Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

W 1041 2 
Der Lissaboner Rohomarkbt im ÖOktober 1913.) 
Die Bewegung von S. Thomé-Kakao im Lissaboner 
Entrepot stellte sch im Oktober, wie folgt: 
1912 1913 
Sack 
Zufuhr 70724 12 866 
Ausfuhr 59 028 58 302 
Vorkat am st. Ollbr. 108 221 87 628 
Die geringe Einfuhrzahl und die dadurch bedingte 
ebenfalls sehr geringe Vorratsmenge am letzten des 
Monats dürfte durch eine größere Einfuhr im November 
ausgeglichen werden. 
Das Geschäft ist zuhig und der Preis hält sich 
unverändert auf 4600 Reis 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Lissabon 
vom 5. November.) 
  
Kakhaomarkt auf CevlIon.“") 
Der Kaiserliche Konsul in Colombo berichtet über 
die Kakaoausfuhr aus Ceylon während. der Monate 
Januar bis September 1913 folgendes 
Vom 1. Januar bis 30. September 1918 betrug 
bie Ausfuhr von Ceylon-Kakao 53 327 cwts. gegen 
686 cwts. im Vorjahre. 
Die Ausfuhr nach den einzelnen Ländern stellt sich 
in den gedachten Zeiträumen 1913 (und 1912), wie 
folgt: Großbritannien 36 758 ewts. (31 797), Deutsch- 
land 3669 cwts. (4699 z# Amerika 8471 ewts. (8678), 
Straits und China 3 ewts. 8832 Frankreich 
1460 ewts. (390), z Fakten. 253 ewts. (916). 
Trotzdem die Trockenheit in den Monaten April= 
Juni größeren Schaden anrichtete als man erwartet 
hatte, zeigt die Gesamtausfuhr im Vergleich mit dem 
Vorjahr nur einen geringen Ausfall. 
Beachtenswert ist der Bezugsrückgang des Ostens, 
der indessen durch die größere Ausfuhr nach Groß- 
britannien wieder ausgeglichen wurde. Die Nachfrage 
war im allgemeinen gut, und die Preise bewegten 
sich vom Beginn des Jahres bis gegen Ende Juli in 
aufsteigender Linie, blieben aber von da ab fest. Die 
Schlußuotierungen lauten: 66 Rs. für Plantagenkakao 
und 42 Rs. für Abfall (Triags). 
(Bericht des Kaiserl. denrinlteniulats in Caleutta 
vom 20. Oktober 1918.) 
  
Kakaomarkt in Scuador im 3. Viertelsahr 1913.1) 
Die erste Hälfte des Juli brachte wieder um 
etwa 30 v. H. größere Zufuhren als die zweite Hälfte 
des Juni, und gegenüber dem Vorjahr waren sie un- 
gefähr doppelt so groß. Wie schon erwartet, konnten 
die Preise sich hier, sobald die ersten Partien des so- 
genannten Kakao Arriba de la Cpoca, der dem Superior 
Arriba in der Oualität nachsteht, an den Markt kamen, 
nicht mehr auf ihrem früheren Stand halten, und da 
auch von Europa wenig Kauflust gemeldet wurde, 
ingen sie nach und nach auf 22 Sucres #) für 1 span. 
inen- Gu 46 ka) Arriba, 21,50 Sucres für Balao 
und 21 Sucres für Machala herunter. Die Ankünfte 
küsrsgen (verglichen mit der ersten Hälfte des Juli 
16912: Arriba 2 405 412 (1 004 839), Balao und Na- 
*) Vaol. „D. Kol. Bl.“ 1918, S. 956. 
") Val. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 827. 
#) Vol. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 487f. 
1 Suere — 2,04 At. 
  
