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Schürffeldern belegt und untersucht und auch eine
gerade dort anwesende deutsche Expedition konnte einige
Felder abstecken. Die Untersuchungen seitens der eng-
lischen Experten fielen günstig aus, so daß sich unter
Beteiligung einer größeren deutschen Gruppe ein Syn-
dikat zur Ausbeutung des Fundes bildete. Weniger
günstig lautete der Bericht eines dahin entsandten
deutschen Geologen. Jedenfalls handelt es sich nur um
Alluvialgold, während primäre Goldlagerstätten nicht
gefunden werden konnten. Kurz nach Belegung der
Felder wurde das ganze in Frage kommende Gebiet
für das Schürfen nach Gold gesperrt.
Von weniger wichtigen Funden sind zu erwähnen:
Monazithaltige Sande in verschiedenen Flüssen des
Granitgebietes, Wolframit ebenda, Magnetit am unteren
Sanaga, Mangan= und Roteisenerz im Dschangbezirk.
Außerdem soll Gold im Gaschakadistrikt, Brannkohle
bei Duala sowie eine Angahl verschiedener Erzvor-
kommen in Neukamerun vorhanden sein.
Zu erwähnen ist noch, daß die bergbauliche Sonder-
berechtigung des Fiskus in verschiedenen Distrikten auf-
gehoben wurde.
Aus
Togo
ist nichts Neues zu berichten.
4. Südseegebiete.
Schon vor Jahren wurde Alluvialgold in den
Flüssen Wiwo, Waria und anderen entdeckt, seitdem ist
aber das ganze in Frage kommende Gebiet für Gold-
schürfer gesperrt;: nur für Kleinbetriebe von Alluvial-
wäschereien werden Erlaubnisscheine verabfolgt, doch
haben sich die englischen Prospektoren allmählich aus
dem deutschen Gebiet zurückgezogen. Auf einer der
letzten Expeditionen wurden auch goldhaltige Erz-
änge aufgefunden, ähnlich, wie sie im englischen Ge-
Voet bereits bearbeitet werden, ebenso Spuren von
Kupfer= und Platinlagerstätten, doch konnten bisher
diese Funde noch nicht weiter verfolgt werden. Eine
Hamburger Gruppe hat die Erlaubnis erhalten zur
Goldgewinnung im Unterlauf des Waria mittels
Von Wichtigkeit ist die Entdeckung von Erdöl in
der Landschaft Matapan an der Nordküste von Kaiser-
Wilhelmsland, nachdem solche Vorkommen schon früher
auf einigen Sundainseln sowie dem holländischen und
englischen Teil von Neuguinea entdeckt und zum Teil
verwertet wurden. Nach Absteckung einiger Felder durch
den Finder wurde das ganze in Frage kommende Ge-
biet zwischen Kaiserin= Angustafluß und holländischer
Grenze, etwa 40 000 qkm, für den Fiskus mit Beschlag
belegt und für Privatunternehmer gesperrt. as
Reichs-Kolonialamt beabsichtigt zunächst selbst Unter-
suchungen über den Wert der Entdeckung anzustellen.
Im englischen Gebiet von Neuguinea macht
der Bergbau unter der eifrigen Förderung durch die
Regierung gute Fortschritte. Es wird schon jetzt jährlich
Gold im Werte von 1¼/ Millionen Mark, Kupfererze
im Werte von ½ Million Mark exportiert, und nach den
neueren Entdeckungen von weiteren Golderggängen wird
die Produktion in den nächsten Jahren weitere Fort-
schritte machen.
Die Phosphatgewinnung auf den Palau-Inseln
stieg von 133 000 Tonnen im Jahre 1911 auf 193.000
Tonnen im Jahre 1912. Zur Zeit arbeiten dort eine
englische und eine deutsche Gesellschaft; eine zweite
deutsche hat sich in diesem Jahre gebildet.
