Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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hielten 
  
Neben Kautschuk ist die Kokos kultur von großer 
Bedeutung. Infolge erhöhter Nachfrage zog die Kopra 
im Werte wicder mehr an und führte zu größerem 
Interesse für Anlegung von Kokosplantagen. Für die 
Entwicklung der Kokoskultur in der Kronkolonie liegen 
für das Jahr 1912 keine amtlichen Zahlen vor. In 
den Vereinigten Malayenstaaten hat sie im Berichts- 
jahre um 10 v. H. (14 826 Acres) zugenommen. Die 
Vermehrung enfüllt hauptsächlich auf die Sultanate 
Perak und Selangor, wo sich neben den Ein- 
geborenen auch europäische Gesellschaften wieder mehr 
dieser Kultur zuwenden. Eine weitere Steigerung der 
Kokospflanzungen ist mit Rücksicht auf die weniger 
glänzgenden Aussichten der Heveakultur für die Zukunft 
sicher zu erwarten. Auf die vier Staaten des Bundes 
verteilen sich die Kokosplantagen in den letzten drei 
Jahren folgendermasßen: 
1910 1911 1912 
Acres Acres Acres 
Peraf 66 088 73 120 81 320 
elanger 8667 33 355 38 323 
Negri Sembilan 19246 19 584 20 595 
Pahang ... 6 343 16 715 17 362 
e bis jetzt vorhandenen Muflanzungen stellen 
einen Vert von ungefähr 35 00 ährung 
à 2,40.%) dar. Mitgezählt 4 20%% der kleinen, weniger 
als 100 Acres großen Palmengärten der maloyischen 
Grundeigentümer und sonstiger Asiaten, die insgesamt 
127 202 Acres betragen. Es kommen also nur 30 308 
Acres für den eigentlichen Großplantagenbetrieb in 
Betracht. Nach amtlichem Ausweis wurden an Kopra 
im Jahre 1912: 129 531 Pikuls (1 Pikul = 0,60 4) 
— 7700 t gegen 135.061 Pikuls = etwa 8000 t im 
Jahre 1911 ausgeführt. Ein beträchtlicher Teil der 
Erme werölieb infolge der erzielten guten Preise 
12 5 pro Pikul) zur Verarbeitung in den Ol- 
uddbes — Landes 
(Nach dem Landesbericht, des Kaiserl. General= 
konsulats in Singapore. 
Kkopra von den Dhilippinen. 
Anscheinend infolge von Sturmschäden während 
der letzten 18 Monate sind in verschiedenen Teilen der 
Philippinen zur Zeit die Vorräte von Kokosnüssen sehr 
knapp und die Preise für diese Ware daher erhebli 
in die Höhe — verichiedene Pflanzer erhielten 
im Januar 1914 f 000 Stück unausgeschälte und 
unsortierte Nüsse Her 2W# Gold (zu 4,20 AtoJ. Die 
Ausfuhr von Kopra wird in dieser Saison voraus- 
sichtlich stark eingeschränkt werden. 
Mit Rücksicht auf diese Verhältnisse ist bemerkens- 
wert, daß infolge der Bemühungen des Ackerbaubureaus 
der Regierung in Manila eine beträchtliche Zahl mo- 
derner Trockenanlagen auf Koprapflanzungen der Inseln 
eingerichtet werden; mit Hilfe dieser Anlagen kann die 
Beschaffenheit der gewonnenen Kopra wesentlich ge- 
bessert werden. Für künstlich getrocknete Kopra werden 
gern bedeutend höhere Preise gezahlt als für die in 
  
  
den „Tapajans“ getrocknete, die gewöhnlich durch Rauch 
lund Schmutz Schaden gelitten hat 
(Nach Daily Consular and Trade Reports.) 
eErnteergebuisse in Transvaal und Oransefrelstaat. 
Das Wirtschaftsjahr 1913/14 ist für die Land- 
wirtschaft des Transvaal und des Freistaats infolge 
der andauernden Dürre eins der schwersten gewesen, 
das in den letzten Jahrgehnten beobachtet worden ist. 
Acker= und Obstbau, Weide= und Viehwirtschaft haben 
schwer gelitten. 
Wie jetzt feststeht. wird die Maisernte im Trans- 
vaal nicht ein Drittel dessen ausmachen, auf das ge- 
rechnet worden ist. Die Dabakaupflanzungen sind 
ohne Ertrag geblieben. Der Obstbau, Weizen, 
Kartoffeln und Kaffernkorn haben in den beiden 
genannten Provinzen durchweg nur mangelhafte Ernten 
Geliefert. 
Unter den Viehbeständen sind insbesondere die 
Rinder= und Schafherden von dem infolge der Dürre 
eingetretenen Wasser= und Futtermangel betroffen 
worden, wenn auch im Transvaal nicht so schwer wie 
aufangs befürchtet worden ist. Im Freistaat wird 
die gänzliche Vernichtung großer Viehbestände nur 
dadurch verhindert werden können, daß diese mit der 
Bahn nach solchen Distrikten befördert werden, in 
denen genügend Wasser und auch Futter vorhanden ist. 
Es wird lange Zeit brauchen, um die Folgen der 
Trockenheit wieder gutzumachen. ie Brunnen sind 
in manchen Landstrichen gänzlich versiegt. Stauwasser 
ist nur wenig vorhanden. Kräftige, lang anhaltende 
Niederschläge werden erforderlich sein, um den Boden 
für das kommende Wirtschaftsjahr ertragsfähig und 
für Viehhaltung geeignet zu machen. 
(Bericht des Kaiserl. Lonsulatz #in Johannesburg 
vom 2. April 1914.) 
Mineralvorkommen in Rhodestlen. 
Die Goldvorkommen haben in Rhodesien 
nirgends die Mächtigkeit des Johannesburger Rees## 
und viele von ihnen haben sich lediglich als Nester 
oder kurze Adern erwiesen, aber im großen und ganzen 
ist die Produktion noch immer im Zunehmen. Der 
Umstand, daß die Vorkommen über das ganze Land 
verbreitet sind, bietet dabei den Vorzug, daß zahlreiche 
Verbrauchszentren entstanden sind und noch entstehen, 
und die Landwirtschaft dadurch an vielen Orten zahlungs- 
fähige Abnehmer in nächster Nähe besitzt. Die Gold- 
produktion, die 1893 nur einen Wert von 63 052 L hatte, 
betrug 10 Jahre später 2 5260 007 C, sie hat sich seit- 
den uoefabr auf dieser Höhe erhalten: 
1910 1911 1912 
2%% 709 L 2568201 L 2647894 g. 2707369 g. 
(628 521 Unzen) (642807 Unzen) 
Es gibt in Rhodesien im Gegensatze zum Witwaters- 
rand eine ganze Anzahl kleiner Goldminen, zu deren 
Betrieb nicht wie dort ein großes Kapital die Vor- 
bedingung ist. Das neue Rhodesische Berggesetz fördert 
besonders kleine Unternehmungen. Die Zahl der Gold- 
produzenten Süt-Rhobesiens stellte sich 1911 auf 409, 
1912 auf 474. ahre 1914 treten verschiedene be- 
deutende Goldbergwerle, auf denen bisher nur Er- 
schließungsarbeiten vorgenommen worden sind, in das 
Stadium der Produktion ein. Der letzte Bericht der 
Direktoren der Charierec Comppny zählt als solche
	        
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