Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Die Aussichten für die Anfang Mai einsetzende 
Frühjahrsernte sind infolge der andauernden 
Trockenheit nicht als günstig zu bezeichnen. 
ie Preisnotierungen lauten: Für besten Plan- 
tagenkakarv 53 Rps., groben Plantagenkakao 48 Rps., 
Ehelnrene#taka#. 5f Ruüs. 
(Bericht des Kaierl. Generalsonsulats in Calcutta 
m 27. April 1914) 
Der Gummimarkt auf Cevion.") 
Der Kaiserliche Konsul in Golombo berichtet über 
die S#mmtausführ aus Ceylon folgend 
e Ausfuhr von Gummi aus Crncon während 
des rrin Verrtrisahrr 1914 belief sich auf 8 790 185 lbs 
gegen 5 692 636 lbs in der gleichen Periode des Vor- 
jahres. Die Zunahme beträgt also 3 007 549 lbs. 
Die Hauptabnehmer waren im ersten Vierteljahr 
1914 (und 1913) — Mengen in Tausend lbs: England 
mit 4591 (2946), Vereinigte Stoaten von Anmerika mit 
727 (1949), Belgien mit 0 (600), Deutschland 
sen 505 (23), Japan mit 111 5. Rußland mit 98.(—), 
Frankreich mit 79 (—), Anstralien mit 20 (74). 
In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden 
ungefähr 2000 4 in den hiesigen wöchentlichen" Ank- 
tionen verkauft, wobei für „Nr. 1 Pale crepe“ 
folgenden Preise erzielt wurden: Slan Jannar 1/56 
bis 1 Anfang Februar 1/80 bis 1/82, Olufang Märgz 
1.,68 1/72, Ende März 1/77 bis 1/80 
biesige Lage machte für den größten Teil der 
Berichtsperiode ein Ordergeschäft unmöglich, da der 
Markt durch Spekulanten, die vorverkauft, dabei aber 
die zu erwartenden Zufuhren zu hoch eingeschätzt hatten 
und sich zu jedem Preise eindecken mußten, bis zu 
1% über Londoner Zetieroen getrieben wurde. 
In der Hauptsache handelte es h dabei um „pale 
eroͤpe, für den die Nachfrage besonnders dringend war. 
Stellenweise mußte dafür mehr als für „ribbed smok 
bezahlt werden, während in der Regel für letztere 
Qualität stets ein höherer Preis zu erzielen war. 
Die Zufuhren ließen anantitativ zu wünschen 
übrig, da die Produktion in den Monaten, in denen 
die Bäume winterten, stark eingeschränkt wurde. 
Von Südindien und den Straits kamen hier 
1. 001 046 lbs an den Markt, darunter in erster Linie 
„Smoked sheets“ bester Sorte. 
Die Versuche, Plantagengummi nach brafilianischer 
Methode herzustellen, haben ingwischen greifbare R 
sultate geliefert. Einige Plantagen sind auf diese 
Herstellungsweise bereits eingerichtet. Die urteile 
über die Produkte seitens der Konsumenten in Europa 
widersprechen sich jedoch noch einstweilen. Weitere 
praktischere Versuche sind aber im Gange, um den 
Wert des Gummis in der neuen Form festzustellen. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Calrcutta.) 
Gummiausfuhr über laultos (Deru) 1913. 
Es ist zur Genüge bekannt, welche außerordent- 
lichen Verluste alle Wildgummi produzierenden Gegenden 
durch den andauernden Tiefstand der Preise dieses 
Produkts erlitten haben, und daß dieser Tiefstand der 
Kreise zu einer wirtlichen Katastrophe geführt hat in 
den Ländern, die sozusagen eingig und allein 
dieser er Industrie ihre Fiimamen. gezogen haben, wie 
) Val Val D. Kol. Bl.= 1914, S. 302. 
