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Die Baridiberge würden wegen ihrer Höhen-
lage und der dauernd bedingten dichten Grasnarben
als Farmland in Frage lommen, wenn das Land nicht
voll von den Eingeborenen in Anspruch genommen
wäre. Als Weideland ist dieses Gebiet vorzüglich ge-
eignet, wie aus dem guten Zustand, in welchem das
Bieh sich hier im Gegensatz zu Ukusuma befand, zu
ersehen war.
Die Ruwana-Ebene nördlich des Flusses ist nur
sehr spärlich besiedelt. Außer Viehzucht wird von den
Eingeborenen ebenso wie in den Baridibergen etwas
Ackerkultur betrieben, die sich aber in der Hauptsache
auf den Anbau von Hirse beschränkt. Es liegen daher
hier noch größere Gebiete, die sich zu Farmland eignen,
aber auch Stellen mit besseren Böden, wo der Anbau
von Mais, Erdnüssen und Baumwolle möglich ist. Die
Ruwang-Ebenc ist einc zumeist offene Grasfläche, nur
au einzelnen Stellen von sehr lichtem Vusch unter-=
brochen. Tletse wurde nirgends festgestellt. Das
Gebiet kommt in erster Linie für die Ausdehnung der
Eingeborenen- Siedelungen in Frage, jedoch ist eine
Besiedelung mit Europäern an eingelnen geeigneten
Stellen möglich.
Ostlich an die Ruwanag-Ebene schließen sich auf dem
linken Ufer des hier von Norden nach Süden fließenden
Ruvana die hügeligen Landschaften Sasakwe und Ikoma
an. Sie sind, abgesehen von der Nähe der Siede-
lungen, mit Busch bedeckt, der stellenweise sehr dicht
wird. Der Busch, der sich zwischen den Kulturflächen
der einzelnen Dörfer binzieht. bictet der Tsetsefliege
geeigneten Unterschlupf. Trotzdem wird von den Ein-
geborenen Rindvieh gehalsen: allerdings geben sie an,
viele VAerluste zu haben. Als Ackerprodukt steht auch
hier die Hirse im Vordergrund. Zur Besiedelung mit
Enuropäern kommen diese Landschaften nicht in Frage.
Eine Ausdehnung der Eingeborenen-Siedelungen ist hier
noch möglich.
Zusammengefaßzt ergibt sich für das besprochene
Gebiet, daß es im Gegensatz zu Ukusuma sehr schwach
besiedelt ist, die Eingeborenen-Ansiedelungen aber noch
ausdehnungsfähig sind, da noch genügend besiedelungs-
fähiges Land vorhanden ist, und auch die Wasserver=
hältnisse eine weitere Besiedelung zulassen. Als Farm-
land für CEuropäer kommt in erster Linie das Gebiet
zwischen Speke= und Baumann-Golf in Frage, außer-
dem die Ruwana-Ebene, wo an einzelnen Stellen auch
als Kulturland zu nutzende Böden vorhanden sind.
des
2. Das unbesiedelte Land im Bereich
Offizierpostens Ikoma.
Das erkundete Gebiet liegt nördlich und östlich
Ikoma und wird wie folgt begrenzt: im Norden von
der englischen Grenze vom Kwissarubach bis zur
Ndassekera, im Osten von einer Linie, die von der
Ndassekera bis # Bwachejiberg führt, im Süden
von der Linie Bwacheji—Wangnassiberg, im Westen
von der Linie Wanguassiberg— Mündung des Kwissarn-
flusses in den Mara und den Kwissaru aufwärts bis
zur englischen Grenze. Das Gebiet ist völlig un-
besiedelt, abgesehen von einer Wanderobboniederlassung
zwischen Mumussi und Mara.
Das nördlich von den besiedelten Landschaften
Nigoti und Ikoma gelegene Gebiet bis zur Wasser-
scheide zwischen Mara- und Nuwana kommt für die
Besiedelung nicht in Frage, da es stellenweise sehr
steinig ist. ziemlich dichten Busch aufweist und Tsetse-
fliegen in ungeheuren Mengen auftreten.
Das Land von der Wasserscheide zwischen
Mara und Ruwana bis zum Mara ist offener.
