Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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hatte, nach seiner Rückkehr am 6. November ge- 
storben. Wir beklagen in ihm einen durch un- 
gewöhnliche Tatkraft, reiche Erfahrung und volle 
Hingebung ausgezeichneten Leiter, dessen Name 
mit unseren Unternehmungen unzertrennlich ver- 
bunden bleiben wird. 
Das Gesellschaftskapital von 20 000 000 Mk., 
wovon 1.000 000 Mk. bei Errichtung der Ge- 
sellschaft voll eingezahlt waren, ist durch Ein- 
forderung der sechsten und siebenten Rate des 
Kapitals von 19 000 000 Mk. von je 12½ v. H. 
gleich je 2 375 000 Mk. zum 2. April und 
15. Juni 1906 voll eingezahlt worden. 
Im Januar 1907 ist ein Teil der Anteile, 
und zwar nominal 3 000 000 Mk. in Hamburg 
und 3.000 000 Mk. in London im Wege der 
Zeichnung ausgegeben worden. Ein Betrag von 
12 000 000 Mk. der Otavi-Anleihe wurde zum 
Handel und zur Notierung an der Börse in 
Hamburg zugelassen. 
Die Bilanz des Bergbaues weist unter 
anderen Aktivposten nach: Uberlieferte Land= und 
Minenrechte nebst den bis 31. März 1907 ausge- 
wendeten Kosten für Vorarbeiten mit 1 591 351 Mk., 
Gebäude mit 111 462 Mk., Viehbestände mit 
206 399 Mk., Wasserleitung und Pumpstation Otji- 
koto 321 417 Mk., Hüttenanlage mit 277 927 Mk., 
Material und Inventar mit 345 362 Mk., Kohlen 
und Schmelzkoks mit 352 925 Mk., Vorrat an 
Kupfererzen mit 233 300 Mk. Die in die Gewinn- 
und Verlustrechnung eingesetzten Erträge belaufen 
sich: Aus Landverpachtungen auf 3833 Mk., aus 
dem Verkaufsgeschäft in Tsumeb und Otavi auf 
6 970 Mk., aus Kupfererzen auf 288 719 Mk. 
Die Ausgaben betragen für Löhne, Gehälter und 
Verwaltungskosten usw. 204 070 Mk., für Hospital 
und Landesvermessung zusammen 21 035 Mk., 
Verfrachtung und Verschiffungsspesen der Erze 
23010 Mk., Abschreibungen 112 476 Mk. 
Der unter den Aktiven am 31. März 1907 
in der Bergbaubilanz nachgewiesene Bestand von 
2333 t Kupfererzen ist in der diesmaligen Bilanz 
mit dem ungefähren Bruttowert von 100 Mk. 
die Tonne angesetzt. In der Gewinn= und Ver- 
lustrechnung umfaßt die im Kredit aufgeführte 
Position von 288 719,81 Mk. außer dem Betrage 
des am 31. März 1907 vorhandenen Kupfererz- 
bestandes noch den Erlös für die probeweise nach 
Europa verschifften und dort verkauften Posten 
von viermal je 50t Erz. Die im Debet der 
Gewinn= und Verlustrechnung vorgesehenen Ab- 
schreibungen auf Viehbestände, Gebäude sowie 
Material und Inventar entsprechen dem wirk- 
lichen Verschleiß und sind an den für diese Po- 
sitionen in die Bilanz eingesetzten Beträgen 
abgesetzt. 
  
Die Aktiven der Eisenbahnbilang. bektehen 
aus: Eisenbahnanlage mit 17 308 ., 
Material und Inventar mit 899 899 100 Passen“ 
bestand mit 39716 Mk. und Debitoren mit 
154 472 Mk. Die Gewinn= und Verlustrechnung 
weist nach: einen Ertrag aus Frachten bis 
16. Dezember 1906 von 800 651 Mk., Betriebs- 
einnahmen bis 31. März 1907 mit 479 672 Mk. 
und Ertrag aus Mieten mit 4170 Mk. Dem 
stehen gegenüber folgende Ausgaben: Verwaltungs- 
kosten bis 16. Dezember 1906 mit 157 951 Mk., 
Betriebsausgaben bis 31. März 1907 mit 
450 812 Mk., Abschreibungen auf Eisenbahnanlage 
mit 288 916 Mk. 
In der Eisenbahnbilanz entsprechen die an 
den Lokomotiven, dem sonstigen rollenden Material 
und dem Oberbau vorgesehenen Abschreibungen 
dem durch die örtlichen und klimatischen Verhält- 
nisse bedingten Verschleiß. 
Der in der Gewinn= und Verlustrechnung 
der Eisenbahnbilanz erscheinende Betrag von 
800 651,92 Mk. setzt sich aus dem Anteil der 
während der Zeit von 1904 bis 15. Dezember 
1906 aufgekommenen Frachten zusammen, welcher 
der Gesellschaft nach dem Vertrage mit der Bau- 
unternehmung an diesen Frachten zustand, soweit 
dieser Anteil nicht auf die Baurechnung bereits 
abgeschrieben war. 
Das Gesamtvermäögen der Gesellschaft ist in der 
Generalbilanz, wie folgt, dargestellt: Auf der 
Passivseite das Anteilskapital mit 20 000 000 Mk., 
diverse Kreditoren mit 2 067 940 Mk., Tratten- 
konto mit 93 413 Mk.; auf der Aktivseite der 
Kassenbestand mit 493 Mk., Bankguthaben und 
diverse Debitoren mit zusammen 392 958 Mk 
die Farm Usakos mit 84 258 Mk., der Bergbau 
mit 3 633 043 Mk. und die Eisenbahn mit 
18 400 745 Mk. 
Die General-Gewinn= und Verlustrechnung 
weist nach: Ertrag aus Zinsen mit 49 848 Mk., 
die Überträge vom Bergbau mit 1063 Mk., von 
der Eisenbahn mit 386 814 Mk. und von der 
Farm Usakos mit 33 007 Mk. Dem stehen gegen- 
über der Verlustsaldo aus 1905/06 mit 54 131 Mk., 
die Verwaltungskosten mit 49 562 Mk., die Aus- 
gaben für die Okovango-Expedition mit 16 894 Mk. 
und der Jahresgewinn von 350 145 Mk. 
Der in der Generalbilanz eingesetzte Betrag 
von 84 258 Mk. für die Farm Usakos setzt sich 
zusammen aus dem Kostenpreis des Geländes, 
der darauf errichteten Gebände und der Mate- 
rialien für die Wasserleitungsanlage sowie aus 
den Debitoren abzüglich der Kreditoren und endlich 
aus dem bei Landverkäufen erzielten Gewinne 
von 33 007 Mk., der mit dem gleichen Betrag 
in die Gewinn= und Verlustrechnung eingesetzt 
worden ist.
	        
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