Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Mehreinfuhr im Werte von über 2000 0o0 eine 
Mehrausfuhr von nur etwa 5 
Die Erhöhung der Einfuhr “— fast ganz auf 
die erfte Hälfte des Jahres, während in der Kreiten 
Hälfte ein wesentliches Nachlassen des Imports zu 
beobachten war, da sich in den Faktoreien wegen ver- 
minderter Kauftraft der Eingehorenen die Waren an- 
gehäuft hatten. Letztere war eine Folge des beträcht- 
lichen Rückganges der Ernte an Olpalmenprodukten; 
dieser Rückgang war durch außerordentlich ungünstige 
Witterungsverhältnisse verursacht worden. Das Jahr 
1912, welches sich in Togo besonders in seiner zweiten 
Hälfte recht niedeerschlagsarm erwies, war erheblich 
trockener als Vorjahr und bleibt im Regenfall 
auch *— den zehnmsährigen Durchschnitt um etwa 
25 v. 
Jroche ses Regenmangels haben wir zunächst 
bei den beiden Hauptausfuhrprodukten: Palmkerne 
und Palmöl, gegen das Jahr 1911 Minderzufuhren 
von 1669 tons (11 578 gegen 18247 tons) und von 
721 tons (32483 gegen 3964 tons) zu konstatieren. 
Ferner weist die Kopraausfuhr mit 159 gegen 
189 tons einen Rückgang von 30 tons auf, und die 
Maisausfuhr ist fast gänzlich ausgefallen. 
Anderseits zeigt eine mehr oder werniger erhebliche 
Zuahme die ufuhr von Kautschur mit 165 gegen 
142 tons und von Kakao mit 288 gegen 230 tons, 
und als ganz besonders rm—int muß es bezeichnet 
werden, daß die Ausfuhr Rohbaumwolle 
wiederum gestiegen ist, und zwar von 517 auf 548 tons 
bei Aleeitig, befriedigend er Qualität. 
Bei rgleichen der obigen Ziffern ist zu berück- 
sichigen. 2d0h 1 Jahr 1911 für die Ausfuhr besonders 
ünstig war, und daher dürften auch im Jahre 1912 
im großen und ganzen die Handelshäuser noch über 
den Durchschnitt liegende befriedigende Resultate er- 
zielt haben. 
Erfahrungsgemäß muß aber mit einer längeren 
Dauer der Niedergangsperiode gerechnet werden, so 
daß die Aussichten für die demnächstige Gestaltung 
des Geschäfts in Togo nicht besonders günsiig sind. 
Anderseits bieten die im Monat Dezember er- 
folgte Wiedereröffnung der Landungsbrücke in Lome 
und die bevorstehende Vollendung des Bahnbaues nach 
Atakpame voraussichtlich Gelegenheit zur Erleichterung 
und Belebung von Verkehr und Handel. Leider ist 
das Projekt der sogenannten Olbahn vertagt worden. 
Übereinstimmend mit dem Gesamtbild des Handels 
in Togo zeigten auch die Transaktionen unserer Nieder- 
lassung in Lome während der ersten Hälfte des Jahres 
1912 größere Lebhaftigkeit, um später nachzulassen. 
Der Gesamtumsa af für 1912 hielt sich aber mit 
30 Millionen Mark auf der Höhe des Vorjahres. Die 
Anzahl der Konten im Konto-Korrent= und Depositen= 
verkehr bei unserer Niederlassung in Lome ist auf 330 
gestie 
G Sverkassenabteilung Aserer Wiederlassung in 
Lome umfaßte de Einleger mit einem 
Gesamtguthaben von ½ 12 “ 2 letztere weist 
daher für das ganze Jahr nur eine Steigerung von 
etwa 7000 # auf, was auch eine Folge der un- 
günstigeren allgemeinen wirtschaftlichen Lage der Be- 
völkerung ist. 
Die Nettoerträgnisse unserer Niederlassung in Lome 
beben sich auf der Höhe des vorhergehenden Jahres 
gehalten. 
  
