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die Viehkraale bibekumgruppiirt. sind vielerorts der
sizige Unterschl Man kann sich daraus einen
griff von dem biee berrschenden Schmutz, der Fliegen-
* u#sw. machen. Den Schua belästigt das aber
nicht weiter. Er ist genau so schmuvig wie sein Dorf,
und besonders seine Weiber starren vor Schmutz, da
ihnen die gesamte Arbeit der Viehpflege, des Melkens
usw. zufällt, während der Mann eigentlich nur den
Hirten spielt. So störend uns diese Eindrücke sind, so
lassen sie hinwiederum auch den günstigen Rückschluß
zu, daß der Schua eben nur seinem Vieh lebt. Das
bestätigt das Aussehen der Herden. Man findet keine
Zecke an den Tieren. Täglich sorgliche Säuberung
hält das Vieh von dieser Plage frei. Die Herden
solgen dem Hirten auf Zuruf und geben so das beste
Zeugnis von der zutraulichen Behandlung. Der Acker-
bau ist meistens auf das absolut nötige Maß einge-
schränkt, da alles Interesse der Viehzucht gewidmet
ist, zum Teil aber auch wohl aus Faulheit: denn die
Frauen sind schon mit der Versorgung des Viehes und
dem notwendigsten Früchteanbau beschäftigt. Ein ver-
mehrter Ackerbau würde daher die Arbeit des Mannes
im erhöhten Maße voraussetzen. Es ist verständlich,
daß er sich dazu schwer entschließt, denn die Hirten-
tätigkeit ist bequem. s entspricht dem Empfinden
dieser Menschen, daß der Mann damit, sowie als
streitbarer Beschützer seines Besitzes, genügend Arbeit
leistet. Die Herden enthalten kein reinrassiges Vieh.
Wenn auch das Schua-Rind überwiegt, ein dem Fulbe-
Rind sehr ähnliches Tier, mit verhältnismäßig großem
Buckel, feinem Horn und mittelstarkem Knochenbau, so
findet man auch Bororo-Rinder mit dem karakteristi--
schen langen, geschwungenen Horn, Magari= bzw.
Bornn-Kühe mit kurzem krästigen. häufig. nach unten
gebogenem Horn, Bare-Bullen und Ochse s Trag-
tiere mit sehr langem und sehr Norreie W*- ##9
letzteren sind allerdings verhältnismäßig selten. Ihre
Heimat liegt in den englischen Tschadseeländern.
Ich glanbe nicht, daß die verschiedenartige Zu-
sammensetzung der Viehbestände irgendwelchen be-
stimmten Zuchtregeln entspricht. Wohl kennt der Schna
den verschiedenen Nutzungswert der Tiere, die Genüg-
samkeit des Schua-Rindes in der Trockenzeit, die
Härte des Bororo-Rindes, die Vorzüge des Bare-
Bullen in der Arbeit usw., ader diese Eigenschaften
haben ihn nicht veranlaßt, nun dementsprechend be-
stimmte Zuchtrichtungen zu verfolgen; dafür ist die
Zusammensetzung mancher Herden. zu wahllos. Wie
ich die Kaufgelegenheit bot, hat der kanflräftige Be-
sitzer seinen Biehstand durch Ankauf vermehrs, dem
Gedanken folgend, daß die Angahl der Kühe seine
Größe und Bedeutung bestimme.
Die Viehhaltung ist eine reine Weide-
wirtschaft. In der Re ezeit, wo sich überall Gras
genug findet, hält cich h chua- mit seinen Heden
dort auf, wo er seine — %% Wohn-
isagen — ten
sitze hat. Die in dieser Zeit selge Hare inspinge
hält er von sich und dem Vieh dadurch ab, daß er in
seinem Hause, in dem auch seine oeh während des
nachts untergebracht wird, ständiges Feuer mit ge-
trocknetem Dung unterhält, dessen beißender Rauch die
Moskitos von ihm, der inmitten der Herde mit seiner
ganzen Familie schläft, und seinen Kühen wenigstene
etwas verscheucht. Dort, wo sich während der Regen-
zeit auch vereinzelt Tsetse findet, hält der Schua sein
Vieh während des Tages im Hause und weidet es nur
des Nachts, wie z. B. in Ssagami am kschadsee, in
Dus, einen Tagemarsch westlich Gulfei.