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*
Im Auschluß an das Referat wurde der fol-
gende Beschluß gefaßt:
Einsetzung einer Kommission für Mineralien zur
Prüfung von Nachrichten aus den Kolonien über
Mineralfunde und Weitergabe etwa eingehender
Proben an die Geologische Zentralstelle für die
Deutschen Schutzgebiete, soweit sie eine eingehendere
Untersuchung nötig machen, sowie zur Beratung über
die Verwertung aussichtsreicher Mineralfsunde.
Verbreitung der Kenntnisse über Wert und Un-
wert der Gesteine in den Kolonien, u. a. durch Wan-
dersammlungen und Schulsammlungen.
Studium und Namhaftmachung aller solcher
Maßnahmen, die zur Belebung des Bergbaues in
den Kolonien führen können.
Zur Wollversorgung aus den Kolonien.
A. Der deutsche Wollmarkt.
Dr. Kuntze, Vorstandsmitglied der Kammgarn-
spinnerei Stöhr & Co., Aktiengesellschaft, Leipzig=
Plagwitz, berichtete über die Lage des deutschen
Wollmarktes.
Von der deutschen Wollindustrie, sowohl der Kamm-
garnspinnerei wie der Wollweberei, wird es allgemein
mit Dank begrüßt werden, wenn das Komitee — analog
seiner Förderung der Baumwollfrage — nun auch der
Frage der Wollversorgung aus den deutschen
Kolonien sein Interesse zuwendet. Wer mit Achisam-
keit die Entwicklung der Wollproduktion in den hemte
dafür gegebenen Ländern verfolgt, der dürfte sich nicht
im unklaren sein, daß die Wollproduktion zu kuapp für
den Weltverbrauch geworden und daß auf ihre Ver-
größerung hinzuwirken eine unabweisbare Notwendig-
eit ist. Da wir große Schutzgebiete besitzen, wie
Deutsch-Südwestafrika und wahrscheinlich auch Teile
von Ostafrika, in denen die Voraussetzungen für dic
Schafzucht erfüllt zu sein scheinen, so ist es begreiflick
daß in den Kreisen der Wollindustriellen der Gedanle
freudig begrüßt werden wird, die Frage der Woll-
schafzucht in den Kolonien zu studieren und zu fördern-
Allerdings wird man sich auf eine langsame Entwicklung-
der sicherlich vielsache Rückschläge nicht erspart werden,
gefaßt machen müssen; die seitherigen Versuche lehren
dies schon zur Genüge. Um daher Enttäuschungen, die
das Interesse erlahmen lassen könnten, zu verhindern,
wird ein langsames, aber stetiges Vorwärtsschreiten
notwendig sein. «
Die bereits vorhandenen Ansätze der Wollschal-
zucht namentlich in Deutsch-Südwestafrika sind
gewiß erfreulich. In den Kreisen der Kammgarnspinner
sowie des Rammzughandels und der Wollwarenfabri-
kanten ist das Interesse für die koloniale Schafzucht
durch finanzielle Beteiligung und Mitarbeit an Schaf-
zuchtunternehmen in Südwestafrika praktisch schon be-
kundet worden.
Gerade in der letzten Zeit haben sich aber in der
kolonialen Schafzucht zahlreiche Fragen aufgedräng!.
die eine Zentralinstang vermissen ließen, die zur Zu-
sammenfassung der allgemeinen Interessen und zu deren
Beratung dienlich sein könnte.
Die Bedentung der hierbei in Frage kommenden
Industrie= und Handelsinteressen erhellt dentlich au-
der Höhe der Handelswerte. Es betrug im Dur 4
schnitt der letzten fünf Jahre (1908 bis 1912) die Ein
fuhr nach Deutschland an:
roher Schafwolll 367,1 Millionen Marl
gekämmter Wolle (Kammgug) 77,.2 - -
Die Wollwaren behaupten in der Ausfuhr
mit einem Werte von durchschnittlich 258,6 Millioner
Mark ebenfalls die vierte Stelle nach Maschinen a## n
Art, Steinkohlen und Baumwollwaren. Wollengarn