Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

V 588 20 
Die Einnahmen auf 1 km Bahnlänge weisen 
gegen das Vorjahr eine Minderung von 741,92 .4 auf; 
sie erklärt sich durch den Rückgang i Jaitranspore 
und durch die Herabsetzung der Tari 
Zur Bilanz wird bemerkt: 
Nach der vorläufigen Schlußabrechnung auf den 
31. Dezember 1913 betragen die Bauausgaben für die 
Strecke Morogoro —Tabora 61 731 7605 ., die sich 
durch einige, oh in Ausführung begriffene Restarbeiten 
auf rund 62 400 000 1¼ erhöhen werden. 
Für Bau der weiteren Strecle bis Kigoma 
und für Einrichtung der Schiffahrt auf dem Tanganjika- 
sec sind bis Ende des Berichtsjahres 29 592 661 .7 
ausgegeben worden, ferner für den Umbau der Stamm- 
strecke 3 604 528 M4, wozu wir 2 000 000.K aus unserem 
außerordentlichen Reservefonds 1 beigetragen haben. 
Unser Besitz an Wertpapieren ist gegen das Vor- 
jahr unverändert geblieben. Infolge der noch weiter 
gesunkenen Kurse mußten wir 43 785 . für Kurs- 
verluste abbuchen. 
Unter den Passiven ist das Darlehen, das wir 
vom Reiche zur Durchführung der Bahnbauten Ahalten 
haben, um 7 050 2 4283 177 /% gestiegen. 
Die Areditoren seben 1 tnntse•hlih aus For- 
derungen der Baufirma Philipp Holzmann K Cie. 
an uns zufsammen. Sie erscheinen dadurch besonders 
hoch, daß diese Firma zur Durchführung der Bahn= 
bauten mit 8584 616 ./& in Vorschuß treten mußte. 
Infolge des raschen Fortschrittes der Bahnbauten war 
ihr Geldbedarf so groß geworden, daß zu dessen 
Deckung die uns vom Reiche zur Verfügung gestellten 
Mittel nicht ausreichten. In diesem Jahre konnten 
wir die vorgelegten Beträge zurückerstatten. 
Dem Beamtenunterstützungsfonds haben wir aus 
den für ihn bestimmten Einnahmen einen Betrag 
von 9600 4. zugeführt. Der Ernenerungsfonds steht 
mit 3 084 527 ¼4, gegen das Vorjahr um 975 565 ./4 
höher, zu Buch. 
Der eiteaerlun des Berichtsjahres 
ĩtellt gich auf 1 8113 
Nach Absetzung 4% o62 042, 83 Ac Zuschuß zum 
—— und 43 785,20 A. Kursverlust auf 
Effekten beläuft sich der buchmäßige Überschuß auf 
835 533 J/4, davon sind 1 215.75 = der Hälfte der 
2431 .¾ betragenden Nettoeingänge aus Landverkäufen 
in den Bilanz-Reservefonds zu legen, so daß rund 
834 317 zur Verzinsung des Schutzgebietsdarlehns 
für die fertiggestellte Strecke Morogoro —Tabora an 
das Schutzgebiet abguführen sind. 
Deutsch-Ostafrikanssche Gesellschaft.“) 
Der Uberschuß pro 1913 beträgt 1 261 591/. 
Wir sind dadurch in die Lage versetzt, bei reichlichen 
Abschreibungen eine gleiche Dividende von 9 v. H. wie 
im Vorjahr in Vorschlag zu bringen. Die im Sohre 
1913 ausgegebenen Anteile in Höhe von 2000 000 
nehmen halb an der Dividende teil. (Im ganzen 3 
fordert die Dividende 810 000.. Ferner werden ver- 
wendet: für Rücklage II 100 000 ., nachdem die Rück- 
lage I mit 15 v. H. des Uiienkapital voll dotiert ist, 
für Delkredere 100 000. ür den üchonsfunn 
20 000 ./K, für zuuihbininnukenn 56 000 .“ und 
zum Vortrag 175 582 
l Vaiidelsbericht 
Das Gewinnresultat ist hinter demjenigen der 
Vorjahre zurückgeblieben; die scharfe Krisis im Kautschuk- 
*) Aus dem Geschäftsbericht über das Jahr 1913. 