In der Trockenzeit, wo die Weiden verholzt sind
und durch Brennen für Nachwuchs Platz geschaffen ist.
die fehlende Feuchtigkeit aber den Graswuchs ver-
hindert, wandert der Schua mit seinen Herden in die
Weidegebiete und verbringt in provisorischen Heim-
stätten hier die Trockenzeit.
Das Hauptgebiet der Viehzucht, d. h. die Regenzeit-
wohnsitze des Schnas, liegen im Gulfei-Sultanat. Im
übrigen sind die Siedlungen der Hauptviehbesitzer teil-
weise auf den kleinen Sandhügeln des Zentralgebiets,
teilweise an dessen Rande, wo Erhebungen des Bodens
Wasserfreiheit in der Regenzeit gestatten, verstreut.
Diese Gruppierung um das Überschwemmungsgebiet
herum beweist, daß dieses mit seinen Trockenzeitweiden.
die wir am ansgedehntesten an den bei Djilbe und
Kutelaha befindlichen Senken finden, ein Haupt-
moment für die Erhaltung der Viehherden ausmacht.
Man kann wohl sagen, daß es unter den jetzigen Ver-
hältnissen der reinen Weidehaltung die „conditio sinc
dun non" ist. Darauf weist auch hin. daß in der
Trockenzeit große Herden Groß= und Kleinvieh aus
englischem Gebiete, aus weiten Eutfernungen hierher
kommen und gegen eine Abgabe von 1 v. H. der Stück-
zahl an den betreffenden Lamido die Weiden benutzen.
Dies ist von größter Wichtigkeit für jene sonst in land-
wirtschaftlicher Beziehung unproduktiven Gebiete.
worauf ich noch zurückkommen werde.
Als weiteren Zweig der Großviehzucht treibt nun
der Schua auch Pferdezucht mit ein bis zwei Stuten,
selten mit mehr. Da er mit diesem Teil seines Be-
sitzes erst recht heimlich ist, da die Sultane mit Argus-
augen nach guten Wierden, suchen und sie auch zu be-
kommen wissen, fzaes mir nur möglich, dort etwas
zu beobachten. wor ich ziisallig darauf stieß oder in die
Hauptniederlassung geriet. eachtenswert auf-
gefallen ist mir, daß sich manche brauchbare Zuchtstute
unter dem Material befindet und darunter häufiger
Tiere von schwerem Typus, niedrig gestellt, mit kräf-
tigerer Brust und Knochengerüst, als wir im allgemeinen
in Adamaua zu sehen gewohnt sind. Wenn ich auch nicht
verkennen will, daß es zur Gewinnung eines einwand-
freien Urteils längeren Aufenthalts und intensiverer
Beobachtung bedarf, so glaube ich doch darauf hin-
weisen zu dürfen, daß sich manche von diesen Pferde-
stuten zur Manltierzucht eignen würde. Ich gehe dabei
von dem Standpunkt aus, daß damit zwar nicht Nach-
kommen erzielt werden, welche den aus den schweren
europäischen Pferdeschlägen gezogenen Maultieren zu
vergleichen sind, daß aber auch die zu erwartenden
leichteren Tiere ihre sehr großen Vorzüge haben würden
gegenüber den jetzigen Produkten der Pferdegucht. Und
zwar einesteils als Reittier in Tsetsegegenden, dann
als solches in dem gebirgi On. steinigen Gegenden
Adar z. B njos, als Beförderungsmittel an
der Abte un shizghen als Zugtier für leichtere Trans-
porte und die landwirtschaftlichen Arbeiten, bei denen
Ochsen zu ungelenk sind, und endlich auch als Trag-
Maultier, statt des kleinen, nur zwei Lasten befördernden
Esels. Die Härte der Hufe, die zähe Konstitution und
nicht zuletzt die Unenpenbüchleit gegen unsachgemäße
Behandlung, welche dem Bastard 1 Vater vererbt
werden, das sind Eigenschaften, walcte auch den zu er-
wartenden, nicht gerade Riesen ihrer Art darstellenden
Maultieren eigen sein und sie vor dem jetigen Plerde,
material auszeichnen würden.
jetzigen Reitpferde an der Kiste bezüglich ä Vider
standsfähigkeit an, man beobachte Garua in
Wagen und Maschinengrwet — Pserde, für
deren Auswahl doch wahrlich genügend Material dort
zur Verfügung steht, dann wird man sich des Eindrucks
nicht erwehren können, daß das vollblütige Pferd
Adamauas als Reitpferd nur mit einigem Erfolg ver-