Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

werden Zuckerrohr, Kokosnüsse, 
Orangen aufgegeben, ferner 
Kautschuk und Wachs, Kaffee, Tabal, Zucker und 
Sirup. Die letzteren entstammen dem landwirt- 
schaftlichen Betriebe eines deutschen Ansiedlers. 
Über Ngomeni kommen Liberlalaffee, roter Pfeffer 
und Kapok zum Versand, ferner bringen die Ein- 
geborenen Mais, Mhogo und Kopra. 
Zwischen Ngomeni und Pongwe befinden sich 
mehrere europäische Agaven= und Baumwollen- 
pflanzungen; zum Tell wird, insbesondere auf der 
großen, unmittelbar an Station Pongwe gelegenen 
Plantage, Baumwolle als Zwischenkultur gepflanzt, 
um schon im laufenden Jahre Erträgnisse zu erhalten. 
Im Steinbruch wird zur Zeit, nach Beendigung des 
Schotterns der Betriebsstrecke, Kalk gebrannt; Brennen 
und Vertrieb desselben besorgt ein deutscher Unter- 
nehmer; der Bedarf hält dauernd an, da außer für 
den Eisenbahnneubau auch für die Bauten der S. E. G. 
sowie der neuen Pflanzungen dieses Baumaterial 
notwendig ist. Nach Tanga wird Schottergrus und 
sonstiger Abfall und Abraum der Bruchstein= und 
Kalkfabrikation als Material zum Straßenbau be- 
fördert. 
Über Tanga gehen alle eingeführten Güter in 
das Innere, hauptsächlich sind es Baumatertalien, 
Maschinenteile, Nahrungsmittel, Getränke, Bedarfs- 
gegenstände für Europäer und Eingeborene und 
Reiselasten. 
Mhogo, Kopra, 
Häute und Felle, 
  
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Die wlchtigsten Erzeugnisse der Usambara-Bezirke, 
nämlich Kaffee, Schnittholz, Agavenhanf, Baumwolle, 
kommen also auch für den Bahntransport in Frage, 
dabei ist infolge der seit den letzten zwei Jahren be- 
gonnenen neuen Anlagen eine bedeutende Steigerung, 
von diesem Jahre ab mit Baumwolle, vom nächsten 
Jahre ab mit Schnittholz und Hanf als bestimmt 
eintretend anzunehmen. Im selben Maße wird aber 
wohl auch die hohe Einfuhrziffer bleiben, da der 
Bau der Aupbereitungsanlagen, Feldbahnen und 
Wohnhäuser auf den neuen Pflanzungen die weitere 
Einfuhr von Maschinen, Geräten und Materialien 
nötig macht. Auch wird dieser langsame, aber 
stetige Aufschwung der landwirtschaftlichen, indu- 
striellen nud Handelstätigkeit längs der Bahn die 
jetzige gute Entwicklung des Personenverkehrs auf 
gleicher Stufe halten. 
Zur Zelt fährt in jeder Richtung werktäglich ein 
Zug, wöchentlich also je sechs; vier davon dienen 
dem Personen= und Güterverkehr (drei fahrplan- 
mäßig, einer nach Bedarf, allerdings jetzt regel- 
mäßig fahrend), zwei befördern hauptsächlich Bau- 
matertalien für den Neubau der Bahn. 
  
Die Tafel Nr. II zeigt die Ergebnisse und 
Leistungen der Betriebsmittel; die allein auf der 
Neubaustrecke fahrenden Arbeits= und Bau-Züge der 
Firma Lenz u. Co. sind nicht mit ausgenommen. 
Tafel I. 
Zusammenstellung der Einnahmen. 
A. Tanga —Korogwe. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Privalverkehr Regierungsverkehr Bahnbauverkehr Zusammen 
Betrag der Einnahmen 
Rupien Pes. Rupien b Pes. Rupien Pes. Rupien Pes. 
Personenverkehr . . ... 4938 12 2829 — — — 51771 
Reisegepäl... 157 24 42 — — 24 
Güterverkehr. 12 288 36 637 — 3161 39 16 087 11 
Viehverkhen 119 44 13 08 — — 132 52. 
Summe der Einnahzen 17508 52 931 08 3161 39 21 5906 35 
Sonstige Einnahmen der Eisenbahnkasse 615. 59 — — — . 615 59 
Gesamtbetrunng 18110 47 991 co3161 390 22 12 30 
B. Korogwe —Tangoa. 
Pesonepuenege#e . 5 294 46 245 — — — 5539 46 
Reisegep ..... 106 44 49 — — —. 155 44 
Bisegenet84 1795 — 35 — 4 32 1834 32 
— —. 225 12 13 08 — — 238 20 
Summe der Einnahme 7421 38 342 08 4 32 7768 14 
Sonstige Einnahmen * Eisenbahnkasse 918 52 — — — — 918 52 
Gesamtverkhen 8340 26 342 08 4 32 86687 02 
Betras der Richtung Tanga—Korogwe 22 212,80 
- Korogwe — Tanga 8 687,02 
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