Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

Die ersten Pfandbriefe der Gesellschaft sind im 
Oktober 1913 zur Ausgabe gelangt. 
Das erste Geschäftsjahr hat somit Ausgaben in 
einem Zeitraum von 15½ Monaten erfordert, während 
Einnahmen im wesentlichen nur während 9 Monaten 
erzielt werden konnten. Eine Einnahme aus der eigent- 
lichen Gewinnquelle jeder Hypothekenbank, der Differenz 
zwischen den Hypothekenzinsen und den Pfandbrief- 
zinsen, konnte naturgemäß noch nicht verzeichnet werden. 
Wenn es gleichwohl gelungen ist, die gesamten Organi- 
sations= und Betriebskosten aus den laufenden Ein- 
nahmen zu decken und dieses erste Geschäftsjahr ohne 
Verlust abzuschließen, so darf dieses Ergebnis wohl als 
erfreulich bezeichnet werden. (Die Gesamteinnahmen an 
Zinsen, Revisionshonoraren, Verlosungsgebühren usw. 
betrugen 126 603 /, während die Unkosten 126 466 /4 
erforderten, so daß noch ein Überschuß von 137 
verblieb.) Es ist hierbei zu berücksichtigen, daß die 
Entwicklung unseres Geschäftsbetriebes es notwendig 
machte, bereits im ersten Geschäftsjahre die Filiale 
Lüderiobucht eingurichten und die Vorbereitungen für 
die Eröffnung der Filiale Windhuk zu treffen, während 
wir anfangs geglaubt hatten, uns zunächst auf die Ein- 
richtung der Fillale Swakopmund beschränken zu können. 
Die Gesellschaft hat ihre Tätigkeit in Südwest- 
afrila in einer für sie günstigen Zeit ausgenommen. 
Die stürmische Hochkonjunktur. ae nach Entdeckung der 
Diamantfelder eingetreten war und die an mauchen 
Plätzen, insbesondere in Lüderitzbucht, zu einer über- 
triebenen Wertschätzung der Grundstücke geführt hatte, 
ist normalen Verhältnissen gewichen, und die städtischen 
Ortschaften, auf welche die Gesellschaft satzungsgemäß 
ihre Beleihungen beschränkt, befinden sich heute in ruhiger 
und gleichmäßiger Weiterentwicklung. 
Die Schätzungs-Kommissionen, die in den Städten 
ihres Amtes gewaltet haben, sind durchweg zu Wert- 
schätzungen gelangt, die bei sorgfältiger Nachprüfung 
seitens der Organe der Gesellschaft in keinem Falle zu 
irgendwelchen Beanstandungen oder Bedenken Anlaß 
geben konnten. Wenn seitens der Besitzer einzelner 
Grundstücke gelegentlich über eine zu geringe Bewertung 
der zur Beleihung angemeldeten Objekte Klage geführt 
ist, so war dies für die Gesellschaft nur als ein weiterer 
Beweis dafür anzusehen, daß die von den Kommissionen 
ausgeführten Taxen in Hewisenhaftaster und vor- 
sichtigster Weise angefertigt worden 
Die Einrichtung der amtlichen Shhütungs- Kommis- 
sionen, die zur Zeit unter den deutschen Grundstücks- 
Iuteressenten eine der meist erörterten Fragen bildet, 
har sich in Südwestafrika jedenfalls in vorgüglicher 
Weise bewährt. Das Bedenken, das in Deutschland 
gegen derartige Abschätzungs-Rommissionen geltend 
gemacht wird, daß durch die Neuaufstellung der Taxen 
eine schwere Erschütterung des Grundstücks= und Hypo- 
theken-Marktes erfolgen könne, ist hier gegensiandslos, 
da die amtlichen Taxkommissionen so frühgeitig ein- 
gesetzt sind, daß die von uns als der ersten Hypotheken= 
bank vorgenommenen Beleihungen von vornherein 
auf Grund der amtlichen Taxen abgeschlossen werden 
onnten. 
Hypothekarische Darlehen. 
Der Gesamtbestand der im ersten Geschäftsjahre 
ausgegebenen hwotbekarischen Darlehen belief sich am 
30. September 1918 aufr 882 300.— “ 
Hieroon gingen ab durch vlammäfige 
Tilgung 1 593.98 „ 
6 880 706,02 
Von diesen 39 D Dorlehen sind 38 Amorti- 
sationsdarlehen 72 300 „ 
und 1 Darlehen Wine Wwortisation 
(gemäß § 66 Abs. 5 der Sapung) mit 10 000.— , 
  
583 20 
Von den 39 buwotbekarischen Darlehen guutfallen 
2 auf Swakopmund mit Al 
8 auf Lüderitzbucht mit 8 » 
7 auf Windhul mit. 3610 000 „ 
2 auf Keetmanshoop mit. 28 000 „ 
Die Darlehen verteilen. jich nach ihrer Höhe in 
l 
CtiisesivonlOOOOJx 
JOIatlelse i bis zu 10 000 mit r 300 
XWio o 1. 4½ 50% 00% 111.000 „ 
6 , „ 20 001 „ „ », 136 zoo» 
4 „ 30 001,„ 0 90 iõss ooo 
— „ 40 O0! „ „ 50 000 
» ,,50001»,,60000», E 
» .,6c)ooi,,,70000» —» 
2» ,,7i)001»,Q0000 15000i)« 
i» 80001,, ss000, 84500» 
—» ,,9t)001»i()i)000 —,, 
— „ 100 001, , 10 000 —,, 
1 „ 110 001, „120 000, 119000 
882 300, 
Von diesen Hypotheken sind bis zum 30. September 
1913 vom Staatskommissar geprüft und in das Deckungs- 
worden 625 500 4 
im ersten ri- 75 Dar- 
1566095,93.7% 
großer Teil wegen der 
Objekte 
werden. 
  
   
   
  
    
  
      
  
  
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nur 
   
liegt. 
Kommunaldarlehen. 
Die Gesellschaft hat im Berichtsjahre dem Bezirks- 
verband Lüderitzbucht ein Kommunaldarlehen von 
85 000 gewährt, das bereits wieder zurückgegahlt 
ist. nachdem die für den Bau des Krankenhauses in 
Lüderitzbucht erforderlichen Mittel von Regierung und 
Reichstag zur Verfügung gestellt wurden 
Zwei kleinere Kommunaldarlehen sind der Ge- 
meinde Rlein- Windhuk im Betrage von 15 000 r und 
dem Bezirksverband Okahandja im Betrage von 2000.% 
gewährt worden. 
Pfandbriefe. 
Da sich bereits in der ersten Hälfte des ersten 
Geschäftsjahres herausstellte, daß das für die Ge- 
währung hypothekarischer Darlehen zur Verfügung 
stehende Gesellschaftskapital von 1 000 000·. noch vor 
Ablauf des ersten Geschäftsjahres aufgebraucht sein 
 
	        
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