  
markt, die allgemein schlechtere Geschäftslage, sowie der 
zunehmende Wettbewerb wirkten ungünstig auf das 
rgebnis ein. Im Warenabsatz trat in der zweiten 
Hälfte des #s Jahres eine Stockung ein, derzufolge wir 
mit einem größeren Vorenlager in das neue Jahr 
übergehen mußten. Letzteres besteht aber durchgängig 
aus gut verkäuflichen Waren und wird bald auf den 
normalen Stand zurückgeführt sein. 
Die Niederlassungen Mikindani, Tabora und 
Udjidji haben wir selbständig gemacht; dieselben sind 
daher aus dem Konto Nebenfaktoreien und Innen- 
faktoreien ausgeschieden. Der Saldo des letzteren 
Kontos verringert sich demgemäß, während Waren- 
Konto und Debitoren entsprechend höher erscheinen. 
Der Eingang der Gelder ließ vielfach zu zschen 
tig. r en dem durch die Kautschukkrisis ge- 
sbelsenen Kohatten Rechnung zu tragen und hielten 
es im Allgemeininteresse der Kolonie für angebracht, 
bei Einziehung der fälligen Beträge unsern Schuldnern 
gegenüber weilestgehend Nachsicht walten zu lassen. 
Aus vorstehenden Gründen sowie infolge der 
stetigen Ausdehnung der Geschäfte, die bei der Ent- 
wicklung der Kolonie auch noch weiter anhalten wird, 
erfuhr der Saldo bei unserer Generalrertretung in 
Daressalam wiederum eine beträchtliche Erhöhung, 
nämlich um 2 461 571 J¾ gegen das Vorjahr 
Dem Delkredere-Konto in Ostafrika, dem wir 
30 800 Rps. im Laufe des Jahres entnahmen, führten 
wir 55 890 Rps. neu zu. In dem Saldo des Delkre- 
dere-Kontos von 333.000 Rps. erscheinen die bisher in 
lldjidji und Tabora zurückgestellten Beträge. 
Der Abschluß unserer Madagaskar-Nieder- 
lassungen seiat ein abfallendes Bild gegen das Vor- 
jahr. Durch den anhaltenden Rückgang des Handels 
auf Nossibc und durch die ungewöhnlich starke Kon- 
kurrenz an den anderen Plätzen wurden die Gewinn-= 
resultate ungünstig beeinflußt. 
Im April d. J. suchte ein verheerender Zyklon die 
vortugiesisch= ostafrikanische Küste heim. Da unsere 
Nebenfaktorei in Porto Amelia auch betroffen wurde, 
stellten wir den voraussichtlichen Schaden mit 7500 Rps. 
zurück. 
Wir haben jetzt in Ostafrika und Madagaskar 
insgesamt 21 kaufmännische Niederlassungen und 
9 Pflangungen, auf denen zusammen 117 Enropäer 
beschäftigt sind. 
Unsere afrikanischen Niederlassungen mit Aus- 
nahme von Madagaskar hatten an Zöllen einen Be- 
trag von 850 000 ¾ zu entrichten. 
Unser Effektenbestand ermäßigte sich durch 
Auslosung um 40 500 MK. Infolge der Kursrückgänge 
hatten wir einen Verlust von 3 068 1 abzuschreiben. 
Das Effekten-Konto setzt sich aus mündelsicheren 
Papieren zusammen. 
Von fremden Unternehmungen, an denen wir 
stärker beteiligt sind, gaben für 1913 an Dividendeu- 
Die D sh Bank 7¼ v. H.. 
H#nde Uanrt für Ostafrika 6½ v. H., die 2½% 
afrika-Kompanie 15 v. H., die Pflanzung Ngo- 
meni 12 v. H. auf die Stamm= und 14 v. H. auf die 
Vorzugsanteile, die Lindi- Handels- und Pflau- 
zungs-Gesellschaft m. b. H. erstmals 4 Die 
Dividenden für 1913 aus fremden Vechilszungen 
kommen bei uns im Jahre 1914 zur Verrechnung. 
Newbeteiligt haben wir uns im Geschäftsjahr an 
der ÖOstafrikanischen Palmen-Pflangungsge= 
sellschaft! mit 50 000 ¼, worauf 35 v. H. einge zahlt 
wurden. Ferner leisteten wir die Vollgahlung auf 
unsere Beteiligung bei der Société Commercinle Belo- 
Allemunde du Congo. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.