  
Kamerun. 
Für Kamerun liegen die amtlichen statistischen 
Aufzeichnungen über die Ein= und Ausfuhr für die 
letzten Quartale noch nicht vor. Jedenfalls weist der 
Höhe des Vorjahres ehalten hüchn- 
  
Gesamthandel aber wiederum eine sehr beträchtliche 
Steigerung auf, da allein die völlige Inbetriebsetzung 
der Manengubabahn erhebliche 
ehrzufuhren von 
Landesprodukten aus dem Innern des Landes herbei- 
geführt, 
r Handel in den hauptsächlich in Betracht 
— über Duala ausgeführten Produkten: 
Palmkernen, Palmöl und Kakao, war während 
des ganzen Jahres lebhaft und brachte bei fast ständig 
steigenden Preisen befriedi * Pesultate 
Der Holzexport dü zngeefähr auf der 
obwohl die Eisen- 
bahn bedeutend größere Mengen geschlagenes Holz 
aus dem Innern an die Küste befördert hat; ein Teil 
des Holzes kommt aber auf dem Sägewerk in Duala 
zur Verarbeitung. 
Der Elfenbeinhandel liegt dauernd darnieder. 
Der Tabakanbau macht dagegen sehr befriedi- 
gende Fortschritte, und es eröffnen sich für ihn nach 
allgemeinem Urteil für später sehr gute Aussichten. 
Für das Hauptprodukt Südkameruns — Gummi 
— hielt sich im erflossenen Jahre für Primaware der 
Preis zwischen 3,10 .# und 4,20 per Pfund. Der 
Gesamthandel Südkamernns erfreute sich auch im Jahre 
1912 eines weiteren großen Aufschwungs und hat auf 
Grund der inzwischen erfolgten Inbesitznahme Neu- 
Kameruns alle Aussichten einer ferneren bedeutenden 
Ausdehnung. Mit großem Interesse sieht man daher 
der Lösung der verschiedenen, der Regierung in dem 
neuen Gebiet gestellten Aufgaben entgegen. Von be- 
sonde rer Bichtialeit ür die Entwicklung des Verkehrs 
mit ist die nzi rhiste Gründung 
der Kameruner Flußschiffahrtsgesellschaft 
Die allgemeine Geschäftslage in allen drei Teilen 
des Schubgebiiets Kamerun — Nord-, Süd= und Neu- 
Kameru berechtigt auch für das Jahr 1913 zur 
* befriedigender Weiterentwicklung und Er- 
trägni 
  
  
  
  
  
Enzorechend der Steigerung des Gesamthandels 
Kameruns im Jahre 1912 weisen auch die Umsätze 
unserer Niederlassung in Duala eine Erhöhung bis 
auf etwa 60 Millionen Mark auf. Die Eitrchnisse 
stellen sich demgemäß ebenfalls in befriedigender Weise 
höher, hauprachiich auf Zinsen= und Diskont-Konto; 
anderseits verursacht die Ausdehnung der Geschäfte 
auch eine Erhöhung der allgemeinen Unkosten und Aus- 
gaben für Gehälter. 
ie Anzahl der bei unserer Niederlassung in 
Duala geführten Konto-Korrent= und Depositen-Konten 
belief sich Ende 1912 auf 450. 
Die Gesamteinnahme an Provision, Zinsen und 
Diskont belief sich im vergangenen Jahre auf 246720./ 
gegen 191246.84 im Jahre 1911, während die Handlungs- 
unkosten einschließlich der vorweg vorgenommenen Ab- 
schreibungen 151 740 /#% gegen 101 206 4 erforderten. 
Der Reingewinn von 94988 ./4& (im Vorjahre 90039 4#), 
zu dem noch der Vortrag von 53 274 X aus 1911 
tritt, soll, wie folgt, verwendet werden: 10 b 
Dividende auf das mit 25 v. 8 eingezahlte lnien- 
kapital von 1 Million Mark — 26 000 A, Tantiemen 
des Verwaltungsrates 8499 7*“2 Rücklage 50 000 /4 
und Vortrag für 1918 64 764 M. En#ds 1912 besitzt 
die Bank an leicht greifbaren Mitteln: Kasse 2331 685.6. 
Bankguthaben 4 857 858 und Bechsel 818 732 M. 
Ferner hatte sie von Debitoren 598 3938 .#K zu fordern. 
Dagegen schuldete sie an Kreditoren 7 595 419 A. Als 
weitere Verpflichtungen kamen binzu: 398 867.6# Gut- 
haben der Depositäre in d Lome sowie 
72 727 4 Guthaben der “*J in Lome.
	        
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