  
Nordbrasilien und der östliche Teil Perus. Wie 
in Paräund Manüos liegen die Geschäfte in Iquitos 
außerordentlich darnieder; die Verluste sind enorm, 
und es hat ganz den Anschein, als ob noch größere zu 
befürchten wären. Einige Optimisten wollen ja noch 
immer aus der unbestreitbaren Überlegenheit des 
feinen Wildgummis (Pari-Gummi) die schönste Zukunft 
für den e#naßonas konstruieren, aber die Mehrheit ist 
doch wohl zu der Uberzeugung gekommen, daß der 
Wilogumn sich im Preise nach dem Pflanzungsgummi 
wird richten müssen, und daß für dessen Preis bei der 
erdrückenden Produktionsmenge höchstens vorüber- 
gehende Hanssebewegungen wahrscheinlich sind. Die- 
jenigen allerdings, die darauf rechnen, daß der Wild- 
gummi wegen seiner höheren Gestehungskosten über 
kurg oder lang überhaupt dem Ansturm des Pflanzungs- 
gummis erliegen wird, ditzsten doch wohl zu weit gehen. 
Jahre 1913 wurden über Iquitos 
folgendeMengen in alliauednnPs verschifft: Feingummi 
613064 (871 935), Entrefein 28005 (69844), Sernamby 
von Fein 234463 (362 132), Caucho 31171 (64743), 
Sernamby von Caucho 928673 050% Schwach 
Fein und utumnayo 614019 (647 278)h zufammen 
2319395 (2813964)) kg. Hiervon Pingen nach 
burg 229 705 mn Liverpool 1054344 ((3112.83, 
Havre 862688 (1034367), New ork 202570 
(13927 ) kx. 
Im Ja- l re 1911 wurden 2081887 kg. 
1910 2291/ kg ausgeführt. 
Die zur Ausfuhr gelangte Menge ist also 1913 
viel geringer als 1912. Die Verminderung betrifft 
hauptsächlich Feingummi und seine Nebenprodukte, eine 
Folge der außcrordentlich ungünstigen Witterungs= und 
Wasserverhältnisse. In den niedriger gelegenen 
Distrikten hat nur kurge Zeit gearbeitet werden können, 
da sie fast das ganze Jahr unter Wasser standen. 
Immerhin ist 1913 noch günstiger als 1911, was wohl 
darauf zurückzuführen ist, daß die Leute 1911 sehr ent- 
mutigt waren, während sie sich jetzt gezwungen sehen, 
trotz der niedrigen Preise zu arbeiten. Hamburg ist 
infolge der fehlenden direkten Verbindung noch immer 
sehr schwach beteiliat- dagegen zeigt New vork einen 
stetigen Fortschri tt. Dahin dürfte allerdings viel 
Gummi im Transitverkehr nach Europa verschifft 
worden sein, wegen der großen Zwischenräume in den 
Dampferfahrten. 
(Aus einem Berichte des Kaiserl. Vizekonsulats 
in Iquitos.) 
im Jahre 
Die KRohosnußkultur auf Cevion 1913. 
Die Besitzer von Kokosnußplantagen in Ceylon 
haben allen Grund, mit den Ergebnissen des Jahres 
1913 zufrieden zu sein. Die Ernte ist in jeder Hin- 
sicht als gut und die erzielten Preise sind als äußerst 
vorteilhaft zu begeichnen. Auch im Jahre 1913 sind 
größere Summen neuen Kapitals in dieser Kultur au-. 
gelegt worden, dic angenblicklich als eine der bester 
kolonialen Investierungen angesehen wird. Das aute 
Resultat des Jahres ist in erster Linie auf die günsti- 
gen Witterungsverhältnisse zurückzuführen. Wesentlich 
hat hierzu auch die rationellere Bearbeitung der Pflan- 
zungen beigetragen, die immer durchgreifendere Re- 
fopmen anstrebt und den natürlichen Ertrag besonders 
durch künstliche Bodendüngung zu heben trachtet. Die 
Ausfuhrzahlen zgeigen gegenüber dem Vorjahre einen 
bemerkenswerten Aufschwung. Die Ansfuhr von Pro- 
dukten der Kokosnußpalme gestaltete sich in den Jahren 
1912 und 1913 in folgender Weise:
	        
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