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Goldgewinnung der Goldkũste 1912.
Der Wert des in der Goldküsten-Kolonie wäh-
rend des Jahres 1912 gewonnenen Goldes belief sich
auf 1 499 469 L, d. i. 420 445 L mehr als 1911. Wäh-
rend sich im übrigen eine Zunahme um 483 185 L er-
gab, war im Aschantibezirk eine Abnahme um 12 690
zu verzeichnen-
8 Gesamtgewicht des gewonnenen Feingoldes
7 3552 957 Unzen; hiervon wurden 340 479 Unzen
Bergbau und 12 478 Unzen durch Baggern aus
den Flüssen Ancobra, Fura und Offin gewonnen. Aus
den Minen im Tarquah-Distrikt wurden 218 362 Tonnen
(zu je 1016,06 kg) Erz gebrochen und Terarbeitet welche
108 365 Unzen Feingold ergaben und aus den arz-
minen der Kolonie wurden 458 186 Tonnen verarbeitet,
die 237 115 Unzen Gold ergaben. Die verschiedenen
Baggergesellschaften gewannen im Jahre 1912 aus
2204501 Kubik-Yards Alluvium 12 478 Unzen Feingold.
(Gold Coast Government Gazette.)
Kmmoniakgewinnung in Natal.
In London ist die Gründung einer größeren Aktien-
gesellschaft geplant, die sich mit der Ammoniak=
gewinnung in Natal befassen soll. Der Gründungs-
plan ist soeben hier bekannt geworden.
Der Name der Gesellschaft lautet: = Natal Am-
monium Limited . Das Kapital soll 325 000 8 in
Aktien von 1 L berra agen; es werden 100 000 Stamm-
aktien ausgegeben, sowie 225 000 Vorzugsaktien, denen
eine kumulative Dividende von 7 v. H. gewährleistet
wird und die außerdem an dem weiteren Gewinn mit
der Hälfte beteiligt sind. 212 000 Vorzugsaktien werden
zu pari zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt.
Unter den Gründern und Direktoren der ge-
planten Gesellschaft sind zu erwähnen: Lord Selborne,
früher Generalgouverneur und „High Commissioner"
von Britisch-Südafrika, und die Herren Emil S. Mon
und Robert Mond, Direktoren der englischen Firma
bunin Mond and Co. Limited, die chemische Fabriken
et
Die Gesellschaft erwirbt drei Güter im Vryheid-
Oistritt der Natalprovinz, im ganzen ein Ein Kohlenareal
von 18 Acres (ein Acre entspricht 40 . Es sind
-*“„t e von einer Mächtigleit von 4 Fuß
vochahben, und die Menge der Kohle wirs auf 2 Mil-
lionen Tonnen berechnet.
Die Flöze sollen so in einem Höhenzug gelagert
sein, daß es möglich sein wird, ohne Anlage von Schächten
auszukommen und lediglich Stollen vorzutreiben. Das
vorhandene Gefälle soll hinreichend groß sein, um die
Grubenhunde nach dem für die Fabrik in Aussicht ge-
nommenen Platz gravitieren zu lassen. Diese vorteil-
haften Vorbedingungen werden natürlich ein sehr billiges
Arbeiten ermöglichen und die bergmänmnischen Berater
der Gesellschaft schätzen die Gestehungskosten der Kohle
auf nicht mehr als 1 sh 8 d bis 1 sh 9d für die Tonne.
90 Tonnen der Kohle sind zur Probe nach England
verschifft und dort verarbeitet worden; die Ausbeute
an schwefelsaurem Ammoniak soll befriedigend ge-
wesen sein.
Die geplante Anlage wird eine Leistungsfähig-
keit von etwas über 9000 Tonnen jährlich erhalten.
Natürlich wird Südafrika selbst einen Teil dieses be-
liebten Düngemittels aufnehmen, doch rechnet der
Prospekt damit noch nicht, sondern siehi vorerst nur
die Ausfuhr nach Ubersee vor, namentlich nach Mauritius,
das für seine intensive Rohrzuckerkultur viele Dünge-
mittel verbraucht, und nach dem fernen Osten. Java-
und Japan sollen letztes Jahr 120 000 Tonnen Am-
moniak von Großbritannien bezogen haben. Die Markt-
preise während der letzten drei Jahre werden, wie folgt,
angegeben (für die Tonne, frei an Bord in Hull):
1910 1911 1912
— 18. 15. 8 14. 7. v.
Der Prospekt gibt den jährlichen Weltkonsum von
schwefelsaurem Ammoniak mit 1¼ Millionen Tonnen an.
Für die außerordentlich große Menge von Gas,
die bei der Ammoniakerzeugung mit entwickelt wird
(der Prospekt sagt, daß sie hinreichen würde 17 500 PS
pro Stunde zu generieren), ist vorerst keine Verwendung
vorhanden; es befindet sich keine größere Ortschaft in
der Nähe des Grubenfeldes, die das Gas zu Beleuch-
tungszwecken usw. verwenden könnte. Der Frage der
Verwertung des Gases wird später näher getreten
werden,
Natürlich ist auch die Gewinnung sonstiger
Nebenprodukte wie Teer, Ol usw. in Ausficht ge-
nommen
(Bericht des Handelssachverständigen beim Kaiserl.
Konsulat in Johannesburg.)
Kautschukhultur und Handel auf der Malayischen
bHalbinsel und den Straits Settlements
im Jahre 1912.“)
Die Kautschukgewinnung auf der Ma-
layischen Halbinsel und in der Kronkolonie
Straits Settlements hat im Jahre 1912 be-
deutende Fortschritte gemacht, obwohl die Preise
für Kautschuk sich nicht auf der Höhe früherer Jahre
gehalten haben
Es wurden exportiert von
1912 1911
Perak . 10 484 689 lbs 5 553 277 1b8
Selangor 17 900 188 10 487 916 =
Negri Senbilan 6280 828 = 3 615 174.
Pahan 116 7065 " 38 963=
8 riape
staa 34 732 415 Ilbs 19 695 330 lbs8
505 tons = 8 926 tons
5t
Straits Settlements. *— 600 Ibs 55 307 7331bS
28771 tons = 24 691 tons
Die amtlichen Exportzahlen für die den Ver-
einigten Malayenstaaten nicht angehörigen Einge-
borenenstaaten liegen bis jetzt noch nicht vor, doch ist
bei ihnen eine entsprechende Zunahme des Exports au-
zunehmen.
Von den Exportzahlen für die Kolonie Straite
Settlements sind in Abzug zu bringen die hier ein-
geführten Mengen Kautschuk, die zum größten Teil
schon in den Zahlen für die Vereinigten Malayen=
siaaten einbegriffen sind, da ein beträchtlicher Teil des
malsvischen Kautschuks über Singapore und insbe-
sondere Penang zur Verschiffung gelangt. Bei Ver-
öffentlichung des endgültigen Resultats werden sich
boraussichtlich noch einige geringe Differenzen durch
sschaltung der Verschiffungen innerhalb der ein-
- Häfen der Kolonie ergeben. Gegenüber dem
) Vgl. auch „D. Kol. Bl.= 1918, S. 660f.