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Die Elfen beinversteigerungen für 1914 sind
auf den 3. Februar, 5. Mai, 28. Juli und 27. Oktober
festgesetzt. (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats
in Antwerpen.)
Die Bevölkerung Eibvens.
Nach der amtlichen türkischen Zzählung vom 3. Juli
1911 hatte der Stadtkreis Tripolis 37 861 Ein-
wohner, und zwar 29761 Ginheinüsche (20 802 Moham-
medaner, 8609 Israeliten, 236 orthodore Griechen und
114 andere Christen), 4100 Fremde (1000 Italiener,
2500 Malteser, 400 T Tunesier und Algeriner, 200 Griechen
und andere Enuropäer) sowie 4000 Araber aus der Um-
gebung. Seit der italienischen Obiuwation bis zum
1. November 1913 sind 7000 Italiener, 250 Malteser
und andere Europäer, Tunesier, Algeriner, Agypter,
500 Israceliten und 6000 Araber aus der Umgebung
äugewandert, so daß die Zivilbevölkerung im ganzen
auf 51611 Seelen angewachsen ist.
Die Gesamtbevölkerung Tripolitaniens
(des ehemaligen türkischen Wilajets Trivolidh mit Aus-
nahme des Fezzan betrug am 3. Juli 1011 nach tür-
kischer Zählung 523 176 Seelen (278 696 männliche,
214 480 weibliche), darunter 508 5321 Mohammedaner,
11282 Israeliten und 273 Christen. Am stärksten be-
völkert war der die Gebiete von Sahel, Menseia,
Regheat, Alanna (die sogenannten vier Midirie) um-
fassende, Tripolis Kunächstliegende Begirk mit 52325
Einwohnern. Für den Bezirk: zanzur werden 6088,
für das Kaimakanat Zauia 28 512, ür das Sandschat
Homs 10 813, für das Kaimakana Misrata 38 738,
für das. Raimakanat Garian 30 413 Seelen angegeben.
Der schwachbevölkertste Bezirk war das Kaimakanat
Mieda, südlich von Garian, mit 4027 Einwohnern.
Inwieweit in diesen letzteren — das innere Gebiet
der neuen LKolonie betreffenden — Zahlen seit der
italienischen Okkupation durch Kriegsverluste und Weg-
zug nach dem Stadtbezirl Tripolis einerseits, nach
Tunesien und dem Innern Tripolitaniens (Fessan)
anderseits Anderungen (wahrscheinlich dicht unbeträcht-
liche Verminderungen) eingetreten sind, läßt sich einst-
weilen aus Mangel an den nötigen Unterlagen nicht
beurteilen.
Zuverlässigen Schätzungen über die derzeitigen
Bevölkerungsverhältnisse in der Cyrenaika
stehen — abgesehen von den Küstenplätzen — auf ab-
sehbare Zeit unüberwindliche Schwierigkeiten entgegen.
Die einheimische Gesamtbevölkerung der Cyrenaika
wurde zur türkischen Zeit auf unter 300 000 liegend
angenommen. Die Zahl von 250 000 Seelen dürfte
schätzungsweise das Richtige treffen.
Die Zivilbevölkerung des Stadtkreises Bengasi
kann hegenüber 18.000 bis 19 000 Seelen gur türkischen
Zeit, darunter eiwa 100 Jtaliener, zur Zeit auf 22 000
bis 23 000 Seelen, darunter vielleicht 1200 bis 1300
Europäer (meist Italiener), geschätzt werden.
Die Zivilbevölkerung von Derna dürfte sich
gegenüber 6000 Seelen von der Okkupation, darunter
100 Jnden und nur wenige Europäer, dergeit auf 7000
bis 8000, darunter etwa 500 Ftaliener, belaufen. Da-
neben kommt nur noch Marsa Susa mit geringer
einheimischer Bevölkerung, aber einem Zuwachs von
etwa 100 Italienern in Frage.
