professor 
Dr. Karl Dove, Jena, schickt der Schilderung Sven 
Hedins eine wirtschaftsgeographische Einleitung voraus. 
Prof. Dr. W. Marschall: 
Vollständig in 50 Lieferungen à 
Deutsche Verlagsanstalt, Stuttgart. 
Die vierte Lieferung dieser populären allgemeinen 
Tierkunde beschäftigt sich besonders ausführlich mit 
den Lemuren, welche die tropischen Waldungen der 
Alten Welt, und zwar hauptsächlich die Madagaskars, 
des kontinentalen Afrikas einschließlich Fernando 
Pos und des Festlandes von Asien von Madras 
bis Südchina und seiner Inseln von Ceylon bis zu 
den Philippinen bewohnen. Die vierte Lieferung ent- 
Die Tiere der Erde. 
60 Pfennig.
	        
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