Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

GW 27 20 
d Sierra Leone. 
Pestimmungen über die Einfuhr und den Ver- 
von Spirituosen in den dafür verschlosse- 
* nen Gebieten. 
Verlader Gesetzentwurf über die Einfuhr und den 
Mranf von Spirituosen in den dafür verschlossenen 
r#ober— len der Kolonie Sierra Leone') hat am 14. Ol- 
und 1913 die Zustimmung des Gonverneurs erhalten 
Araf ist als Verordnung Nr. 27 vom Jahre 1913 in 
raft geireien. Tlhe Board of Trade Journul.) 
* 
Vagl. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 1006. 
Sũdafrikanische Unĩon. 
Vorschriften für die Ausfuhr von Früchten. 
Das Landwirtschaftsdepartement der Südafrika- 
nischen Union hat unter dem 4. November 19##3 durch 
Bekanntmachung Nr. 1723/1913 Bestimmungen für die 
Ausfuhr von Früchten erlassen, die am gleichen Tage 
in Kraft getreten sind. 
Diese Bestimmungen stimmen mit den unter dem 
11. November 1912 (Nr. 15.16, 1912)7) erlassenen überein. 
lhe Union of South Alricn (iorernment (inzctie.) 
Vergl. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 490. 
Vermischtes. 
Vorlefungen für Holonialbeamte an der 
Bergakademie in Berlin. 
„Der Vorsteher der Geologischen Zentralstelle 
für die deutschen Schutzgebiete Dr. Koert wird 
im laufenden Semester für Kolonialbeamte Vor- 
lesungen über „Einführung in die Geologie“ an 
ledem Sonnabend um 10 Uhr vormittags im 
örsaal V der Bergakademie, Invalidenstr. 44, 
abhalten. Die einstündigen Vorlesungen sind un- 
entgeltlich, auch bedarf es keiner besonderen An- 
meldung. 
Dritter Kongreß für Trochenfarmen in Johannesburg. 
g Am 5. d. M. hat der Generalgouverneur 
ord Gladstone den dritten Trockenfarm-Kongreß 
4 Johannesburg eröffnet. 
sü Entsprechend den zahlreichen Fragen, die dem 
dasrikanischen Farmer auf dem Gebiete des 
wülerbaus und der Viehzucht infolge des Bekannt- 
e rdens der Arbeiten der sich mehr und mehr 
entwickelnden landwirtschaftlichen Wissenschaft des 
Fnuhes zur Zeit entgegentreten, war das Pro- 
mmm sehr reichhaltig. Führende Persönlichkeiten 
Bur dem Kreise der Farmer sowie Beamte des 
diundes und Rhodesiens hatten es übernommen, 
u Fragen in allgemein verständiger Weise zu 
rtern. 
Der Kongreß war sehr besucht. 
goud n seiner Eröffnungsrede wies der General- 
auf breur darauf hin, daß es zunächst die Haupt- 
ermabe der Landwirtschaft in Südafrika sei, zu 
rr ajerln, wie die Nachteile, die mit dem häufigen 
besteermangel des Landes verbunden seien, am 
bäuen iberwunden werden könnten. Zwei Wege 
Ericht sich als gangbar erwiesen: Einmal die 
zumetsanng von Bewässerungsanlagen. Diese seien 
in rons sehr teuer. Auch kämen sie nicht überall 
schlägee. Andererseits das Festhalten der Nieder- 
wenigeran Ort und Stelle. Dies sei durchweg 
Man bostwpielig und fast überall erreichbar. 
richtun rrichte Dämme und andere Stauvor- 
aͤsenden um an geeigneten Senken große 
nengen anzusammeln, und man versuche 
  
mit immer mehr zunehmendem Erfolge, die 
Niederschläge allgemein dem Untergrunde durch 
zweckmäßige Bodenbearbeitung zuzuführen und 
dort zu halten. Letzterem Bestreben diene das 
Trockenfarmen, dem sich die Farmerwelt zu seiner 
Freude mit wachsendem Interesse zuwende, nicht 
zuletzt infolge der darauf hinzielenden, unermüd- 
lichen Tätigkeit des Premierministers. 
Der Generalgonverneur gab schließlich seiner 
Freude darüber Ausdruck, daß im Jahre 1913 
bereits vier Regierungs= und neun Genossenschafts- 
stationen eingehende Versuche mit Trockenfarmen 
ausgeführt hätten. Von diesen Einrichtungen, die 
noch vermehrt werden sollten, verspräche er sich 
sehr viel für die seiner festen Uberzeugung nach 
große landwirtschaftliche Eutwicklung Südafrikas. 
Der zweite Redner war der Bürgermeister 
Johannesburgs. Er lenkte die Aufmerksamkeit 
der Kongreßmitglieder auf die von ihm geleitete 
Munizipalität als den besten Abnehmer des Landes 
für Produkte der Biehzucht und des Ackerbaus. 
Nicht weniger als 3¾ Millionen Pfund Sterling 
seien im Jahre 1912 für Viehankäufe und mehr 
als 3¾ Millionen Pfund Sterling für die Be- 
schaffung anderer Erzeugnisse der Landwirtschaft 
ausgegeben worden. 
Danach ergriff der Landwirtschaftsminister 
van Heerden das Wort, um eine kurze lber- 
sicht über das landwirtschaftliche Erziehungswesen 
im südafrikanischen Bundesgebiete zu geben. Im 
vergangenen Jahre seien 124 000 Pfund Sterling 
für diesen Zweck verausgabt worden, hauptsächlich 
zur Errichtung neuer Schulen und zur Ver- 
größerung der bereits bestehenden. Die Erziehung 
der im Lande geborenen Jugend für den land- 
wirtschaftlichen Beruf solle in immer ausge- 
dehnterem Maße angestrebt werden. Für Kinder 
armer Landeingesessener würden Stipendien im 
nächsten Etat bereitgestellt werden, damit auch 
sie die Landwirtschaft studieren könnten. Reichen 
jungen Leuten empfehle er dringend, die Wirt- 
schaftsbetriebe anderer Länder an Ort und Stelle 
kennen zu lernen.
	        
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