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Patriotische Gaben.
Für die zur Zeit in Südwestafrlla zur Nieder-
werfung des Herero-Aufstandes befehligten Truppen
sind weiterhin folgende freiwillige Gaben eingegangen,
für welche hlermit nochmals der Dank des Ober-
kommandos ausgesprochen wird.
1. Auf Anregung des Vaterländischen Frauen-
vereins von einem in Neu-Ruppin zusammen-
getretenen Komitee durch Vermittlung des Herrn
Hauptmanns v. Memerty 500 Mk.
2. Von der Firma Theodor Pohl, Berlin N. 31,
Brunnenstraße 53, eine Kiste „Drops“.
3. Von der Firma Türk & Pabst, Frankfurt a. M.,
1000 Taschenflacons Kaffee-Extrakt „Inter-
national“.
4. Von der chemischen Fabrik A. Gude & Co.,
Berlin N. 20, Prinzenallee 82, 400 Flaschen
„Guderin“.
5. Von der „Christlichen Traktatgesellschaft“ in
Cassel, Jägerstr. 11, ist für die im Juli bezw.
August nach Südwestafrika abgehenden Truppen-
transporte „Der kleine Kamerad“ (Notizkalender)
in 1180 Exemplaren zur Verfügung gestellt
worden.
Dachrichten aus den deutschhen Schuhgebieken.
(Abvruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Kamerun.
Bericht des Hauptmanns Simmermann über seine Be-
reisung des Nordostgebietes des Bezirkes Ebolowa.
m 12. Januar brach ich mit 15 farbigen
Soldaten zunächst in nordwestlicher Richtung auf,
um den bei meiner letzten Reise unbegangenen
Jevöweg von Ebolowa nach Minkeng und das
zwischen ihm und dem Bijangweg gelegene Gebiet
kennen zu lernen. Der Weg ist, ohne länger zu
sein, bequemer als das entsprechende Stück des Bi-
jangweges, auch die Querverbindung von Minkeng
nach Mebanringa, welche ich sofort in Arbeit nehmen
ließ, ohne jede Geländeschwierigkeit.
Nach Besichtigung der Wegearbeiten bei Bongolo
wendete ich mich von Mebande östlich, um einen
Teil des Ngosstammes zu sehen, der sich zu seiten
des mittleren Melangeflusses zwischen die nördlichsten
Bliangs und den Lolobezirk eingeklemmt hat.
Trotzdem dieser Bulustamm erst vor etwa 10 Jahren
aus der Gegend von Biwong (1½ Tagemärsche
südöstlich der Station) nach hier übergesiedelt ist,
hat er seinen Dialekt berelts mit dem — allerdings
sehr verwandten — der Jaunde vertauscht. Für
die Statlon ist sein Vorhandensein hier insofern
von Bedeutung, als er zur Instandhaltung des mit
seinem nördlichsten Teil weit in den Lolodorfbezirk
eingreifenden und gerade hier nur schwach besiedelten
Bijangweges beisteuern kann.
Ich marschierte demnächst von Angbek (Bljang=
weg) südlich nach Akom (Jevoweg) und dann wieder
östlich nach Awebe am Bljangweg zurück. In der
Hauptsache ist dies mit nur wenigen, aber sehr
sauber gehaltenen Ortschasten ausgestattete Gebiet
von Jevos besiedelt; einige Esatolodörfer finden
sich auf dem südlichen Mvilaufer.
Hart östlich der Bijang von Awebe-Adjap sitzt
noch eine kleinere Gruppe von dem zum Lolodorf-
bezirl gehörigen Voghebelinga, von denen ich bislang
nur hin und wleder gelegentlich eines Palavers ge-
hört, und, wie es sich herausgestellt, auch die ge-
nannte Station bislang keine Kenntnis hatte.
Nachdem ich auch hier die Grenze gegen Bane-
Pfong erkundet hatte, marschierte ich über Makalat
quer durch das nördlich der Nyengerstraße gelegene
Gebiet nach Ebönge, von da über Nyenge-Mejus
nach Ngulemakong, Temmo und Aluma, um dann
auf dem Rückweg, möglichst nördlich des Anmarsches,
die Hauptverbindungen aus dem Bulu= nach dem
Bane-Pfonggebiet und die dortigen Grenzen kennen
zu lernen.
Ostlich des Sumpfes zwischen Awebe (Bijang)
und Adjap (Ndong) verändert sich das Kuppen-
wirrsal des Nordwestbezirkes etwas zugunsten zu-
sammenhängenderer Geländeformen mit einzelnen
hervortretenden Punkten; bis Nyenge hin steigend,
verlieren sie weiter östlich an relativer und absoluter
Höhe, um jenseits des Shoflusses in ein Wellen-
gelände ohne sonderliche Erhebungen nach Temmo und
dem Djafluß hin abzuflachen. Vom Kolebönge, dem
Dorado passionierter Fernpeiler, hatte ich den Ein-
druck, als ob sich zwischen Kol-Shumayong-Mbondo
im Nordwesten, und im Südosten etwa von
Mbissussu nach Meßambe hin die Höchsterhebungen
erstrecken, deren südwestlich Nyenge laufende Sattel-
verbindung mit ihrer nördlichen bezw. östlichen
Fortsetzung die große Wasserscheide bildet für die
Nebenwasser der das Bululand ängstlich umgehenden
Hauptströme.
So trägt auch dieses Gebiet im kleinen an dem
Mihßgeschick seines engeren Vaterlandes; statt seine
Bewohner auf einem schiffbaren Wasserweg zur See,
Kultur und Arbeit zu leiten, sieht es die Küste durch
eine breite und ungesunde Urwaldniederung gesperrt.
Gleichwohl haben die Bulus dorthin den Weg ge-
funden; ihr unangesagter Kribl-Besuch vom Jahre
1899 zeugt ebenso für die kriegerische Gesinnung
und Unternehmungslust dieses urwüchsig faulen,
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