Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

C 112 20 
Im einzelnen betrug die Ausfuhr aus den Außen- 
besitzungen in den letzten drei Jahren: 
  
  
Bestimmungsländer 1910 1911 1912 
Niederlande . 45t 63t260t 
England .. 17.5 22= 108. 
Frankreich .. .. — - GA 
Belgien 70. 21= 91. 
Für Order von Antwerpen 40.5 47 — 
Deutschland 185.5 56.-5 15- 
Für Order von bamburg 6 — — " 
Penang 471-- 479= 1176-= 
Singapore 19859 1195= 1074.= 
Nach anderwärts. 1 2- 13 
zusammen 2697 t 1894 t 2737 
Diese Ausfuhr übertrifft in ihrer Gesamtheit die 
von Java, steht aber in keinem Verhältnis zur Zu- 
nahme dieser letzteren in den Jahren 1910 bis 1912. 
Auch sind diese Ziffern im allgemeinen noch recht 
bescheiden zu nennen im Vergleich zur Weltproduktion 
(welche nach einer Veröffentlichung des Landbauamts 
in nachstehender Tabelle veramichaulicht wird), ja selbst 
im Vergleich mit der Produktion der benachbarten 
Straits Settlements und der Vereinigten Malaien= 
stanten. Kamerun allein produzierte (nach einer 
anderen Statii inn Jahre 1911 etwa die gleiche 
Menge Kautschuk (2707 t) wie die Außenbesitzungen 
von Niederländisch- Indien (27874). 
Weltproduktion nach Schätzung: 
au 
  
  
Herkunft 1½## #1 
Amagonengebiet (Brasilien) 39 oom 40 500 40 000 
Westafrila.. 15000 13800 13 800 
Ostafrika 5 300 4000 4000 
Zentralamerika 2 500 2500 2500 
Plantagenrubber. 11200 28500 38 000 
76 000 89 300 98 300 
Guayule 9200 7000 7000 
Djielmtong . 2800 2700 2 700 
zusammen 88 000 99 000 108.000 
Die Onualität des Kautschuks aus Niederländisch- 
Indien wird in großem Umfang dadurch bedingt, daß 
die Anpflanzungen eben noch neu und die Bäume, aus 
denen der Saft gewonnen wird, ihrer überwiegenden 
Mehrzahl nach sehr jung sind. 
Die fallende Tendenz der Gummipreise verursacht 
auch in Niederländisch-Indien eine gewisse Beunruhigung 
und läßt auf die Ergr ündung der 1 sachen sowie auf 
Mittel zur Mhie sinnen. Ziemlich Waiin scheint man 
darüber zu sein, daß die Produktionskosten weiter herab- 
gemindert werden müßten und daß vor allem mehr 
Sorgfalt auf die Erzielung einer besseren und gleich- 
mäßigeren Qualität verwendet werden müßte. Die 
Qualität des hiesigen Plantagengummis scheint in einem 
zu hohen Grade hinter der von Paragummi zurück- 
zustehen und das Vorurteil, das sich allmählich zu- 
ungunsten von Plautagengummi bei den Fabrikanten 
festgesetzt hat, schwer zu überwinden sein. Der Um- 
stand, daß Plantagenrubber keine Standardmuster 
liefert, welche eine gewisse Einheitlichkeit der Qualität 
der Lieferung verbürgten, verleiht ebenfalls dem Para- 
Hartgummi den Vorsprung. Die abfällige Aufnahme 
besteht nicht nur auf seiten der Fabrikanten; auch die 
englische Marineverwaltung nimmt für ihre Zwecke den 
brasilianischen Gummi an, da der hiesige den Probe- 
anforderungen zu wenig entspricht. 
Vorschläge, welche brr Schidrowitz in London 
in ei Vortrag über die Zutmist der Rubberindustrie 
  
unlängst zur Hebung des Ansehens von Plantagen" 
rubber und des Gummimarktes überhaupt gemacht hat, 
werden in der niederländischen Presse viel besprochen- 
wobei den Pflanzern nahe gelegt wird, sich an der 
Schaffung eines Instituts für wissenschaftliche 
Prüfung und Verbesserung der Gummigualität 
zu beteiligen. Kann auch der Qualitäts= und Preis= 
unterschied zwischen Para= und Plantagengummi nicht 
ohne weiteres ausgeglichen werden, so sei doch zu er- 
warten, daß eine mehr einheitliche Qnalität und damit 
festere Preise für letztere erzielt würde. 
Ob die Nachfrage, wie viele glauben, nicht mehr 
mit dem Angebot Schritt halte, ist eine Frage, ie 
keineswegs allgemein bejaht wird, und die Gefahr einer 
Überproduktion fürchtet man hier weniger als die, 
welche von schlechten Bewirtschaftungs= und Verkaufs= 
methoden droht. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Batavia.) 
Die Hanfindustrie in Matal. 
Die Handelsabteilung des Departements für #. Zölle 
und Steuern in Pretoria hat über die Hanfindustrie 
in Natal folgende Angaben gemacht: 
Die Hanfindustrie in Natal steht noch in den 
ersten Ansängen, aber sie hat das Versuchsstadium 
überwunden und gilt jetzt als ein rentables Unter 
nehmen mit guten Aussichten für die Zukunft. Es 
werden aus Natal monatlich etwa 15 Tons Hauf aus“ 
geführt, und die Ausbente ließe sich noch erheblich ver, 
größern, wenn mehr geeignete Maschinen eingeführt 
werden würden. Gegenwärtig sind bei allen Aloe“ 
pflangern in Natal nur Maschinen mit Handbetrieb im 
Gebrauche. 
Die Zur Zeit mit Aloe bebaute Fläche beträgt 
etwa 0%% Acres. Man kultiviert die Furero# 
giganten, die für ihre Entwicklung vier Jahre gebraucht 
und dann während' der nächsten zwölf Jahre jähriich 
eine Ernte ergibt. Der Durchschnittsertrag einer Jahres" 
ernte wird auf 1 Ton Fertigprodukt pro Aecre geschäot. 
Man hat nach ausgedehnten Versuchen diese Pflanze 
gewählt, da sie unter den Boden= und klimatischen 
Verhältnissen, die rWim der Südküste von Natal vol“ 
herrschen, gut fortkon 
Der bisher —n Hanuf hat auf dem Londoner 
Markte einen sehr guten Preis erzielt und hält einen 
Vergleich mit dem anderer Länder gut aus. Die Na j- 
frage nach dieser Faserart ist dort groß. 
Man hat in Natal auch bereits versucht. hieran 
Seile und Tauwerk herzustellen, diese Versuche haben 
aber wegen Kapitalmangels keinen großen Umfang 
angenommen. 
Neuerdings hat eine Firma in Johannesburg mit 
der Herstellung von baumwollenen Seilen und de lt. 
leinwand begonnen. Sie soll auch Maschinen für d# 
Herstellung von Manilahausseilen bestellt haben. Sie 
führt ihr sämtliches Rohmaterial ein, aber sie 
tirhlich festgestellt, daß auch die einheimische Faser 
ihre Zwecke verwendbar ist. 
Oche Board of Trade Journal.) 
für 
Lourengo Marques als Rusfuhrhafen für 
Transvaalkoble. 
Lourengo Marques gewinnt als ausfuhrhas, 
für Transvaalkohle eine stndig tvachsende Bedeutul la6 
Während im Jahre 19 t Trausvaag kobt 
über Lourengo Marques —* den —
	        
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