Die wahre Quelle des Wohlstandes und des Ge-
deihens der Stadt ist nicht ihr Handelsgeschäft mit
fremden Waren, sondern ihre Industrie, welche den
Bedürfnissen Afrikas in bester Weise angepaßt ist.
(Nach La Politique Coloniale.)
Anderungen des Solltarifs für die Fidschi-Inseln.
Durch ein Gesetz vom 31. August d. Is. ist der
Zolltarif für die Fidschi-Inseln mit Wirksamkeit vom
1. September d. Is. dahin abgeändert worden, daß
der Zoll für Zucker von ½ auf ¼ Penny für das
Pfund herabgesetzt ist und folgende Artikel der Liste
der zollfreien Gegenstände hinzugefügt sind: Maschinen,
Schachteln, Bänder und Ringe für Zigarren, Gold-,
Silber= und Zinnfolie, Zigarettenpapier, Kartons,
Etiketten, Blechdosen und Schachteln für Tabak und
Zigaretten, sowie Etiketten für solche Blechdosen oder
Schachteln, wenn solche zum Gebrauch in Verbindung
mit der Herstellung von Tabak, Zigarren oder
Zigaretten eingeführt werden; Gewänder, Putz,
Kirchengerät und andere Artikel, welche ausschließlich
für religiöse Zwecke gebraucht werden, und, unter
solchen Bedingungen, wie sie der Gouverneur im
Nate für angezeigt hält, Baumaterialien, welche zur
Errichtung von Kirchen und Kapellen eingeführt
werden; elektrische Kabel und Apparate sowie Gegen-
stände, welche zum Betriebe derselben gebraucht
werden; Spaten, Kornbrecher (corn-crackers), Werk-
zeuge zum Einsetzen von Böden, Erdbohrer für Ein-
friedigungen; Samen zur Fortpflanzung oder zum
Anbau, einschließlich Mais, Bohnen, Reis oder
andere Körnerfrüchte für Anpflanzungszwecke auf
Erlaubnis des Gouverneurs im Rate; eiserne Trommeln
und Zylinder zur Ausfuhr von Melasse und Spiri--
tuosen; Zylinder, in denen Gas oder Ammoniak
eingeführt wird; Salz für Düngungszwecke; Pläne
(plans); äußere Packkisten aus Holz oder Weiß-
blech; Kuhpockenlymphe und andere Antitoxine.
(Supplement to the Royal Gazette, Fiji.)
Außenhandel der Cook.Juseln.
Ein= und Ausfuhr der Cook-Inseln gestalteten
sich in den acht Jahren von 1893 bis 1900 dem
Werte nach, wie folgt:
Jahr Einfuhr Ausfuhr Jahr Einfuhr Ausfuhr
r #
1893 19284 19668 1897. 26861 24 132
1894 22 435 20 6656 1898 18 155 12617
1895 23269 20138 1899 13555 14219
1896 23068 16 819 19000 21 181 22 379.
Der größte Teil der Einfuhr kam von Neusee-
land, wohin sich auch die Ausfuhr hauptsächlich
richtete. Die wichtigsten Ein= und Ausfuhrartikel
waren im Jahre 1900 dem Werte nach folgende:
Einfuhr: Zeugwaren 3261 K, Spezereiwaren
3185 L, Holz und Holzwaren 2924 K, Decken 21722,
Eisenwaren 1849 K, Fleisch und Provisionen 1554 4,
625
Brotstoffe 1490 S, Münzen 1221 L, Kleidungs-
stücke 547 E.
Ausfuhr: Kopra 7121 L, Orangen 5462 E,
Bananen 1574 L, Ananas 1158 KL, Kaffee 1025 EK,
Limonensaft 511 K.
(The New Zealand Trade Review.)
Derschiedene Witteilungen.
Studienreise des Privatdozenten Dr. Busse nach
üiederländisch-Indien.
Der mit dem Buitenzorg-Stipendium für 1902
beliehene technische Hilfsarbeiter im Kaiserlichen Ge-
sundheitsamte, Privatdozent Dr. Walter Busse, hat
über die Ausnutzung dieses Stipendiums folgenden
Bericht erstattet: "
Dem Sinne des Stipendiums entsprechend habe
ich mich während des fünfmonatlichen Aufenthalts auf
Java (vom 30. September 1902 bis zum 28. Fe-
bruar 1903) in erster Linie den im Buitenzorger
Garten selbst zu erledigenden Arbeiten gewidmet.
Zwei im November v. Is. und im Januar d. Js.
unternommene kleinere Reisen in das Innere der
Insel verfolgten den Zweck, gewisse für die deutschen
Kolonien wichtige Großkulturen und die darin auf-
tretenden Krankheiten zu studieren.
Meine in Buitenzorg ausgeführten Arbeiten waren
teils rein wissenschaftlicher, teils praktischer Natur.
Die wissenschaftlichen Untersuchungen erstreckten sich
auf folgende Gegenstände: 1. Das Studium einiger
chemischer Spaltungsvorgänge, welche mit der Ent-
wicklung des Aromas in den frischen Gewürznelken
und mit der Verfärbung dieses Produktes beim
Trocknen in Zusammenhang stehen; 2. Untersuchung
der äußeren Bedingungen, unter denen sich blatt-
bewohnende Flechten und Algen auf den Blättern
höherer Pflanzen anzusiedeln vermögen. Die hierzu
erforderlichen Beobachtungen wurden auch während
der Reisen im Innern und während des späteren
Aufenthalts in Singapore fortgesetzt; 8. wurde auf
einem zu diesem Zwecke mit ostafrikanischer Saat
bestellten Versuchsfelde die Biologie der Sorghum-
hirse, des wichtigsten afrikanischen Getreides, studiert.
Es galt dabei u. a. zu untersuchen, wie sich ver-
schiedene dem trockenen Steppenklima Ostafrikas ent-
stammende Hirsevarietäten unter gänzlich veränderten
klimatischen Bedingungen entwickeln und wie weit sich
diese Formen als samenbeständig erweisen würden.
In Verbindung mit den unter 3. erwähnten
Studien wurden aus praktischen Gründen Unter-
suchungen über sämtliche im Versuchsfelde auftretende
Krankheitserscheinungen und ihre tierischen und pflanz-
lichen Erreger ausgeführt. Fernerhin wurden in
Buitenzorg meine früher begonnenen Versuche über
den Einfluß des Naphthalins auf die Keimkraft der
Samen tropischer und außertropischer Getreidearten
beendigt. Diese Versuche entsprangen dem mir ehe-
mals in Ostafrika bekannt gewordenen und wohl in