An den sanft geneigten Hängen der Bachläufe findet
sich offenes Grasland, auf den Höhenrücken lichte
Baumgrassteppe. Die Grasnarbe ist von mittlerer
Dichte. Das Land ist für die Auslegung von Farmen
geeignet, kommt aber erst dann in Frage, wenn die
weit besseren vorhandenen Gebiete besiedelt sind.
Tsetse ist hier nicht vorhanden.
Das Gebiet östlich des Mara zu beiden
Seiten des Bologonjaflusses bis zu den Koga-
und Merogabergen hat viele offene, gut bestandene
Grassteppen, die mit lichtem Busch abwechseln; nur
die Berggipfel und -hänge sind dichter mit Busch be-
standen. Wasser ist in Bologonja und Meroga ständig
vorhanden. Seinem ganzen Charakter nach eignet sich
dieses Land zur Auslegung von Farmen und kommt
in erster Linie für Rindviehzucht in Frage.
Das Gebiet südlich der Koga= und Meroga-
berge bis zum Olgoß weist im allgemeinen den
aleihen Charakter auf wie das zuletzt besprochene
Land am Bologonjafluß, d. h. offene Grasflächen
wechseln mit lichtem Busch= und Baumbestand ab.
Wegen der vielen, hier vorhandenen ständig fließenden
Bäche bzw. Quellen ist auch dieses Gebiet bis zum
Boleledifluß hin als Farmland durchaus geeignet.
Dagegen kommt das Land auf dem linken Ulfer
des Boleledi südlich vom Olgoß nicht in Frage, da
hier der Baum= und Buschbestand dichter, die Gras-
narbe aber sehr dürftig ist. Ständig fließende bzw.
Wasserstellen aufweisende Flüsse oder Bäche sind der
Mumussi, auch Grumeti genannt, Leinet, Olorien,
Olossai und Boleledi, außerdem die MAguseroquelle,
verschiedene Quellen an den Bergen Ldili, Lobo und
Girdalo. Das Gebiet im Flußlauf des Sredet konnte
leider nicht bereist werden, soll aber nach Aussage der
Wanderobboführer dem oben beschriebenen in seinem
Charakter entsprechen, und ebenfalls mehrere ständig
fließende Bäche und Quellen auiweisen.
Das Land zu beiden Seiten des Ober-
laufes des Boleledi eignet sich, im Gegensatz zu
dem südlich Olgoß auf dem linken Ufer gelegenen
Lande, wieder gut zu Farmland. Dazu kommt der
Talkessel von Sugurn, eine weite, offene Gras-
steppe, die nur an den VBachläufen Busch ausweist, als
Land für Schafzucht in Betracht, während das übrige
Land für Rindviehzucht geeignet ist. An ständig
fließendem Wasser bzw. ständige Wasserstellen ent-
haltenden Bächen sind der Boleledi und Ilgebeni zu
nennen, außerdem sind ständige Quellen am Mundirose,
Lossiwe und Westhang des Olgju vorhanden.
Weit übertroffen an Güte als Farmland werden
aber die bisher besprochenen Gebiete durch die Hoch-
weiden auf der Ndassekera, dem Olgju= und Ojondo-
Hepirge. Während bisher nämlich die Berge der oben
esprochenen Gebiete meist Busch= oder Baumbestand
von wechselnder Dichte aufwiesen, außerdem meist sehr
steinig waren, ist hier das Gegenteil der Fall. Die
Hänge und Höhen der Berge sind offene Grasflächen,
von vereinzelten kleinen Höhenwaldparzellen unter-
brochen, während in den Tälern sich zumeist Busch.
an einigen ständig fließenden Bächen auch dichter
Wald befindet. Die Grasflächen auf den Höhen
weisen viele saftige Kräuter, darunter den Weißklee
und der Hippenluzerne verwandte Arten auf. Die
Grasnarbe ist ziemlich dicht und die Gräser sind kurg.
Diese Gebiete eignen sich vorzüglich für Rindviehzucht
und stehen den besten Weiden Engoties und denen der
Hochländer um den Lolmalassin und Oldeaui keines-
wegs nach, dürften letztere vielleicht eher übertreffen,
a die Gräser hier wegen des granitischen Bodens
korzen bleiben und daher die Grasnarbe nicht verfilzt,