Zusammengefaßt ergeben sich aus dem Vor-
stehenden (in abgerundeten Ziffern) nachstehende kurze
Daten: Gesamt-Zivilbevölkerung Tripolitaniens
500 000 bis 600 000 Seelen, Zivilbevölkerung der
Stadt Tripolis 51.000 bis 52 000 Seelen, darunter
11. 000 Europäer. Andere rößere Ortschaften sind in
Tripolitanien nicht vorhande
Geiamt= Zwuilbevölkenung der Cyrenaika 250 000
Seelen, Givilbevölerung der Stadt Bengasi 22 000
eelen, darunter 1200 bis 1300 Europäer,
Pe sbernn der Stadt Derna 7000 bis 8000
eelen, darunter 500 Europäer.
Einc wesentliche AÄnderung dieser Zahlen im Sinne
rascher Bevölkerungszunahme für die nächsten Ja hre
erscheint sehr wenig wahrscheinlich und eine Massen-
einwanderung für in Betracht kommende Zeiten sehr
fraglich.
Die Bankhlage in Britisch-Südafrika.
Die auf Grund gesetzlicher Bestimmungen in dem
Regierungs-Anzeiger des Südafrikanischen Bundes ver-
öffentlichten neuesten Tusweise der südafrikani=
schen Privatbanken bis zum 31. September
1913 und der Iiuion Land Bank bis zum 31. Juli
1913 geben den „Cape# Times“ Anlaß, den Wechsel au
besprechen, der sich seit dem Bestehen der Union in der
Lage der hiesigen Banken bemerkbar gemacht hat-
Jahrelang war vor jenem Zeitpunkt die Kredit-
gewährung aufs äußerste eingeschränkt worden. Das
Vorgehen der Banken ist damals vielfach als grausam
bezeichnet worden, sie haben durch ihr vorsichtiges Ver-
halten aber während des lang anhaltenden geschäit-
lichen Niedergang dem Lande gewiß einen großen
Dienst erwiesen. In der Kapkolonie gingen die Vor-
schüsse #on 10¼ Millionen L im Jahre 1907 auf etwas
über 8½. Millionen L im Jahre 1909 zurück. Im
übrigen Südafrika trat auch ein Rückgang ein, wenn
auch ein geringer. Dementsprechend verminderten sich
in der Kapkolonie auch die Depositen von 1907 auf
1909 um fast 2½ Millionen L. Besonders starl
wurden dabei die dauernden Anlagen (kixed deposit *
betroffen. Die Depositen betrugen damals:
feste jederzeit abhebbart
+ #.
in der Kapkolonie 3 893 000 5273 .000
in Südafrika 17 825 000 17 700 000
Seit Bildung der Union hat sich die Sachlage
wesentlich geändert. In der Kapprovinz sind die
jedergeit abhebbaren Anlagen seirdem um 1¼ Million *
die festen um fast 3 Millionen 8. gewachsen. Jue
betrugen sie am 30. September 1913: 296 000 1
hegen 9 150 000 L Ende 1900. Den rl Wr r ver
mehr als 4 Millionen L kann man als die Ersparnisse
der Kapprovinz ansehen, die Banken sind dadurch im
stande gewesen, ihre Vorichlise zu vergrößern. Diese
haben sich denn auch in der Kapprovinz seitdem lum
fast ia Millionen 1 vermehrt und stehen zur geit aus
12200
Das rens der Vorschüsse zu den 2 Depositen
ist demnach ein hohes. Dies weist darauf hin, # 5
ein lebhaftes Bedürfnis nach Kredit vorlie
und daß nur wenig Kapital in Südafrika für die
wicklung der Hilfsquellen des Landes frei ist. I
Gesamtsumme der Depositen bei allen Banken gzi
afrikas stellte sich Ende September auf 40 261 000 cr
wovon etwa die Hälfte jederzeit abhebbare olen
sind. Die Vorschüsse betrugen dagegen 37 952 000 "
also 94 v. H. der Einlagen. Die aufgenommene
Gelder dürften vornehmlich für landwirtschaftli
Zwecke verwendet worden sein. Da auswärti tige