ranjal 949 057 (672220), Machala 496 776 (431 609), 
zusammen 3 851 245 (2 108 66#3 Psun- 
In der zweiten Hälfte des Juli waren die 
Ankünfte wieder zufriedenstellend, ves I fiel der Preis 
für Arriba noch weiter infolge der anhaltend sehr un- 
ünstigen Berichte über den europäischen Markt. Ende 
Hull wurden bezahlt: 21 Sucres für Arriba und 19,50 
bis 20,50 Sucres ür geringere Horten- Die Zufuhren 
betrugen: Arriba 2 (979 685), Balao und Na- 
ranjal 1 622 738 W% 440 (669 803;,, 
im ganzen 4259 081 (2 556) Pfund 
a von Arriba etwas geringere Zufuhren zu ver- 
zeichnen waren, blieb Gesamtergebnis in der 
ersten Hälfte des August etwas gegen die letzte 
Hälfte des Juli zurück. Die Preise hielten sich aber 
mehr oder weniger auf ihrer früheren Höhe; es wurde 
bezahlt für: Arriba 20,50 bis 21,30, Balao 19,20, 
Machala 18 bis 19 Sucres je nach Qualität. Die 
Erträge beliefen sich auf: Arriba 1602218 (1222637), 
Balao und Naranjal 1 56 157 G66 530) Machala 696 239 
(478 910), zusammen 3 864 614 (2 563 077) Pfun 
ie allgemeine Erwartung, 38 der August wieder 
ute Zufuhren aus dem Arriba-Distrikte bringen würde, 
ghat sich nicht bestätigt, da diese auch in der zweiten 
älfte des August nicht bedeutend waren. Hin- 
gegen waren die Erträge in der Balao-Gegend an- 
dauernd recht ergiebig, so daß mit einer guten Ernte 
dieser Provenienz gerechnet werden kann. Die Berichte 
von drüben lauteten unverändert flau, weshalb auch 
die Preise hier keine Tendenz zur Besserung zeigten. 
Die Notierungen waren: Arriba- bis 21,20, Balao 
19 bis 19,30, Machala 18,50 bis z8 80 Sueres. Die 
Ankünfte betrugen: Arriba 14451 486 (1 208 055), 
Bal ao und atgni al 1687 900 r%4 105), Machala 
3 882 (494 886), zusammen 4 033 268 (2 659 046) 
und. 
Die Ankünfte von den beiden flußabwärts ge- 
legenen Kakaodistrikten waren anhaltend recht belang- 
reich und ergaben in der ersten Hälfte des Sep- 
tember das Doppelte vom Vorjahr, dagegen kam von 
Arriba immer noch wenig an. Infolge der bedeutenden 
zufnhren, und“ da von drüben weiig Aufträge vor- 
agen, blieb der Markt flau, so daß gute Partien 
Arribalatao nier mehr als 20, Balao 19 und Machala 
18,50 Sucres erzielen konnten. Die Zufuhren be- 
trugen: Arriba 1 539 092 (1 169 884), Balao und Na- 
ranjal 1463 143 (733647), Machala 1119 108 (511961), 
zusammen 4 121 313 (2 415 492) Pfund. 
Auch die zweite Hälfte des September 
brachte wieder reguläre Zufuhren, jedoch blieben die 
Preise, trotzdem verschiedene Aufträge aus den Ver- 
einigten Staaten usgeführt wurden und nur twenige 
Existenzen am Platze blieben, zubeeinflußt. Die No- 
tierungen waren Ende September: für Arriba 20,10 
bis 20,30, für Balao und Machala 19,10 bis 19,30 
Sucres. Die Ankünfte betrugen: Arriba 1 944 905 
(673 799), Balao und Naranjal 1 540 472 (670 600) 
Machala 922 139 (400 798), zusammen 4407 516 
(1 745 197) Pfund. 
as Gesamtergebnuis der diesjährigen 
Ern te stellt sich Demmach Ende September auf 57126471 
*554 5197 Pfund in der gleichen zeit im 
Fchre 1 
Kelblr ein der Minderertrag der diesjährigen Ernte 
gegenüber der des Vorjahres Ende Juni noch über 
betrug, ist er im Laufe des letzten Viertel- 
2 wesentlich zurückgegangen infolge der in diesem 
Jahre größeren Zufuhren und beläuft sich heute nur 
noch auf etwa 9 v. H. Es erscheint daher gar nicht 
ausgeschlossen. daß. wenn die erwarteten großen Zu- 
fuhren aus dem Arribagebiete sich bestätigen sollten, 
 
	        
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