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Auvelandes vom oberen Niger an die Bahn und nach
vages in gäieben
schli Lagos= Bahn und die Kano-Baro-Bahn er-
seeßen zwei gänzlich verschiedene Wirtschaftsgebiete.
ir erstere dient in erster Linie dem Aufschluß des
Valdheb ietes, das mit dem Laufe des Niger bei
d ba seinen Abschluß findet, während die lehztere
den Handel der Steppengebiete aufnehmen sollte. Ich
laut mich bei den folgenden Betrachtungen auf 5ntn
btere beschränken, da die mir zur Verfügung stehende
Zeit nicht ausreichte, um einen näheren Einblick in
leues zr belommen.
n s jetzt dem europäischen Handel erschlossene
done läßt sich in zwei Teile teilen, in das
Wirtschaftsgebiet des Niger-Benne- Flußsystems und
asjenige der Kano- Bahn. Das erstere umfaßt, am
enne etwa von Abinsi abwärts, und am Niger
ungefähr von Jebba flußab das Übergangsgebiet vom
Waldland der Küste zum Steppenland. Wir finden in
biesen Interessensphären des Flußhandels sowohl die
Olpalme als Vertreterin des tropischen Urwaldes wie den
n- als Desge hörien der trockenen Steppen-
gebiete. Der Handek in diesem Landesleil ist daher
relariv vielseitig, zumal wenn man ihn vergleicht mit
dem der Kano-Provinz und des Oberlaufes des Benne.
Diese Gebiete mit ausgesprochenem Steppencharakter,
von der Buschsteppe bis zur Grassteppe, prodnzieren
eine weit weniger mannigfaltige Reihe von Artikeln,
welche für den Export in Frage kommen. Es ist mir
eider nicht möglich gewesen, über den Gesamtexport
ordnigeriens einwandfreies Zahlemnaterial zu er-
halten. Der mir zur Verfügung stehende offizielle
„Trade Statistieal Abstract“, bis Dezember 1912, bringt
in erster Linie nur den Export Nordnigeriens, welcher
den Niger abwärts befördert ist. Die Transporte der
Bahn sind nur nebensächlich behandelt. Doch bietet
dieses Material zur annähernden Beurteilung der Zu-
lammensetzung und des Umfanges dieses Handels ge-
!r7s Anhalt, da die auf anderen Wegen aus dem
Hrotektorat ausgehenden Güter von verschwindender
Bedentung sind. Ich lasse sic daher hier für die wich-
hn Produkte folgen.
Wert und Menge der auf dem Niger und der
Bahn in den Jahren 1911 und 1912 aus Nordnigerien
erportierten Güter:
Auf der Bahn
Auf dem Miung—Lagos:
1911 1912
1911
+ “ Tonnen
ZumB u. andere Mine=
160 287 249 471 — —
Bdite der 2 55 366 67661 179 229
Sch nüsse 27 788 25725 71 426
aulsch 1— 53511 25230 — —
Hänte) und Felle 11 505 22 482 54 104
Erdnisse 7808 14 536 felaiestem 388
7225 12621 — —
6357 9132 —
993 6674 — —
48 281 —
.... 6695 4267 —
Tsadsee 12951 2 732 — —
.... 2582 1937 — —
õ 494 1074 — —
715 838 160 228
323 195 —
— — 595. 1845
6 An anderer Steue Vibt dieselbe Statistik den
—* Nordnigeriens für einige Produkte wie
Lintbaumwolle 19 000 ecw:t -(36 000 L
Baumwollsaat 28000 t 5 000 --
Felle und Häute:
Gegerbt. 298 000 Stück 7000 =
Ungegerbt 183 000 = 21000
Zinnrgz 1 300 t. 155 000 --
Erdnüsse 1 200 -- 10 000 „=
Schinüsse. 9245000 lbs 11 000.
Auffällig ist bei dieser Zusammensttellung, daß sie
für Erdnüsse geringere Mengen angibt, als sie in der
obigen Liste enthalten sind, die nur über den Abtrans-
port über den Niger berichtet
Lassen wir die an Wert alles andere ubenngenden
Minenprodulte hier außer acht, da sie für die Be-
urteilung der Eingeborenentätigkeit keine Bedentung
haben, so sehen wir die Produkte der Olpalme
die erste Stellung auf dem Exportmarkte einnehmen.
Sie wird selten nördlich Zungera gefunden und ist in
der Hauptsache beschränkt auf die Nachbarschaft der
Füüsfe und die der Grenze Südnigeriens nahen Gebiete.
In diesen Übergangsgebieten ist sie sicher durch
die Engeloenen eingeführt. Man findet sie siets in
Form geschlossener Haine, entweder um die Ortschaften
herum oder auch ohne solche; doch läßt sich aus der
ganzen Art des Vorkommens auf eine gewisse Kultur
schließen.
Ein weiterer bedeutender Faktor des Exportes
dieser Zone ist der Kautschuk, der allerdings im
Laufe des Jahres 1912 auf die Hälfte des vorjährigen
Betrages zurückgegangen ist. Wenn auch nach Schätzun-
gen die Exportmengen immer sehr geschwankt haben,
i zwei führenden Firmen von 1905 bis 1909
solgenden, Werten: 101 207 L, 79 185 S,
L, 32 197 L, ist doch im all-
alwennh 10 Srcnen Abnahme zu konstatieren,
welche zum Teil auf die Abnahme der Preise des
Kautschuks, dann aber auch auf die Ausrottung der
Kautschuklianen durch die rohe Gewinnungsart der
Eingeborenen zurückgeführt wird. Die Quellen des
Kautschuks sind in erster Linie:
Funtumia (Kickxin) elastica;
Landolphia twahrscheialich ovariensis);
Lanclolphia s Wurzelkantschuk):
Landolphin flori äj4 oder Thompsonii, deren Latex
mit dem Exsudat der Daniellia thurifern gekocht wird
bis zur Konsistenz von Vogelleim, in welchem Zustande
er von den Kaufleuten in Fässern verschifft wird;
inus hirsutus, insbesondere in der Vassa-
Provinz verbreitet;
Fieus platyphylla, dessen Latex, Balata genannt,
durch Kochen ohne irgendeinen Zusatz bereitet wird:
eus trachrphylla, dessen Produkt Outtapercha
3. W.
zusschen.
ähn l
Vieus Vobelii.
Diese verschiedenen Produlte, welche unter dem
Gesamtnamen Kautschul in den Handel kommen. sind
zum Teil von sehr geringer Qualität. Der dafür in.
Euroa ersiele Preis geht daher auch nicht besonders
über 2 3 für das Kilogramm hinaus.
as Sie vnsäne Produkt aus der Dauniellia
thurifern, das sogenannte „Wood-oil“, dem Copaiba=
Balsam sehr ähnlich und auch von den Eingeborenen
in gleicher Weise wie dieser benutzt, macht ebenfalls
einen nicht unbeträchtlichen Teil des Lokoja-Handels
aus, ist aber in der Statistik nicht besonders erwähnt.
Das nächst wichtige Ausfuhrprodukt bilden die
Schi-Nüsse. Als Ursprungsland kommt in diesen
beiden Jahren in erster Linie das Ubergangsgebiet in
etracht. Die in Zaria und Kano gekauften Mengen
npelen keine Rolle. Doch sind die am Benne gelegenen