Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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6. 3. Von den etwa 1000 Kaffecbäumen wurden 
83 kg marktfähiger Kaffee geerntet und in Apia zu 
ür 1 kg verkauft. Der Erlös hierfür betrug 
v 4. Der Rest der Kokospalmen ist durch den 
Tashornkäfer zerstört worden; die dadurch freigewordene 
Fläche von insgesamt 16 ha ist bereits mit Kakao an- 
gepflanzt. Einige andere freie Stellen wurden eben- 
alls mit Kakao bepflanzt, so daß am Ende des Be- 
richtsjahres ganz Tuanaimato bis auf die Windschutz- 
streifen und Weideflächen mit Kakao abgepflanzt war. 
Falelaunin. 
Gegen Ende des Jahres wurde unter Zuhilfenahme 
von samoanischen Akkordarbeitern die Pflanzung einer 
eneralreinigung unterzogen. Die infolge von Ar- 
beitermangel zeitweilig vernachlässigten Teile der 
Pflanzung wurden, soweit erforderlich, neu bepflanzt, 
„o daß am Ende des Berichtsjahres die Pflanzung 
wieder in gurem Zustand war. Einschließlich der 
Wege, Plätze und Weide waren 166,7 ha unter Kultur. 
1. Kakao. Nach der Bestandaufnahme waren 
Ende 1913 vorhanden: 
etwa 1 800 elfjährige Bäume 
- 2000 sechsjährige - 
20 000 fünfjährige 
6200 vierjährige 
29 000 jüngere OD 
zusammen rund 59 000 Bäume. 
Eine große Anzahl Bäume kamen in das ertrags- 
sahige Alter. 
Geerutet wurden 24 995 kg netto gegen 12 771 kg 
im Vorjahre. Auch hier haben Windschaden und 
Trockenheit den Ausfall der Ernte stark beeinträchtigt. 
Im März zeigten sich die ersten Fälle von Nindenkrebs, 
welcher die Vernichtung von 54 Bäumen nötig machte. 
Gegen Ende des Jahres 1913 war die Pflanzung frei 
von Rindenkrebs. 
2. Kautschuk (Hevea). Es waren vorhanden: 
etwa 11.000 sechsjährige Bäume 
11 000 jüngere - 
zusammen rund 22 000 Bäume. 
Wegen zu dichten Bestandes wurden 32 000 Bäume 
herausgeschlagen; wo Heveen eingegangen waren, 
wurden sie nicht ersezt. 
Die Zapfarbeit wurde nach dem Eintreffen der 
neuen Chinesen im August wieder aufgenommen, in- 
solge der schlechten Marktlage aber im Oktober zu- 
Zunsten der übrigen Arbeiten wieder eingestellt. Ge- 
erntet wurden daher nur 543 kg Kautschuk. Davon 
waren am 31. Dezember 1918 verkauft 48 ku, die 
einen Nettoerlös von 209,15 / “ ergaben. Den Wert 
des unverkauften Kautschuks = 495 kx haben wir 
schägungsweise mit 2004.3¼ angenommen. Der Durch- 
schnittserlös belief sich demnach auf 4,07 ¼¾ für 1 kg 
Kautschuk einschließlich Abfallkautschuk. 
Saninoga. 
Der Betrieb dieser Pflanzung wurde im Anfang 
1918 eingestellt. Die Versuche, die Pflanzung zu ver- 
bachten oder zu verkaufen, waren bisher ohne Erfolg. 
Die Kakaobestände waren Ende Dezember in- 
folge der Unmöglichkeit, sie zu pflegen, größtenteils 
eingegangen. 
evea. Die großen Bäume entwickeln sich auch 
ohne Pflege gut weiter und können später einmal 
Vezapft werden. 
Auch die Kokospalmen dürften sich ohne Pflege 
gut weiterentwickeln, da der Nashornkäfer hier nur 
lelien auftritt. 
  
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Geerntet wurden noch 3318 kg Kakao netto, für 
welchen ein Erlös von 4485 .¼ erzielt wurde. 
Allgemeines. 
Kakavernte. Die gesamte Kakaoernte der drei 
Pflanzungen betrug 75 600 kg netto gegen 76 626 kg 
im Jahre 1912. Verkauft waren von der Kakavernte 
1913 am Schlusse des Berichtsjahres 52 595 kg. Der 
Erlös hierfür betrug nach Abzug der Seefracht und 
Spesen in Hamburg 72 695 . Den Wert des un- 
verkauften Kakaos = 23 069 kg haben wir schätzunas- 
weise mit 30 900 ¼ angenommen. Der erzielte Höchst- 
preis war 38,5 Pf. für ½ kg (gewaschenen) Kakao; 
der Durchschnittspreis war 69 Pf. für 1½3 kg nach Ab- 
zug von Fracht und Spesen. 
Arbeiterverhältnisse. Der siebente Chinesen- 
transport traf am 17. Mai 1913 vor Apia ein. Unter 
den Arbeitern waren die Pocken ausgebrochen, und der 
Dampfer wurde infolgedessen in Onarantäne genommen, 
so daß unsere Arbeiter erst am 17. Juni auf den 
Pflanzungen ankamen. Wir erhielten 80 Mann mit 
Bjährigem Dienstvertrag. 
lber die Bezahlung der Quarantäne= und einiger 
Sonderkosten schwebt zur Zeit ein Prozgeß. Die Liefe- 
ranten wollen uns mit der Samoa-RKautschuk-Kom- 
pagnie A. G. als gemeinsame Besteller für die Summe 
von 37 000 ./¾ solidarisch haftbar machen. Wir glauben, 
diesen Prozeß zu gewinnen, und Gegenforderungen 
geltend machen zu können, da wir begründete und er- 
hepliche Beschwerden wegen der Lieferung der Chinesen 
haben. 
im Juli trat unter den Neulingen die 
Beriberi-Krankheit auf, welche viele Opfer forderte. 
Es kamen insgesamt 23 Fälle vor oder 29 v. H., 
welche alle im Hospital in Tnanaimato verpflegt wurden. 
Gestorben ist an dieser Krankheit ein Mann. Der 
Ausfall an Arbeitszeit war sehr empfindlich. « 
Bilanz. Die Ernte erbrachte 106 675 . 4. Außer- 
dem wird u. a. ein „Übertrag von 50 132 4 auf 
Pflanzungsanlagen“ als Gewinn verrechnet. Nach 
Deckung der Unkosten und den mit 19 538. bemessenen 
Abschreibungen resultiert ein Verlust pro 1913 von 
60 685 F, der auf neue Rechnung übernommen 
werden muß. - 
Samen-sicutichulI-compagnleA.S.«) 
Pflanzungsbetrieb. Es sind vorhanden: 
305 ha Hevea und 
20 = Ficus 
zusammen 415 ha Kautschukbäume. 
vea. Es sind nach der Ende 1913 erfolgten 
Aufnahme vorhanden: 
rund 106 000 Heveen 6—8 Jahre alt, davon zapf- 
bar rund 70000 Bäume, 
- 28 000 = 5 Jahre alt, 
- 300 
- 3 000 —383 — - 
  
zusammen 140 000 Heveen, davon zapfbar 70 000 Bäume. 
Von den im vorigen Jahresbericht genannten 
155 000 Heveen kommen in Abgang: 
Vernichtet durch Orkane 
. 4000 Bäume, 
aufgegeben wegen Ungunst des 
Geländs P[P000 
eingegangen aus verschiedenen 
Ursachen 444 000 
15 000 Bäume. 
*) Aus dem Bericht über das neunte Geschäfts- 
jahr (19131.
	        
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