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sich gern unsere Usambara= und Tanganjikabahn
ehen möchte, um daran zu lernen, wie man es
chen muß! Unsere Technik ist den großen künf-
in Aufgaben, auch den schwierigsten, gewachsen.
Eine andere Frage ist die, ob wir die bereits
handenen Bahnen richtig ausnützen. In
ser Beziehung habe ich auf meiner letzten Reise
Eindruck gewonnen, daß die Klagen der An-
ler nicht so ganz unberechtigt sind. In Ost
! Südwest ist man der Ansicht, daß unsere
(onialbahnen zu sehr auf baldigen, baren Ver-
ust sähen. Gewiß, eine gute Rente ist etwas
6 Schönes, und doch ist sie kein Maßstab da-
ob die Bahn ihren Zweck erfüllt. Dafür ist
Größe des Verkehrs maßgebend. Der
kehr ist der zuverlässigste Gradmesser für die
wicklung des Wirtschaftslebens. Lebhafter
kehr bedeutet blühende Wirtschaft und der
rtschaft zu dienen ist die Aufgabe der
hu. Dem Kolonialpolitiker ist es lieber, eine
hn hat 1 Million Tonnen Güterverkehr und
st nur 1 v. H. Rente ab, als daß sie mit
000 Tonnen 4 v. H. Zinsen erzielt. Was
unmittelbarer Rente eingebüßt wird, wird
blich gewonnen an der zunehmenden Entwick-
8 der Gesamtwirtschaft. Im Anfangsstadium
er Tätigkeit kann eine Bahn im allgemeinen
dann gute Rente bringen, wenn sie hohe
chtätze berechnet. Hohe Frachtsähe aber stehen
ler Verkehrsentwicklung im Wege. Geschicht-
erklären sich die hohen Frachtsäze unserer
onialbahnen leicht und sie hatten auch ihre
rechtigung. Denn die Kolonialverwaltung konnte
h vor wenigen Jahren nur dann auf die Ge-
migung neuer Bahnen rechnen, wenn die
irn den Nachweis einigermaßen befriedigender
mahmen brachten. Dieses Ziel war für den
henblick nur mit hohen Frachtsätzen zu erreichen.
an die natürliche Entwicklung des Verkehrs ist
1 allmähliche und erfordert Zeit. Die fortge-
Uene kolonialpolitische Erkenmtnis unserer Tage
ucht, glaube ich, solche Krücken nicht mehr; fte
daß man nicht an ein- und demselben
de säen und ernten kann. Gewiß, wenn
Bahnen in die Verkehrereiso iummen, sollen
üen fie sich selbst tragen, müssen sie Zins-
* Amortssation und Betrieb decken. Danach
en wir die Tarife zu stellen. Wie wir nicht
den ersten dünnen, sondern den späteren, ge-
sättigten Verkehr zum Maßstab nehmen für die
Wahl der Spurweite und der Schwere des Gleises
und der Maschinen, so müssen wir es auch von
vornherein mit den Tarifen halten: wir müssen
sie zuschneiden nicht für den Betriebsetat der
Gegenwart, sondern für den der Zukunft.
Ich glaube, daß ich mit diesem verkehrspoli-
tischen Bekenntnis die Wünsche der zahlreichen
Freunde unserer Kolonien treffe; ich bin aber auch
sicher, daß die Mehrheit des Reichstags, die in
großzügiger Weise den Bau der afrikanischen
Bahnen gefördert hat, mit meinen Ausführungen
einverstanden sein wird.
*
Vortrag.
Unsere Landkarten vom dunklen Erdteil, wie
er vor 50 Jahren aussah, enthielten ausgedehnte
weiße Flächen, dagegen so gut wie keine Eisen-
bahnen. Das ist inzwischen wesentlich anders
geworden. Die Karte, die den heutigen Besitz-
stand Afrikas an Eisenbahnen wiedergibt, zeigt,
daß die weißen Flächen wesentlich eingeschränkt,
dagegen viele Eisenbahnen, gleichsam die Venen
und Arterien des Verkehrs in dem Körper von
Afrika entstanden sind, die ihm frisches Blut meist
von den Hafenplätzen am Weltmeer aus zuführen
und das verbrauchte dahin ableiten. Gerade die
raschen Fortschritte auf dem Gebiete des Eisenbahn-
baues, der daselbst in den letzten Jahrzehnten ein-
gesetzt hat, haben nicht wenig dazu beigetragen, daß
es im dunklen Erdteil lichter zu werden beginnt.
Seit dem Jahre 1907 hat Afrika mit dem Umfang
seines Bahnnetzes Australien Überflügelt und
Ende 1910 mit 36 850 km ungefähr den Staats-
bahnbesiy Preußens vom Jahre 1909 erreicht.
Vergleicht man allerdings die Karte von Afrika
mit einer in gleichem Maßstabe gezeichneten Eisen-
bahnkarte, beispielsweise des östlichen Teils der
preußischen Monarchie, der verhälmismäßig am
schwächsten mit Eisenbahnen ausgestattet ist, so“
tritt der ungeheure Abstand zwischen Afrika und
Mitteleuropa, insbesondere Deutschland, in Bezug
auf den Eisenbahnbestand klar vor Augen. Hier
eine mit einem dichten Gewebe von Eisenbahnen
überzogene Fläche, dort vereinzelte Linien, die
sich erst allmählich zu einem Bahnnetz zusammen-
zuschließen beginnen.
Großbritannien.
Bei der Erschliehbung Afrilas durch Ei
bahnen hat sich durch tatkrästiges Vorgehen
Großbritannien den L5wenanteil gesichert. Im
Nordosten, in Unterägypten, wurde die erste Bahn
von der ägyptischen Regierung mit englischer