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nur bis Issga hinauf. Mais ist auch hier überall
vorhanden. Reisanbau habe ich nur bei Dikog festge-
stellt. Sesam zieht sich nur bis Iss Das ist zum
Keil auch woht darauf mrütchufün, daß die hier
sitzenden Heiden diese Kultur aus den Bergen mit her-
untergebracht haben. Nach ihren eigenen Angaben saßen
sie schon vor Rabehs Zeiten in diesen Niederungen,
sind vor diesem aber in die Berge entwichen, um uach
seiner Vernichtung ihre ihnen lieb gewordenen Sitze
in Ndaga, Dure, Issga wieder einzunehmen. Daß
das „Baieri“ sich ebenfalls mie bis hierher findet, hat
teilweise sicher auch seinen Grund darin.
Von Olfrüchten sind am Jadseram Bohnen am
meisten vertreten. Erdnüsse und Erdbohnen kommen
auch überall vor, aber nicht in der großen Ansdehnung
wie jene.
Jwiebelkultur ist an einzelnen Stellen, in Bamoa,
Jessa-Jel Dikoa vorhanden, wo tiefe Wasser-
löcher ln der Trockengeit ständigen Wasserstand
gewährleisten. Es sind das einige Senken, in denen
auch der erforderliche schwere Boden vorhanden ist.
Tabak findet sich vereinzelt.
Größere Bedeutung hat hier aber der Baum-
wollbau. Eine intensive Weberei und Färberei macht
einen angenehmen Eindruck im Vergleich zu den sonst
wenig erfreulichen Boden= und Wirtschaftsverhältnissen.
Auf einem östlichen Ausfluge von Bama aus sah ich
zum ersten Male !* zusammenhängendes Baumwoll=
feld von etwa 1 röße, was sich von hier aus
wiederholte. Die Produnken von Rohbaumwolle über-
steigt hier bei weitem den eigenen Bedarf. Der leb-
hafte Handel mit dieser und mit fertigen Zeugen in
Bama und Dikoa, sowie die Ausfuhr nach Mora
beweisen das. In dieser Kultur können wir wohl
einen Ausgleich gegenüber den schlechten Erträgen des
odens im Kornbau sehen. Die regenarmen Jahre
mit Mißernten sind hier nicht selten. Die von dem
einzelnen mit Korn bestellten Flächen sind, soweit ich
seststellen konnte, trotzdem nicht größer als an Orten
mit besseren Bodenverhältnissen. Es ist also wohl
anzunehmen, daß — neben dem gerade hier häufig
beobachteten Einsammeln von „Kukunji“, also dem
intensivsten Ausnutzen der wilden Nahrungspflanzen —
ftz Ertrag aus Baumwollbau und Weberei zum Aus-
gleich des im Kornbau eventuell sich zeigenden Minder-
ertrags herangezogen wird durch Ankauf von Korn
aus den Zentren des Musguaribaues, denen ja die
Bammwolle stellenweise fehlt.
iegen die Verhältnisse bis Dikoa hinauf.
Von hier an wird das Gesicht der Eingeborenenwirt-
schaft wieder etwas anders, da sich der Ferkiboden des
zentralen Gebiets hier näher an die Grenze heran-
zieht. Auf meinem Marsche Abage —Kasa —Alarge
habe ich nur reinen Ferkiboden angetroffen.
Gänzlich sind die
nördlich der des
eingetragenen
Hintergrund.
in dem ganzen
„Migari“,
Böden.
schon
den
leb-
von Korn
an und für sich gute Boden, ein fruchtbarer sandiger
Lehmboden, zu lebhaftem Ackerbau anffordert, ist der
letztere auf das Mindestmaß beschränkt und die ganze
Lebenshaltung auf den Fischfang zugeschnitten. Man
kann es dem Eingeborenen nicht verdenken, wenn er
den ihm von der Natur gebotenen Reichtum sich zu-
nutze macht, der ihm verhältnismäßig leichter die
Existenzmittel bietet, die er sich sonst durch den müh-
samen, von Witterung. tierischen und sonstigen Schäd-
lingen abhängigen Ackerbau erwerben müßte. Es ist
bedauerlich, daß diese guten Flächen ihrer Bestimmung
auf diese Weise entzogen werden, aber nicht nur vom
Standpunkt des Eingeborenen verständlich.
Ein erfreuliches Bild bot die Ackerkultur in dem
oben näher gekennzeichneten Ufergebiet des Tschadsees
zwischen Wulgo und Ssagami. ei der geringen
Erhebung über den Wasserspiegel des Tschadsees und
seiner humosen, sandig lehmigen Beschaffenheit hat der
Boden auf der Höhe der Trockenzeit noch so viel Feuchtig-
keit, daß eine ausgedehnte Kultur, besonders von
Bohnen und Baumwolle, ihn auf 20 und mehr Hektar
groben, äusammenhängenden Flächen bedeckt. Dank
den Absätzen, welche der von seiner Überflutung dieser
Mirgehee zurücktretende Tschadsee hinterläßt, sind
diese Flächen von einer nicht versagenden Fruchtbarkeir.
Der Überfluß an Baumwolle macht natürlich beson-
deren Eindruck. Und es ist zu verstehen, wenn jeder
Reisende beim Anblick dieser Felder in seinem Tage-
buche notiert: „Wulgo ist das Land der Baumwolle“,
und auf dieser Uberzeugung das glänzende Bild einer
zukünftigen Baumwollkultur der Eingeborenen aufbant.
Es ist mir auch so ergangen. Nachdem ich aber die
Felder gesehen und gehört hatte, daß die Baumwolle
bis siebenjährig kultiviert wird, sank meine Begeisterung
doch gewaltig. Dazu kommt, daß nur ein schmaler
Streifen Land diese vorgüglichen Bodenverhältnisse
aufweist. Wo die Überschwemmungswasser des Tschad
aufhören, da beginnt, einen eigentümlich unvermittelten
Übergang zeigend, der leichtere Boden. Wir haben es
hier also mit lokal eng begrenzten Anusnahmeverhält-
nissen zu tun, denen keinesfalls ein Einfluß auf die
Beurteilung der anderen großen, hier in Frage stehen-
den Gebiete einzurämmen ist. Der begzüglich des
Baumwollbaues bei Wulgo in manchen Berichten zum
Ausdruck gekommene Optimismus muß daher ganz be-
deutend gedämpft werden. In dem ganzen Gebiet des
Schari- Deltas ist nämlich die Baumwollkultur nicht
als eine vorherrschende Kultur zu bezeichnen. sondern
eher als eine solche nachgeordneten Grad
Wulgo zeichnet sich ferner durch eine rege Be-
wässerungskultur von Zwiebeln, Weizen und Tomaten
aus, welche an den hohen Ufern des Ebeji — zum
Teil in Etagenbewässerung, d. h. mit zweimaligem
Heben des Wassers — mit den an Schwemmstoffen
reichen Wassern dieses Flusses in ständiger Folge ge-
baut werden können. Diese Bewässerungskultur von
Fwiebeln und Tomaten findet man auch in Mafate
d Woschem und sicher auch noch in anderen Orten.
denen nicht austrocknende Arme des Schari das nötige
Wasser während der Trockenzeit garantieren. Es ist
nach all dem anderen Ungünstigen ein erfreulicher An-
blick, wenn man diese gärtnerischen Anlagen mit ihren
kleinen, guadratischen, von etwa 20 cm hohen kleinen
Dämmen eingeschlossenen, meistens nicht mehr als 1 0m
großen Felderchen in großer Zahl nebeneinander liegen
sieht. Die primitiven Hebewerke, aus einem zwei-
armigen drehbaren Hebel bestehend, dessen kurzer Arm
mit einer großen Lehmkugel beschwert ist und dessen
langer Arm die an einem Strick oder leichtem Stecken
befindliche schöpfende Kalabasse trägt, sind wahrhaft
geringe Hilfsmittel für die Beförderung der nötigen